In der Finca angekommen, lud ich zuerst einmal das Gepäck der bleibenden Gäste aus. Diese bestanden nur aus Armin und Mikasa. Zudem holte ich mir auch Erens Gepäck und brachte es in sein Zimmer, als er noch mit Armin redete. Ich hatte jetzt wirklich nicht die Nerven, mich mit diesem Kind zu zanken.
Als ich fertig damit war, verschwand ich zuerst mal in die Sporträume. Ich baute Stress ab, nahm mir die Zeit um endlich mal über die vergangenen Tage nachzudenken. Der Boxsack litt unter meiner nachdenklichen Laune, allerdings interessierte mich das wenig. Immerhin habe ich mir auf der verfickten Jacht genug Scheiße gefallen lassen, ganz zu schweigen von der Nacht, die ich komplett vergessen habe! Wütend knurrend schlug ich noch mal zu, die Knöchel meiner Finger schmerzten mittlerweile schon, Schweiß rann mir den nackten Oberkörper hinab. Wieso zum Fick wollte Erwin wieder etwas von mir? Ich dachte ich hätte ihm damals klar gemacht, dass ich kein Interesse an ihm habe! Ich hab' genug von ihm und von dem Scheiß den er macht. Ich bin froh, dass ich da noch relativ gut raus gekommen bin.
Ich sah zur Tür, als diese geöffnet würde, Petra stand darin. „Levi, du solltest- oh." Ihr fiel alles aus dem Gesicht und sie wurde sofort rot, als sie mich sah. „Ähm- also ich... tut mir leid, ich wollte dich nicht stören!" Gelassen nahm ich mir die Wasserflasche, die am Rand des Raumes stand, legte mir das Handtuch um und trank etwas, während Petra noch intensiver auf den Boden starrte. „Schon gut, was gibt's, Ral?" fragte ich und bewegte mich auf sie zu. Sie war schon süß, wenn sie vehement versuchte, zu verstecken, dass sie mich attraktiv fand.
Aber mir war sie zu niedlich, zu einfach zu haben. Hässlich war sie ganz bestimmt nicht, sie hatte nette Brüste, aber dieses ständige Mutter-Gehabe geht mir viel zu sehr auf den Keks. Ich will doch nicht mit meiner Mutter ficken! Außerdem hängt sie viel zu sehr an Eren. Tze. Den Grund hatte sie mir bis heute nicht genannt.
Stotternd strich sie sich eine erbeerblonde Haarsträhne aus dem Gesicht, bevor sie mich ansah. „N-na ja... Erens Vater kommt in einer Stunde. Und er wollte wohl mit dir reden, deshalb dachte ich, ich sage dir, dass du dich fertig machst." Lächelnd ging ich auf sie zu, gab ihr einen frechen Kuss auf die Wange und grinste „Danke, Liebes." Bevor ich sie einfach stehen ließ, und mich auf den Weg in mein Badezimmer machte.
Auf dem Weg in besagtes Zimmer, lief ich einer gewissen Göre über den Weg, die mich direkt erst mal anschnauzte. „Levi, gottverdammt! Wieso brauchst du so ewig um-" doch auch Eren verstummte, als er mich sah. Hey, es ist ja nicht so, als hättest du mich schon nackt gesehen, Jaeger, dachte ich und sah ihn mit einem neutralen Gesichtsausdruck an.
„Um was? Mit dem Training fertig zu werden?" Ich wischte mir mit dem Handtuch über die Stirn, ihn einfach mitten im Raum stehen lassend. „Dein Vater steht in 'ner Stunde auf der Matte. Wenn ich dir beim anziehen helfen soll, hör' ich das durch das Babyfon." sagte ich genervt, die Tür zu meinem Raum aufstoßend. Dann legte ich mir Kleidung zurecht, bevor ich eine schnelle Dusche hinter mich brachte.
Ich zog einen normalen, schwarzen Anzug an, dazu meine geraffte Tuchkrawatte, meine Haare ließ ich ganz normal, kämmte sie nur ein wenig, damit sie nicht so zerzaust aussahen. Ich wollte jetzt kein Gel hinein klatschen, das wäre zu viel Aufwand für nichts.
Als ich dann also endlich fertig war, ging ich sofort zu Erens Zimmer, klopfte kurz und wartete auf sein genervtes „Was?!" Ich ging also hinein, musterte ihn und lachte ein wenig, als ich sah, wie er die Krawatte, welche er sich um den Hals zu binden versuchte, genervt anstarrte.
„Das ist nicht wirklich dein ernst, oder?" sagte ich und ging auf ihn zu, ihm den zugeschnittenen Stoff mit einem „Gib das her" entreißend. Dann band ich sie ihm, zog sie fest und legte sie auf seiner Brust zurecht. Einen Moment zu lang besah ich das dünne, weiße Hemd, dass seinen Körper eng umsäumte. „Tch, wenigstens hast du das richtig hingekriegt." murrte ich noch, bevor ich mich zum gehen umwandte.
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OBEY
FanfictionJob: Butler. Monatliche Vergütung: 55.000 Euro. Welcher Idiot würde da schon nein sagen? Levi jedenfalls nimmt dieses groteske Angebot an. Es wäre ja auch töricht hier einfach abzulehnen, oder? Für ein bisschen Beaufsichtigung eines verzogenen Balg...