Kapitel 35

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Ich bereitet mich auf schmerzen vor die jeden Moment meinen Körper durchfahren würden. Aber es passierte nichts, ganz im Gegenteil ich spürte eine kalte Hand an meiner Wange und vernahm daraufhin eine leise, etwas brüchige Stimme.
"Myra!"
In meinen Augen sammelten sich erneut Tränen und lachend umarmte ich denjenigen fest.
"Kili"
wimmerte ich nun. Als wir uns voneinander lösten, konnte man klar sehen das seine Augen auch Gläsern schimmernden.
"Hast du gesehen was azog ihm angetan hat?"
Fragte ich vorsichtig und musste bei dieser Frage selbst schwer schlugen.
"Ja....und wahrscheinlich wirst du mich davon abhalten wollen, aber azog soll zu spüren bekommen was es heißt sich mit Durins Söhnen an zu legen! Ich werde Fili rechen!"
Zum Ende hin wurde seine brüchige Stimme wieder fester und aus irgend einem Grund strahlte er nun eine stolze, ich würde sogar sagen königliche, Aura aus.
"Ich helfe dir dabei! Azog hat zu viele wichtigen Personen aus meinen Leben gerissen."
Das wollte Kili natürlich auf keinen Fall zu lassen, weswegen wir uns auch kurz darüber stritten. Unser Streit wurde abrupt durch einen Schrei unterbrochen, allerdings gehörte dieser auf keinen Fall zu einem Mann!
Der braunhaarige bekam dies natürlich auch mit, wahrscheinlich hat er schon einen Verdacht von wem der schrei stammte. Denn plötzlich sah er mich erschrocken an, packte mein Handgelenk und rannte mit mir in die Richtung aus der er ursprünglich kam.

"Kili...wo-willst-du-hin?"
Wiederholte ich nun schon zum dritten mal keuchend.
"Zu Tauriel!"
"Was sucht sie hier?!"
Fragte ich und blieb ruckartig stehen. Da Kili mich ja immernoch am Handgelenk festhielt, wurde er dadurch auch gestoppt und sah mich panisch an.
"Jetzt komm schon! Nicht stehen bleiben! Sonst kommen wir vielleicht zu spät."
Ohne eine Antwort von meiner seite aus ab zu warten, sprintete er weiter.
"Woher...weißt...du...eigentlich...das...sie....es....war?"
Das Reden fiel mir ziemlich schwer, denn dadurch das Rennen und gleichzeitige sprechen, bekam ich immer mehr Seitenstechen.
"Ich würde ihre Stimme IMMER erkennen!"
Im Gegensatz zu mir hatte der braunhaarige überhaupt keine propleme während des Rennens, gleichzeitig zu sprechen.

Nach längeren rennen, sprang uns schon vom weiten eine Silhouette von einem ziemlich groß gewachsenen ork ins Auge. Vor ihm lag ein regungsloser, zierlicher Körper. Als ich dann auch noch die roten Haare erkannte, weiteten sich meine Augen schlagartig. Automatisch wanderten meine Augen zu Kili, der wie angewurzelt da stand und auf den leblosen Körper starrte.
Nun ließ er auch endlich mein Handgelenk los und lief langsam auf den ork zu. Dieser bemerkte uns erst jetzt und als er unsere Gesichter sah, Schlich sich ein schmutziges Lächeln über seine Lippen.
Wie zu erwarten zog Kili sofort sein Schwert und stürzte sich,ohne groß darüber nach zu denken, auf den ork. Nach einer Weile, in der ich nur wie angewurzelt da stand und den Kampf zwischen den beiden beobachtete, konnte ich mich endlich dazu bewegen, auch mein Schwert zu ziehen.
Gemeinsam befreiten wir die Schultern des Orks von seinem stinkenden Schädel.

