Der Boss vermisst dich

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Unsicher lasse ich den Blick wandern, jedoch bleibt meine Sicht durch die grellen Lichter getrübt. Es scheint als seien einige Gehirnregionen eingefroren,meine Beine verharren an der gegebenen Stelle, anstatt sich fortzubewegen.

"Einen wunderschönen guten Abend, meine Schöne.", ein Mann ist ausgestiegen und bewegt sich nun graziös auf mich zu. Er hat lange, schmale Beine , welche er unter einer enganliegenden,schwarzen Skinnyjeans verbirgt. Seine grünen Augen mustern mich aufmerksam. Das scheußlich gemusterte Hemd steht zur Hälfte offen und entblößt seine tätowierte Brust. Er sieht wirklich gut aus, währe da nicht dieses verspielte Lächeln auf seinen schmalen Lippen, welches mir einen deftige Gänsehaut beschert.

"Wie heißt du Kleine?", fragt er weiter und bleibt mit einem Meter Abstand zu mir stehen.

"C-Clarisse...",stottere ich mit weinerlicher Stimme und fahre mir durch die vom Fahrradfahren zerzausten Haare.

"Nana.", sanft legt sich seine große Hand auf meine Wange, "wir wollen doch jetzt nicht weinen."

Aus einiger Entfernung hört man lautes Schimpfen in Kombination mit genervtem,  männlichen Aufstöhnen.

Der junge Mann lässt von mir ab und wendet sich dem Geschehen zu.
Unsicher wende ich den Blick, schätze meine Chancen ab und laufe schnell  in Richtung meines Fahrrads.

"HEY!", ruft der Grünäugige mir hinterher,  doch ich habe Dank meiner sportlichen Gabe bereits ordentlich aufgeholt und stehe bereits keuchend an meinem verdreckten Fahrrad.
Hastig steige ich auf den Sattel und trete mit aller Kraft in die Pedale. Mein Fehler. Durch die Heftigkeit meiner Tritte löst sich die Kette und ich kippe ohne Vorwarnung auf den harten Steinboden.
Mein Knöchel hat sich in der Zwischenmetallstange verfangen und gibt bei dem Aufprall ein grausames Knacken von sich.
Vor Schmerz heulend bleibe ich einige Sekunden liegen,  eine Sekunde zu lang, denn vor mir taucht erneut Mr Skinnyjeans auf und beugt sich mit einem gehässigen Lächeln,  durch welches tiefe Grübchen in seinen schmalen Wangen erscheinen zu mir hinab.

"Ich sagte doch,  dass weglaufen nichts bringt. Außer, dass du mich sauer machst.", er runzelt verärgert die Stirn als er meinen dick angeschwollenen Knöchel begutachtet.
"Siehst du!  Das hätte doch jetzt nicht sein müssen!"

"Entschuldigung.", murmel ich eingeschüchtert und schaue zu ihm auf.

Er beißt sich kurz auf die Unterlippe und weicht meinem Blick gekonnt aus.

"Los geht's. Der Boss vermisst dich bereits."

Same mistakes like you did Daddy.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt