Manchmal gibt es zum Tod eine Alternative | Seth Clearwather | Pausiert

Shopping

Ich stöhnte auf, als Emily und Sue auf den nächsten Laden zusteuerten. Es war bereits der fünfte und ich hatte schon seit dem zweiten keine Lust mehr. Ich ging zwar auch gern mal shoppen, aber so ausdauernd war ich nun doch nicht wie die zwei. Wobei mir auffiel, dass es den beiden mehr darum ging, mal zusammen unterwegs zu sein als ums Einkaufen. Seit einer Weile trottete ich Ihnen nur noch hinterher und hing meinen Gedanken nach,die sich meistens um Seth drehten. Ich dachte daran, was Jess wohl zu meiner ganzen Situation sagen würde und musste schmunzeln.Vermutlich würde sie sich gar nicht mehr einkriegen vor Begeisterung. Ich blieb vor dem Geschäft, in das die beiden verschwunden waren, stehen und besah die Auslage im Schaufenster während ich meinen Gedanken nach hing. Die Läden, in die die zwei mich geschleift hatten, waren wirklich cool gewesen und die ausgestellte Ware im Fenster zeigte, dieser war es auch. Die Klamotten waren nicht das Typische von der Stange Krimskrams, sondern interessant und zum Teil auch ausgefallen, aber dennoch tragbar. Was von mancher angeblich trendiger Mode ja oft nicht zu behaupten war. Wie das mit den wirklich guten Klamottenläden oft war, versteckten sie sich in kleinen Nebenstraßen und waren in den großen Einkaufsstraßen bei den bekannten Ketten nicht zu finden. Nachdem ich im Schaufenster nichts entdeckt hatte, was mich interessierte,lehnte ich an der Mauer in der Sonne und döste ein wenig in der Wärme. Fast unmerklich begann es in meinem Nacken zu kribbeln und breitete sich erst langsam, dann immer schneller über meinen ganzen Körper aus. Alarmiert öffnete ich die Augen und sah mich um. Ich konnte nichts entdecken, war mir aber sicher, dass irgendwas nicht stimmte. Im Augenwinkel nahm ich einen schwarzen Schatten war und wirbelte herum. Alec stand direkt vor mir, er lächelte mich an. Das kam mir so seltsam vor, dass mir fast sofort klar wurde, dass ich einen Fehler gemacht hatte und mich wieder dem Laden zuwandte, in dem ich gerade noch Jane verschwinden sah. Mir wich alle Kraft aus den Gliedern und ich starrte fassungslos auf die sich langsam schließende Tür.

„Wenn du nicht möchtest, dass sich meine Schwester eine schöne Zeit mit deinen zwei Freundinnen macht,dann komm mit ohne Aufhebens zu machen." hörte ich Alec hinter mir in einem fröhlichen Ton sagen. Allein dafür hätte ich ihm am Liebsten den Kopf abgerissen, aber so nickte ich lediglich und wandte mich wieder um. Alec war bereits ein Stück gegangen, anscheinend ging er davon aus, dass ich im folgte. Was sollte ich auch sonst tun.Er war unauffällig gekleidet, mal ohne diese theatralischen Klamotten und den Mantel, in denen man die Volturi in den Filmen immer dargestellt hatten. Nach etwa hundert Metern sah ich mich um,Felix stand vor dem Laden, aus dem jetzt eine fröhlich lächelnde Jane trat und sich bei ihm unterhakte. Für jemanden, der die beiden nicht kannte, sah es so aus als ob Papa sein Töchterchen vom Einkaufen abholte. Mir wurde übel. Ich hoffte nur, dass mit Sue und Emily alles in Ordnung war. Aber meine Sorge war unbegründet, kurz bevor ich Alec um eine Ecke folgte, Felix und Jane hatten mich inzwischen schon fast eingeholt, sah ich sie aus der Ladentür treten und sich suchend nach mir umsehen. Ich war so erleichtert, sie unversehrt zu sehen, dass mir ganz leicht ums Herz wurde. Bevor ich irgendwelche Fluchtpläne schmieden oder umsetzen konnte, gelangten wir an eine große, schwarze Limousine mit getönten Scheiben. Alec hielt die Tür auf, Jane schlüpfte zuerst hinein, dann bedeutete er mir mit einer Kopfbewegen an, ihr zu folgen. Felix stand so hinter mir, das ich keine andere Möglichkeit hatte, als einzusteigen und neben Jane Platz zu nehmen. Felix setzte sich Gegenüber und Alec stieg neben mir ein. Na klasse, das würde ja eine tolle Fahrt werden, so eingekesselt von drei Volturi. Die Scheibe zum Fahrer war oben, aber Felix klopfte nur kurz zweimal dagegen und wir fuhren los.