Als Kili und ich uns sicher waren das in nächster Zeit erst einmal keine weiteren Orks kommen würden, ging er langsam auf den Toten Körper zu.
Fast schon schwach ging er in die Knie und murmelte einige unverständliche Wörter. Schweigend stellte ich mich neben ihn und legte eine Hand auf Kilis Schulter. Obwohl auch mir Tauriel am Herzen lag und ich sehr dankbar dafür war, das sie mich damals aus dem Gefängnis befreit hatte. Blieb ich aufmerksam stehen und beobachtete weiter unsere Umgebung. Denn jeden Moment könnten hier weitere Orks auftauchen die uns umbringen würden.
Traurig beobachtete ich wie Kili langsam seine Hand zu der Wange von Tauriel wandern ließ, behutsam streichelte er darüber und murmelte etwas auf Khuzudul. Leider konnte ich nicht verstehen was er da redete außer den letzten Satz. Fili hatte es mal zu mir in der zwergensprache gesagt, auf meinen leicht verwirren Gesichtsausdruck hatte er mir dann erklärt das es nichts anderes hieß als....'Ich liebe dich'!
Seine Worte hallten nun in meinen Kopf wieder, dabei kam mir sein Gesicht in den Sinn, das zuckersüßes Lächeln was er mir dabei geschenkt hatte. Augenblicklich fingen auch meine Mundwinkel an zu zucken und ein Lächeln bildete sich auf meinen Gesicht. Als ich wieder zu Kili sah, drückte er Tauriel gerade einen Kuss auf ihre Lippen und stand dann schweigend auf. Mein Lächeln war mittlerweile wieder einer düsteren Mine gewichen, denn ich hätte mich gerne von Fili verabschiedet. Meine Gedanken an meinen liebsten würden ruckartig gestoppt als ich sah wie sich über Kili's Gesicht eine einzelne Träne bahnte. Nie zuvor hatte ich ihn weinen sehen, was wohl auch daran lag das er und Fili, Thorin zeigen wollten das ihr Kampfgeist unzerstörbar sei. Aber dazu gehörte nunmal, das man keine Schwäche zeigte.
Langsam machte ich einen Schritt auf den braunhaarigen zu und zog ihn schweigend in eine Umarmung. Wir beide wussten das in diesem Moment jegliche Worte nutzlos wären.
Nach kurzer Zeit mussten wir uns allerdings wieder anderen Dingen zu wenden denn eine Gruppe von ca. 10 Orks kam auf uns zu.
Auch wenn es für uns beide relativ gut aussah, konnte niemand von uns beiden verhindern verletzt zu werden, zum Glück jedoch bekam weder Kili noch ich lebensgefährliche Verletzungen ab.

Als auch der letzte der 10 Orks sein Leben gelassen hatte, hatte ich einige grobe Verletzungen. Von einigen kleinen Schnittwunden an armen und Beinen, bishin zu einer großen klaffenden Wunde an meiner Schläfe. Vorsichtig betastete ich die Stelle mit der Wunde in meinen Gesicht, als meine Finger dann leicht an die Wunde kamen, zog ich sofort scharf die Luft an. Fürs erste sollten meine Finger, dieser Wunde fern bleiben.
Kili hatte alles natürlich beobachtet und sah mich jetzt dementsprechend besorgt an. Allerdings machte ich mir mehr Sorgen um ihn als um mich, denn auch er hatte einige Wunden, die zum Teil schlimmer aussahen als meine.
"Kili, geht es dir gut?"
Fragte ich den braunhaarigen daher, mit besorgter stimme.
"Klar, mich haut so schnell nichts um. Aber was ist mit dir?"
"Ich denke schon."
Zuerst herrschte Ratlosigkeit was wir als nächstes tun sollten, aber nach einer längeren Diskussion mit den braunhaarige, beschlossen wir nach Thorin und Dwalin zu suchen.

