Kapitel 28

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Die Elben hatten uns alle in Zellen gesteckt, Thorin hatten sie weggeführt, wohin wusste ich nicht. Aber er war jetzt schon ziemlich lange weg und ich begann mir sorgen zu machen.
Gelangweilt nahm ich einen herumliegenden Stein und warf ihn immer wieder hoch.

Plötzlich vernahm ich schritte die nur zu Thorin gehören konnten. Schnell stand ich auf und lief zu den Gitterstäben. Seine Zelle lag gegenüber von meiner, weswegen ich alles ganz gut beobachten konnte.
"Thorin geht es dir gut?"
Rief ich ihn zu als der Elb verschwunden war.
"Mach dir keine Sorgen kleines es ist alles gut."
Mit dieser Antwort gab ich mich zufrieden und lehnte mich wieder an die kühle wand.
"Myra?"
Hörte ich plötzlich eine Stimme flüstern, natürlich war es niemand anderes als Fili der neben mir eine Zelle hatte.
"Ja?"
"Geh in die hinterste Ecke deiner Zelle."
"Warum?"
"Mach es einfach Prinzessin"
Also kroch ich in die Ecke und jetzt verstand ich weswegen Fili das wollte.
In der Wand war ein relativ großes Loch, wodurch man ohne Propleme in die nebenliegende Zelle kommen konnte. Dies wurde aber durch ein grobmaschiges Gitter verhindert.
Nun konnte ich auch Fili erkennen der mich breit anlächelte. Seine Stirn lehnte er an die Gitterstäbe und beide Augen blitzten kurz auf als er mich Lächeln sah.

Kurz musterte er mich, blieb dann aber an meinen Knien hängen.
"Das hast du diesen komischen Elb zu verdanken stimmst?"
Er deutete dabei auf die schürfwunden die nun meine Beine zierten und durch die Löcher, die meine Hose während des Sturzes bekam freigelegt waren.
"Ja, es ist aber nicht so schlimm"
"Aber er ist trotzdem daran schuld und falls der mir nochmal über den Weg läuft kann er was erleben!"
"Er kann doch aber nichts dafür das ich über meine eigenen Füße stolpere."
"Er hat dich geschupst! Es war seine Schuld!"
"Wenn du meinst, Fili"
"Ich beschütze dich und falls es noch jemand wagen sollte dir weh zu tun würd der es mit den Tod bezahlen!"
Zwar war ich etwas schockiert über diese Aussage doch wollte ich nicht weiter darauf eingehen, weswegen ich ihn einfach einen Kuss auf seine Stirn drückte, die immer noch an den Gitterstäben lehnte.

Eigentlich erhielt Fili in diesen Moment meine ganze Aufmerksamkeit, doch konnte ich Kili mit jemanden reden hören was mein Interesse erweckte.
"Dein Bruder, mit wem redet er da?"
Stellte ich meine Frage an den blonden, der das allerdings erst jetzt zu bemerken schien.
"Ich weiß nicht."
Sagte er nur knapp und stand auf um nach zu sehen, ich tat das gleiche.
Vor seiner Zellentür saß eine rothaarige Elbin, die irgend etwas in ihrer Hand betrachtete, vom weiten konnte ich es zwar nicht ganz erkennen aber es sah aus wie ein kleiner Stein. Kili schien gerade etwas über den stein zu erzählen, wobei er die elbin ziemlich verträumt ansah.

Lächelnd setzte ich mich wieder in die Ecke, wie zuvor.
Fili schien noch immer seinen kleinen Bruder zu beobachten.
"Fili lass ihn er weiß schon was er tut!"
Als Antwort bekam ich nur ein seufzten, kurz danach saß er wieder an seinen Platz.
"Was war das für ein Stein in den Händen der Elbin?"
Fragte ich ihn erwartungsvoll.
"Ein Runenstein von unserer Mutter, er soll Kili an sein Versprechen erinnern."
"Was für ein Versprechen?"
"Das er zu ihr zurück kommt....er ist einfach viel zu waghalsig."
"Hast du auch so ein Stein bekommen?"
"Natürlich"
Er fing an breit zu lächeln und zog einen blau schimmernden stein hervor auf den runen standen. Durch das Gitter reichte er mir den stein, er war glatt und abgerundet.
"Was hast du ihr versprochen?"
Fragte ich lächelnd ohne den Blick davon abzuwenden.
"Das ich auf meinen kleinen Bruder aufpasse und gesund wieder komme."
Ich gab ihn den stein wieder, was er da erzählte erinnerte mich an etwas.
"Fili kannst du für mich auf etwas aufpassen?"
"Natürlich"
"Aber zuerst musst du mir ein versprechen geben, genauso wie du es einst deiner Mutter gabst!"
"Du weißt ich würde dir alles versprechen!"
"Egal was passieren wird tu nichts unüberlegtes was dich umbringen könnte. Auch wenn das heißt das mein Leben dadurch in Gefahr ist!"
"Myra, sowas kannst du nicht von mir verlangen!"
"Doch das kann ich! Bitte Fili versprich es! Du hast gerade noch gesagt das du mir alles versprechen würdest!"
"Na gut....Ich verspreche es."
"Geht doch"
Überglücklich lächelte ich ihn an.
"Wenn du dadurch glücklich bist Prinzessin. Aber du meintest ich sollte auf etwas aufpassen, was war das?"
Sofort griff ich an meinen Hals und holte ein schwarzes Juwel hervor, was an einen Lederband befestigt war. Mit Leichtigkeit öffnete ich den Knoten der die Kette zusammen hielt, und reichte sie Fili.
"Darauf sollst du aufpassen."
"Woher hast du das?"
Begeistert betrachtete er die Kette und legte sie sich um den Hals.
"Ich habe sie schon seit meiner Geburt. Es hat mir immer Glück gebracht und jetzt will ich das sie dir Glück bringt."
Jetzt erwiderte er nichts mehr sondern legte seine Hand an meine wange und zog mich näher an das gitter.
"Ich habe schon Glück, mit dir! Du bist das größte Glück in meiner Welt und ich weiß jetzt schon das du die wundervollste zwergenprinzessin sein wirst die es je in Mittelerde gegeben hat."
"Fili, erst einmal müssen wir hier raus und dann gibt es noch einen Drachen der sich in denn Berg verschanzt hat."
"Vergiss das erst einmal"
Nun sagte ich nichts mehr sondern blickte ihn nur weiter in seine wundervollen Augen.
Plötzlich entwich mir unfreiwillig ein herzhaftes Gähnen.
"Du bist müde."
Stellte Fili grinsend fest.
"Leg dich hin und schlaf!"
Komischerweise musste ich ihn recht geben und tat dies dann auch.

MyraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt