Genüsslich rekelte ich mich unter der Bettdecke und genoss die Wärme und das kuschelige Gefühl. Das Fenster musste einen Spalt offen sein, denn ein angenehmer Lufthauch strich mir übers Gesicht. Ich hatte noch keine Lust meine Augen zuöffnen und rollte mich unter der warmen, weichen Bettdecke zusammen.Ich überlegte, was ich gestern Abend gemacht hatte, konnte mich aber weder ans Zähne putzen oder duschen erinnern. So frisch wie meine Haare rochen, musste ich es aber getan haben. Auch der Rest vom gestrigen Tag kam nur schwer und undeutlich in Erinnerung.Schemenhaft erinnerte ich mich, dass das Rudel in den Kampf gegen die Neugeborenen gezogen war oder war das erst heute und ich hatte es nur schon geträumt? Ich fühlte mich unglaublich frisch und ausgeruht.Ein Gefühl, als könnte ich die Welt aus den Angeln heben, machte sich in mir breit und ich streckte Arme und Beine weit von mir. Je wacher ich wurde, umso weniger konnte ich ignorieren, dass ich einen tierischen Hunger hatte. Mit einem trotz alledem wunderbaren Gefühl,dass dieser Tag einfach klasse werden musste, öffnete ich die Augen und sah an eine sonnenbeschienen mir unbekannte Zimmerdecke. Nach einem kurzen Moment der Verwirrung richtete ich mich halb auf und sah mich im Zimmer um. Der kleine Raum schien dem Gästezimmer ins Sams Haus ziemlich ähnlich, ein Bett, eine Kommode und ein Sessel standen um das Bett verteilt. Der Sessel war allerdings nicht leer, schlafend und in sich zusammengesunken saß Seth darin. Er sah selbst im Schlaf erschöpft aus, seine Augenringe waren tief und dunkel. Er tat mir leid, wie er da so lag, sitzen konnte man es kaum nennen. Ich schlich zu ihm und breite die Decke vorsichtig über ihn. Er sah trotz seiner Größe irgendwie zerbrechlich aus und ich wollte ihn nicht wecken.Ich öffnete leise die Tür und sah in den Flur und dann an mir runter. Ich hatte ein T-Shirt und Shorts an, nicht unbedingt Ausgehklamotten. Da ich aber im Zimmer nichts von meiner Kleidung hatte entdecken können, musste es reichen, wem auch immer ich begegnen würde. Ich schloss die Tür vorsichtig hinter mir und ging nach rechts. Der Flur öffnete sich dort zu einem kleinen Wohnzimmer und der Fernseher lief mit ausgeschaltetem Ton. Ich hörte leise jemanden reden, eine Frauenstimme antwortete ebenso leise. Trotzdem ich nicht verstanden hatte, worüber sie sprachen, nahm ich den traurigen Unterton in ihren Stimmen wahr. Angst stieg in mir auf. Warder Kampf gegen die Neugeborenen anders ausgegangen? Hatte meine Bitte Brees Überleben zu ermöglichen, große Verluste bei den Wölfen oder Cullens verursacht? Ich sah um die Ecke und an einem Tisch saßen Sue und Billy, Leah lehnte mit verschränkten Armen am Türrahmen zur Küche. Sie war auch die erste die mich sah und überrascht nahm sie die Arme runter und ging einen Schritt auf mich zu. Sue verstummte durch Leahs Reaktion aufmerksam geworden und sah in meine Richtung. Als sie und Billy mich erblickten, hatten sie einen genauso erstaunten Gesichtsausdruck wie Leah. Plötzlich schnellte etwas über die Sofa lehne und riss mich zu Boden,erschrocken fing ich an zu schreien. Die Tür zum Zimmer, in dem ich gerade aufgewacht war wurde aufgerissen und Seth erschien, vollkommen zerzaust im Türrahmen. Alles ging total schnell, ich spürte den Aufprall bevor die Schmerzen mein Gehirn erreichten. Mein Schreckensschrei ging in einen gepeinigten Schmerzenslaut über. Ich erkannte Jacob über mir, anscheinend hatte er auf dem Sofa gelegen,deswegen hatte ich ihn nicht im Wohnzimmer gesehen.
„Bist du total bescheuert?" fuhr ich in wütend an „Das tut weh, du hirnverbranntes Fellknäuel!"Überrascht sah er mich an. „Hab ich irgendwas im Gesicht oder warum guckt ihr mich alle so komisch an? Und kannst DU MICH ENDLICH MAL LOSLASSEN, DEIN GRIFF TUT WEH!" Jacob ließ mich in dem Augenblick los, als sich die Haustür öffnete und Sam und Emily eintraten. Seth war inzwischen bei mir und half mir auf. Meine Arme waren an den Stellen rot und schmerzten noch ein wenig, an denen mich Jacob auf den Boden gedrückt hatte. Ich sah zu Emily und Sam und stellte überrascht fest, dass Sam sich schützend vor seine Lebensgefährtin gestellt hatte. Bevor ich etwas sagen konnte, machte Jake eine beschwichtigende Handbewegung in ihre Richtung.
„Alles in Ordnung, sie ist ein Mensch."
Immer noch wütend, aber auch irritiert über seine Aussage erwiderte ich „Was soll ich denn sonst sein, du Depp."
„Könntest du mich vielleicht nicht dauernd beschimpfen?" zischte er mich seinerseits jetzt etwas unwirsch an, „Sonst bereue ich vielleicht doch noch, dich vor drei Tagen am Leben gelassen zu haben."
Fieberhaft kramte ich in meinen Erinnerungen nach Infos, die mir verraten hätten, was ich vor drei Tagen getan hatte, weswegen Jacob mir hätte etwas tun wollen. Aber wegen des bevorstehenden Kampfes hatte ich den Großteil des Rudels kaum zu Gesicht bekommen. Meine Verwirrung schien mir direkt ins Gesicht geschrieben, denn Jacobs Gesichtszüge entspannten sich etwas.
„Sag bloß, du kannst dich an nichts erinnern?" fragte er erstaunt, seine Wut war abgeklungen.
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Manchmal gibt es zum Tod eine Alternative | Seth Clearwather | Pausiert
FanfictionStell dir vor du lebst in Forks und findest Twilight total überflüssig, und dann ohne Vorwarnung bist du mitten drin. In der verhassten Twilight-Saga. So wenn du dir das vorstellen kannst bist du mitten in meinem Leben. Ich sitze bei den Werwölfen v...