Nach längerer Suche, einigen Orks und immer wiederkehrenden Uneinigkeiten, befanden wir uns nun in einer großen Ruinen die stark an ein Labyrinth erinnerte. Weswegen wir uns nach einiger Zeit aus den Augen verloren. Lauthals rief ich Kili's Namen, aber eine Antwort bekam ich nicht. Panik stieg in mir auf und mein Kopf stellte sich schon die schlimmsten Szenarios vor was mit Kili passiert sein könnte. Schnell verbannte ich diese Gedanken aus meinen Kopf und lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf den Weg.

Nach längerem umherirren kam ich wieder auf den zu gefrorenen Fluss. Zwar war Kili noch immer nicht gefunden, aber diese Labyrinth konnte ich endlich hinter mir lassen.
Doch als ich mich gerade in Bewegung setzen wollte um meinen Weg fort zu setzen, drangen Kampfgeräusche an mein Ohr. Darauf bedacht niemandes Aufmerksamkeit auf mich zu richten folgte ich den Geräuschen.
An der Geräuschquelle angekommen, konnte und wollte ich meinen Augen nicht trauen.
Dort kniete azog über Thorin, ihr schwerter hatten sich verhakt, allerdings sah es trotz allem nicht gut für meinen Ziehvater aus. Im Hintergrund sah ich wie beorn in seiner Bären gestallt und riesige Adler gegen eine Armee von Orks kämpfte.
Sofort reagierte ich und rannte auf die beiden zu, mein Schwert hatte ich bereits in meiner Hand. Natürlich bemerkte mich der bleiche ork so wie Thorin, der mir sofort zu rief, das weite zu suchen.
Als halbzwergin blieb mir natürlich nichts anderes übrig als die Anweisungen zu ignorieren.
Ich bereitete mich darauf vor azog's leben endlich ein Ende zu setzen doch rechnete ich nicht mit seiner freien Hand. Den mit dieser griff er blitzartig nach mein Schwert und hielt es somit auf. Erschrocken blickte ich ihn in seine Augen. Währenddessen stöhnte Thorin laut auf, den azogs ganzes Gewicht lagert nun auf seinen Schwert arm, also auch auf thorins Schwert. Da meine Aufmerksamkeit kurz auf den zwergenkönig lag, nutzte dies natürlich sofort der bleiche ork aus. Mit einen Ruck hatte er mich entwaffnet und mein Schwert weg geworfen. Langsam ging ich einige Schritte zurück, denn azog baute sich nun bedrohlich vor mir auf. Anscheinend dachte er garnicht mehr an Thorin. Dieser lag nämlich schwer atmend auf den Boden. Mit einen Ruck hatte sich azog's Hand um meinen Hals gelegt und in die Luft gehoben. Panisch versuchte ich seine Hände von meinen Hals zu befreien, um so endlich wieder an Luft zu kommen. Doch gegen seine Starken Hände kam ich natürlich auf keinen Fall an. Schadenfroh grinste er mir ins Gesicht. Hinter ihm rappelte sich Thorin langsam wieder auf, dies bekam azog natürlich mit und wandte seinen Kopf kurz zur Seite. So das er den schwarzhaarigen im Augenwinkel sah, dann drehte er seinen Kopf wieder zu mir, blickte mir nochmal kurz in die Augen und warf mich dann von sich. Als ich aufkam schlitterte ich mit meinen Kopf gegen eine alte verfallene Mauer. Erschöpft blieb ich einfach liegen, denn kleinen schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen und die ganze Welt schien sich extrem schnell zu drehen. Bevor ich meine Augen vor Erschöpfung schloss konnte ich noch beobachten wie Thorin sein Schwert, von hinten durch azogs Körper rammte.
Dann wurde alles schwarz um mich...

Hallöle ^^ wie hat euch denn das Kapi gefallen?
Ich wünsche euch einen schönen Valentinstag und hoffe ihr verbringt euren Tag mit euren liebsten (Für mich ist das übrigens mein Bett und ein extra großes Nutella Glas :D).
Einen wundervollen Tag euch noch.
Eure Alice ^^

MyraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt