Am Wochende bin ich mit aufräumen beschäftigt. Mein Zimmer, Daddys Zimmer, die Küche, das Bad und den langen Flur.
"Princess was tust du hier?", er tritt durch die Haustür und lässt seine Lederjacke auf den frisch geputzten Boden fallen.
"Daddy!", verärgert deute ich auf seine Eskapaden.
"Hey du sollst nicht putzen.", verwirrt greift er nach dem Jackenbündel.
"Shaileen ist doch über das Wochende bei ihrer Familie."
"Ach. Ist sie das?", er scheint verärgert.
"Ihre Schwester hat Geburtstag.", lenke ich freundlich ein und beginne die kleine Marmoranrichte zu reinigen.
"Und deshalb muss meine Tochter putzen?", genervt betritt er das Wohnzimmer und greift nach dem silbernen Mobiltelefon.
Unauffällig folge ich ihm und stelle mich in den Türrahmen.
"Weißt du was meine kleine Tochter hier tut?...sie putzt..aha...und wen interessiert das...? Ja genau...du bist gefeuert."
Erschrocken lasse ich den Putzlappen fallen.
"DADDY!", schnell laufe ich ihm entgegen, er jedoch hat sein Handy bereits in der Tasche verstaut.
"Süße. Sowas kann dein Daddy nicht dulden."
"Ich habe ihr freigegeben!", meine Stimme wird lauter.
"Du bist dazu gar nicht befugt Princess!", wütend ziehe ich meinen Kopf zurück, als seine Hand meine Wange streift.
"Es beginnt auf den Winter zuzugehen. Sie muss ihre Rechnungen zahlen! Sie hat zwei Kinder!"
"Und ich bin schon mit einem überfordert..."
Geschockt verharre ich in der jetzigen Position.
"Das war nicht böse gemeint!", er rauft sich die kurzen Haare und blickt treuherzig in meine verletzten Augen.
"Ist in Ordnung. Ich geh noch weg.", putzig knalle ich ihm den Putzlappen entgegen und verschwinde aus dem Raum.
"Wohin?", er folgt mir mühelos und lässt den Lappen ins Putzwasser fallen.
"Ich treffe mich mit...ich gehe zu Mam!"
Seine Augenbrauen zucken kurz ehe er langsam nickt.
"Ich kann dich fahren..."
"Danke ich verzichte. Ich nehme die Straßenbahn."
"Du musst doch nicht die scheiß-Straßenb..."
"Ist sie dir nicht fein genug? Schade ich damit deinem Image?", unterbreche ich ihn unwirsch.
"Junge Dame! Der Bogen ist überspannt. Geh auf dein Zimmer ich will dich heute nicht mehr sehen!"
"Kein Problem, Felix."
Er erstarrt.
"Nenn mich nie wieder so!", seine Hände sind zu Fäusten geballt.
Ich schüttele resigniert den Kopf und verschwinde in meinem Zimmer. Die große blaue Sporttasche steht unter meinem Bett. Hastig befülle ich sie mit Kleidungsstücken und Hygienartikeln. Ich richte mein Bett und ziehe mir Straßenklamotten an.
Gegen Mitternacht schleiche ich aus dem Haus und schließe leise die Tür ehe ich mich in Richtung Hauptbahnhof bewege.
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Same mistakes like you did Daddy.
FanfictionIch wusste es war falsch, wie so vieles in meinem Leben. Daddy hatte es mir verboten, nicht um mich zu bestrafen, sondern zum Schutz. Und ich? Hatte es mal wieder Missachtet.In irgendeiner Form genoss ich diese Angst, die sich tief in meine Poren fr...