Ich wein dir keine Träne nach

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"So etwas fragt man eine Dame nicht.", fauche ich patzig und verschränke die Arme.

"Du bist ein Mädchen.", entgegnet er und verdreht die Augen.

"Dann noch weniger."

Stumm blickt er auf mich hinab. Wie ich sowas hasse. Kurzentschlossen steige ich auf den Drehbaren Schreibtischstuhl und blicke somit auf IHN herrunter.

"Was, um alles in der Welt tust du da?"

"Mich auf deine Höhe begeben."

Zuerst wollte ich Niveau sagen, doch das wäre völliger Unfug gewesen, in Betracht auf diese Tatsache, hätte ich nämlich aufs Dach steigen müssen.

"Ich weiß dass du auf mich stehst, Kleine.", lässig versenkt er die Hände in seiner ausgewaschenen Jeans.

Elender Vollidiot.

"So nötig, habe ich es dann doch nicht. Wozu gibt es Aidan?"

Er erblasst minimal und seine Muskeln beginnen unter der gebräunten Haut zu tanzen.

"Du.Brauchst.Ihn.Nicht.", zischt er wütend und hebt mich , ohne große Probleme hinab.

"Ich bin nicht deine Puppe.", knurre ich, genervt über seine Selbstverständlichkeit. Jedoch bleiben die Hände um meine Taille, fest an Ort und Stelle.

"Ich habe einfach keine Lust, dass du dich zu einer Schlampe wie...", er hält Inne und senkt beschämt den Kopf.

"Wie? Meine Mutter?", entsetzt schubse ich ihn von mir weg.
Das war ein Schritt zu weit. Ein Schritt der meine ganzen Gefühle für ihn über einen Haufen warf.

"So meinte ich das..."

"Stimmt gwnauso.", unterbreche ich ihn gereizt.

"Everything okay?", Aidan betritt den Raum. Anscheinend hat sich der Lautstärkepegel im oberen Teil der Skala bewegt.

"Er wollte gerade gehen.", ordere ich ohne auf Widerspruch zu achten an.

Farid hebt kurz den Blick und sieht mich aus seinen dunklen Augen reumütig an.

"Ich..."

"Es interessiert mich nicht.", fahre ich ihm unachtsam über den Mund.

"Aber..."

"Raus.", meine Stimme ist kühl. Kühler als beabsichtigt.

"Fuck it. Ich habe mich in dich verliebt."

Ich erstarre.

Das kann er nicht ernst meinen. Der Altersunterschied, die Kriterien, welche dagegen Sprechen. Der One-Night-Stand am Valentinstag...

"Scheiß drauf. Ich hatte damals schon recht. Gib einer Frau niemals deine Gefühle. Du wirst es bereuen.", mit diesen Worten verlässt er hastig den Raum.

Mit einem 'Plopp' platzt die Seifenblase in meinem Kopf, als ich Autotüren zuknallen höre.
Wenn ich ihm jetzt nachgehe, wird er es als Unterwerfung ansehen, tue ich es nicht, baut er Scheiße.

Das aufheulen des Motors nimmt mir die Entscheidung bereitwillig ab. Drei Treppenstufen aufeinmal nehmend rase ich in Richtung Haustür, schnappe mir das neue Fahrrad und trete mit aller Kraft in die Pedale, dem um die Ecke verschwindenden Auto hinterher.

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Same mistakes like you did Daddy.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt