14. Dezember

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14. Dezember

Heute war die erste Nacht seit langen, die ich komplett ohne einen Traum durch schlief, trotzdem war ich schon sehr früh wach und auf den Beinen. Ich war so unglaublich nervös und das schon seit ich aufgewacht war.

Ich weiß nicht warum, aber seit gestern ging Niall mir nicht mehr aus dem Kopf. Seine Art mir gegenüber, trotz den Zicken meiner seits, beeindruckte mich sehr. Ich hatte das Gefühl, dass er hinter meiner Maske schauen konnte, er sah mich wie ich war und nicht die Zicke, die nichts von ihm wissen wollte. Das war auch der Punkt, den ich am meisten an ihm schätzte und mochte, er beurteilte einen nach Charakter und nicht nach dem Aussehen, etwas was nicht jeder heutzutage tat.

Ich hatte endlich das Gefühl zu jemand zu gehören. Ich sollte aufhören mir Weihnachten schlecht zu reden, sondern es wieder mit anderen Augen zu sehen. Es soll doch das Fest der Liebe sein, oder? Vielleicht ist Niall, meine große Liebe? Ich dachte viel darüber nach, was er auf einmal in meinem Leben suchte, aber es hatte wohl schon seinen Zweck.

Ich hatte gestern Abend von ihm die Nachricht bekommen, dass er mit mir Schlittschuhlaufen gehen wollte.  Es gab zu diesem Punkt eine Sache, die er nicht von mir wusste und dies sollte auch so bleiben. Dieses Geheimnis gehörte mir und meiner Familie. Niemandem sonst.

Mittlerweile war ich schon in der Schule und auch dort schlich er sich ständig in meinem Kopf. Wir hatten gerade Geografie, eins meiner Lieblingsfächer und besprachen die Plattentektonik. Ein Thema was mir relativ gut lag und zum Glück auch ein Fach ohne Niall, weil ich ansonsten mit meiner Lehrerin ärger bekommen hätte, wenn ich den Unterricht nicht angemessen folgen würde. Sie bezeichnete sich selbst als hart und fair mit einem Touch von Relaxing. Welche Lehrerin auf der Welt ist so?! Richtig! Keine!

Ich war nur froh, als ich dieses grässliche, graue Gebäude verließ, dank der Schulklingel und mich der Kälte widmen durfte- wäre da nicht ein blonder Junge mir in die Quere gelaufen.

"Blair!"

"Niall?", ich drehte mich zu ihm und sah ihn lächelnd an. Ich kann doch auch nichts dafür, dass er so eine Ausstrahlung hat!

"Wollen wir?", grinsend sah er mich an

"Ach jetzt schon? Kann ich mich nicht noch umziehen?", fragte ich ihn völlig überrumpelt.

Leise hörte ich ihn lachen: "Du siehst in allem toll aus, selbst in einem Müllsack."

Das war der Moment, wo ich mir wünschte ich wäre schon drei Jahre in der Kälte, nur um diese als Ausrede für meine roten Wangen zu nehmen. Tja, doof gelaufen.

Er schnappte sich ohne ein weiteres Wort meine Hand und zerrte mich vom Gebäude weg.

"Verrätst du mir mal, wo genau sich diese Eisbahn befindet?", sagte ich einen Ton zu spitz.

"Wird die gnädige Dame wieder Spitz?", grinste er, "Wir gehen in die East-Coast Ice Skating Rink." Als ob ich das nicht wüsste. Es war immerhin mein Trainingsort. Die Betonung liegt auf war.

"Ich und spitz, red es dir nur ein, Blondie!"

"Ich bin nicht Blond.", er musste meinen Gesichtsausdruck gesehen haben, damit er mich aufklärte, "Sie sind nur gefärbt. Eigentlich bin ich so Brünett, wie der kleine Dackel dort hinten.", er zeigte mit dem Finger auf einen Welpen mit dunklem Haar. Er war bezaubernd- der Dackel natürlich!

"Bist du schwul oder warum färbst du sie dir?", frech grinste ich ihn an.

"Na pass mal auf, nicht dass du dir noch den Mund verbrennst."

"Das Eis wird meine Schnute schon abkühlen, wenn ich sie mir verbrennen sollte."

In der Eisbahn umgab uns erst ein wenig Wärme, aber es würde auch gleich wieder kalt werden. Es gab mehrer Eisflächen und wie es aussah hatte Niall eine für uns völlig alleine reserviert. Ich fühlte mich, um ehrlich zu sein, unsicher und zu Hause zugleich.

Wir zogen unsere Schlittschuhe an und wollten gerade auf die Bahn, als jemand Nialls Namen rief.

"Hey Herbie!", begrüßte er den Mann, der mir mehr als bekannt war und trat näher zu ihm heran. Als Herbie, oder besser der Helfer dieser Bahn seit Millionen von Jahren, mich erblickte, erhellte sich sein Gesicht und strahlte. Er wollte mich gerade mit meinem Namen begrüßen, aber ich hielt mir den Finger vor dem Mund, dass er mich bloß nicht verriet.

"Ein schönes Mädchen hast du mitgebracht, Niall.", er verstand, was ich meinte und zwinkerte mir zu. Niall bekam von all dem nichts mit.

"Ich wollte ihr mal zeigen, wie sie ihren Mund abkühlen kann, an dem sie sich ständig verbrennt.", Herbie lachte, denn er wusste, dass ich dies öfters tat, auch als ich mit meinem Dad hier war.  Noch ein, zwei Wörter später, ließ er uns auch allein.

Vorsichtig gingen wir auf das Eis. Ich stellte mich sehr, sehr tollpatschig an, um meiner Tarnung gerecht zu werden. Schon bei dem Versuch das Eis zu betreten, fiel ich fast hin. Daraufhin stellte Niall sich vor mich und nahm meine Hände in seine, womit er ein Feuer in mir entfachte. Es war kein kleines Feuer, nein, es war riesig!

Das Feuer erlosch all die Stunden nicht, im Gegenteil, desto glücklicher Niall war, desto größer wurde es. Er war so stolz mir einige Dinge beizubringen, die er selbst nur mit Ach und Krach beherrschte.

Wir verbrachten Stunden auf der Bahn. Ich hatte ewig nicht mehr so einen Spaß, wie hier mit ihm.

Eisblume {Niall Horan}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt