Schusswaffengeräusche

369 19 2
                                    

"Aidan ist zweiundzwanzig und kommt aus Amerika. Zwei Jahre Captain der Rugby-Mannschaft, außerdem ein guter Schulabschluss und ein einjähriges Deutschstudium."

"Und mit einem Studium wird man Bodyguard?", Farid lehnt mit verschränkten Armen an der Tür und mustert ihn abschätzig.

Aidan ist ca 1,90cm groß, breit gebaut mit einem sonnigen Teint. Seine Augen erinnern an geschmolzene Schokolade. Er hat kurz rasierte Haare und sinnliche volle Lippen.
Fasziniert sitze ich ihm gegenüber und gebe mir Mühe ihn nicht mit offenem Mund anzustarren.

"Was sagst du?", Daddys Stimme trieft vor Stolz während er einige Formulare ausfüllt.
Ich liebe es wenn er den Businessman repräsentiert. Mit Sakko und Lederschuhen sieht er wahnsinnig einschüchternd aus.

"Ich würde sagen: Er ist perfekt.", bestätige ich seine positive Einstellung und werfe Farid einen kühlen Seitenblick zu.

"Ich bin sehr froh hier zu sein.", erklärt Aidan in gebrochenem Deutsch und lächelt sodass eine Reihe gerader, strahlend weißer Zähne sichtbar wird.

"Dann hoffe ich, dass deine Freude lange genug anhält.", knurrt Farid und verlässt den Raum.

Ich verdrehe die Augen. Er soll aufhören so ein Theater zu veranstalten.

"Zeig ihm doch das Haus und bei der Gelegenheit auch sein Zimmer.", murmelt Daddy und setzt seine Unterschrift.

"Folg mir.", lächelnd erhebe ich mich und leite ihn durch die verschiedenen Räume. In meinem Zimmer angekommen, lasse ich ihn sich mit den verschiedenen Fenstern und Ausgängen vertraut machen.

"Es ist sehr...pretty?", er legt den Kopf schief und wartet auf eine Verbesserung meinerseits.

"Schön.", helfe ich ihm auf die Sprünge und bedanke mich mit einem leichten Nicken.

"Meine Schwester hatte ein little bit the same room. Sie liebte auch curtains with roses and stuff like that."

"Hast du ein Foto?"

Er nickt und schiebt seine Lederjacke beiseite wobei ein Smartphone und der silberne Griff einer Schusswaffe sichtbar wird.

"Was...", erschrocken weiche ich zurück.

"No fear little girl! ", er hebt abwehrend die Hände.

"Was ist los Princess?", mein Vater war uns gefolgt und steht nun abwartend in der Tür.

"Warum hat er eine WAFFE! ?", kreische ich hysterisch und verstecke mich hinter seinem breiten Kreuz.

Aidan zieht die Pistole und legt sie ganz vorsichtig auf das Parkett ehe er die Hände hebt und mich treuherzig anblickt.

"Zu deinem Schutz natürlich.", vorsichtig zieht mich Daddy aus meinem Versteck hervor und streichelt über das zerzauste Haar.

"Hat er einen Waffenschein? Ist das Ding in Deutschland zugelassen? Wann schießt er...?", so viele Fragen fallen aus meinem geöffneten Mund. Die einzelnen Buchstaben mischen sich und erscheinen daher undeutlich.

"Babe!", beruhigend legt er die großen Hände auf meine Schultern und versucht somit meinen zitternden Körper unter Kontrolle zu bekommen.

"Wir haben das alles abgeklärt. Natürlich ist so etwas erlaubt. Du stehst unter intensivem Personenschutz. Wie soll er dich denn im Falle eines Angriffs verteidigen? "

"Verteidigen? Papa. Du übertreibst maßlos!", ich verdrehe genervt die Augen.

Wenn Daddy etwas kann, dann ist es übertreiben! Sagt er beispielsweise 'Ich gehe meinen Wagen frisch lackieren!',kommt er mit einem neuen Auto wieder. Oder einst bat ich ihn um ein Haustier, er kam mit einer ganzen Kaninchenfarm wieder. Maßlose Übertreibung.

"Du hast keine Ahnung wer es auf dich abgesehen hat Princess!"

"Wer soll denn...", fragend lege ich den Kopf schief.

"Was ist mit den schwarz - getönten SUVs...? Wer hat dich an die Presse verpfiffen?"

Ich nicke nachdenklich.

"Siehst du, alles nur zu deinem Schutz. Alles nur zu deinem Besten...Princess."

Neuer Teil erscheint nächste Woche

Same mistakes like you did Daddy.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt