Kapitel 29

986 46 1
                                    


"Du wartest am Erebor auf mich, ja?"
Schnell drückte ich nyron noch einen Kuss auf die Nüstern und ging dann in die Richtung des Tors was ihn die Seestadt führte. Kurz bevor mich die wache erblicken konnten zog ich mir noch meine Kapuze über den Kopf, denn mittlerweile war es dunkel geworden und damit auch ziemlich kalt.
"Halt! Wer seit ihr und was wollt ihr in der Seestadt?"
Fragte mich die Wache und trat etwas vor.
"Ich will euch nichts Böses, nur ein Bett für die Nacht und etwas Proviant."
"Nehmt eure Kapuze ab!"
Etwas wiederwillig tat ich wie er mir befohlen hatte, denn meine Ohren waren bereits wahrscheinlich abgefroren, auf jeden Fall fühlte es sich so an.
"Nun ein Mädchen wird keine große Bedrohung für unsere Stadt darstellen. Ihr dürft passieren!"
Kurz bedankte ich mich und wollte gerade durch das Tor gehen, da hielt mich die Wache noch einmal am Handgelenk fest.
"Ihr solltet euer hübsches Gesicht jedoch verstecken. In dieser Stadt sind die Männer skrupellos und machen sich nichts aus Höflichkeit!"
"Danke"
Murmelte ich und zog mir meine Kapuze tief ins Gesicht.

Ich kam an einigen Kneipen vorbei, in den sich scheinbar alle Männer der Stadt versammelt hatten den jede schien bis auf den letzten Platz belegt.
Egal wo ich nachfragte jeder Wirt sagte mir nur dass alle Zimmer ausgebucht wären.
Da es hier scheinbar kein freies Bett für die Nacht gab, beschloss ich die Seestadt zu verlassen und einfach wieder in der Wildnis zu übernachten.
Aber als aller erstes musste ich mir noch etwas Proviant besorgen.

Endlich hatte ich einen Stand gefunden an dem es noch Brot, Obst und Gemüse gab. Zwar war die ältere Frau auch bereits dabei ihre Ware einzupacken doch war sie so freundlich mir noch etwas zu verkaufen.
Nachdem ich mit dem Geld bezahlt hatte was mir Thorin gegeben hat, packte ich einen Leib Brot, vier Äpfel und ein Bündel Karotten für nyron ein.

Gerade wollte ich diese mit Rauch vernebelte Stadt verlassen da wurde ich fast von einen weißen Pferd umgerannt auf dem zwei Reiter saßen. Als ich denn Vierbeiner nachsah, konnte ich den hinteren Reiter erkennen, er hatte genauso rote Haare wie Tauriel. Aber was sollte sie in der Seestadt?!

Endlich hatte ich die Stadt verlassen und war jetzt auf der Suche nach einem geeigneten Schlafplatz.
Egal wie sicher ein platz aussah immer hatte ich ein ungutes Gefühl, was durch orkschreie auch immer wieder bestätigt wurde.
Zuletzt beschloss ich einfach die Nacht durch zu wandern, ich meine im Erebor könnte man ja noch genug schlafen. Meine Füße trugen mich ohne sich zu beschweren immer näher zum einsamen Berg und damit auch immer näher zu Fili. Ich freute mich wie ein kleines Kind ihn endlich wieder umarmen zu können und seine Nähe zu spüren. Aber am meisten freute ich mich auf Thorin, er hatte mir immer Geschichten über sein früheres Leben im Erebor erzählt wenn ich mal nicht einschlafen konnte und ihn jetzt glücklich auf diesen Thron sehen zu dürfen, als König unter den Berg lies meine Vorfreude auf den einsamen Berg noch mehr wachsen.  Ich hatte keine Zweifel daran das Thorin ein weißer, gerechter und guter König sein wird, sein volk wird es sicherlich an nichts fehlen. Ohne es zu merken wurde ich immer schneller, vor mir erstreckte sich nämlich der Erebor in seiner ganzen Bracht. Erstarrt von der Ausstrahlung blieb ich auf der Anhöhe stehen und ließ den Berg erst einmal auf mich wirken. Es war noch Nacht und der Mond verlieh ihn eine geheimnisvolle Ausstrahlung.

Plötzlich vernahm ich ein krachen im inneren des Berges und sogleich brach etwas großes durch die Eingangstore und flog über mein Kopf hinweg in Richtung der Seestadt. Beim genaueren betrachten konnte ich erkenne was dieses etwas war. Die Zwerge mussten smaug geweckt haben und das hieß...
Ich wollte erst garnicht zu Ende denken. Nein, Thorin Eichenschild stirbt nicht so einfach genauso wenig wie Fili, Kili oder die anderen der Gemeinschaft!
Ohne darüber nachzudenken rannte ich zu den Eingangstor, durch das smaug gerade gestürmt war.

"Thorin, Fili, Kili! Irgendjemand?"
Schrie ich vollkommen verzweifelt in den Berg hinein als ich ankam und niemanden sehen konnte.
"Myra?"
Sprach plötzlich jemand hinter mir und sofort wirbelte ich herum, nur um in das verdutzte Gesicht eines kleinen Hobbits zu schauen.
"Bilbo!"
Rief ich begeistert aus und musste ihn sofort in eine lange Umarmung ziehen.
Als ich ihn endlich aus meinen Fängen entließ konnte ich nicht anders als ihn mit fragen zu überhäufen.
"Wie geht es dir? Bist du verletzt? Wo sind die anderen? Und ist ihnen etwas basiert?"
Erst schien er etwas überrumpelt doch als er gerade seinen Mund öffnen wollte um mir meine Fragen zu beantworten, schien etwas anderes seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen den sein Augen waren nun nichtmehr auf mich gerichtet sondern auf etwas hinter mir. Sofort drehte ich mich um und da sah ich was bilbo's Aufmerksamkeit auf sich zog. Die Seestadt war voll in Feuer gehüllt und smaug war gerade im Begriff auf einigen der Dächer zu landen. Geschockt lief ich einige Schritte nach vorne um auf einen größeren Stein zu klettern und besser das Geschehen betrachten zu können.

MyraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt