Ja, ich will

2.1K 130 16
                                    

Durch mein beharrliches Schweigen war Sam gezwungen seine Entscheidungen allein zu treffen und wie es in der Originalstory eben auch passiert war, kam er mit einer kleinen Abordnung abends zur Feier, nachdem klar war, Jacob war auf dem Heimweg und würde abends bei den Cullens erscheinen, um Bella zu gratulieren. Aber ich greife der Geschichte vor....

Eine Woche vor der Hochzeit musste ich nochmal zu den Cullens. Alice wollte unbedingt mein Outfit incl. Make Up abschließend begutachten und war nach einer Stunde mit sich und der Welt sehr zufrieden. Allerdings kam ich mir total verkleidet vor, aber was tut man nicht alles. Ich sollte auf jeden Fall drei Stunden vor der Hochzeit da sein, damit genug Zeit war erst mich und im Anschluss Bella fertig zu machen. Irgendwie fand ich es sehr schräg und fühlte mich auch nicht wohl dabei, dass ich genauso viel Zeit in der Vorbereitung verbrauchte wie die eigentliche Hauptperson. Ich schlug vor, das es einfacher wäre, vielleicht gar nicht erst zu kommen, aber Alice ließ keine Diskussion zu. Schließlich sollte Seth auch kommen und der würde ohne mich vermutlich dann doch absagen und meine Anwesenheit, so wie mein Äußeres würden sowohl den „normalen" Anschein als auch die Perfektion der Feier abrunden. Also gut, dann musste ich wohl durch. Allerdings bestand ich meinerseits darauf, wenn ich schon früher da sein musste, dass sie mir etwas zu tun geben sollte, damit ich meine Zeit nicht mit alleine warten verbringen musste.

Auf dem Weg zur Tür lief mir Bree über den Weg. Ich freute mich sie zu sehen und sagte lächelnd „Hallo".

Sie lächelte zurück „Hi. Wenn ich mich nicht täusche bist du Tracy, oder?" Ich nickte.

„Ich hatte noch gar keine Gelegenheit mich bei dir zu bedanken. Ich weiß zwar nicht, ob ich wirklich langfristig mit meinem Dasein als Vampir zufrieden sein werde, aber ohne dich hätte ich nicht mal die Gelegenheit, es auszuprobieren."

Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte. Eine verlegene Stille machte sich kurz breit, die Bree unterbrach: "Dann sehen wir uns bei der Hochzeit, wie ich mitbekommen habe, sorgt Alice dafür, dass du kein Aufsehen erregst. Dabei sieht deine Abwehroptik echt abgefahren aus. Schade, dass das keiner sehen darf." wir grinsten uns an.

„Na dann bis nächste Woche." sie überraschte mich mit einer kurzen Umarmung, dann sagten wir „Bye." und ich stand kurz danach vor dem Haus der Cullens und wartete auf Leah, die mich abholen wollte.

Endlich war der große Tag von Bella und Edward da. Die Anspannung bei den Wölfen war ein zwei Tage vorher unerträglich geworden, da einige der Vampirfreunde früher angereist waren. Zum Schluss war ich froh, mich früher auf den Weg zu den Cullens machen zu können.

Nachdem Alice mit mir fertig war, bekam ich den Auftrag zusammen mit Bree die Servierten zu falten, natürlich nicht ohne mir in aller Deutlichkeit mit auf den Weg zu geben auf mein Äußeres achtzugeben. Vermutlich hatte Alice auch deswegen genau diese Aufgabe aufgehoben, sich dabei das Make-Up oder das Kleid zu ruinieren war denkbar unmöglich.

Bree und ich hatte viel Spaß und ich hatte das Gefühl, wir würden gute Freundinnen abgeben. Als wir mit den Servierten fertig waren, begrüßten wir zusammen mit Esme die ersten Gäste. René und Charlie waren mit die ersten die ankamen. Den Begrüßungs- Sekt verschoben sie aber auf später, da sie lieber erst zu ihrer Tochter wollten.

Ich war vollauf damit beschäftigt, Sekt auszugeben, Geschenke anzunehmen und Plätze zuzuweisen, dass ich gar nicht merkte wie die Zeit verging.

Natürlich hatte mir Alice passend zum Kleid Highheels verpasst, in denen meine Beine zwar unendlich lang wirkten, ich aber nach einer viertel Stunde schon nicht mehr stehen, geschweige denn laufen konnte.Heimlich hatte ich sie unter dem Gabentisch versteckt, da seine Tischdecke zum Glück bis zum Boden ging. Mein langes Kleid verdeckte meine nackten Füße zu genüge, also fiel es auch niemandem auf.

Ich arrangierte gerade die Geschenke neu, damit auch der Neuankömmling mit extra großer Schleife Platz fand, als sich zwei Arme um mich legten und Seth mir ins Ohr flüsterte: „Du siehst fantastisch aus, aber ist das Kleid nicht zu lang?" ich grinste: „Nein, eigentlich sind die hohen Absätze mit eingeplant." kurz schob ich einen meiner Füße unter dem Saum hervor und Seth lachte. Da es bis zum Beginn der Trauzeremonie nur noch 20 Minuten waren, ging ich mit Seth, Sue und Billy zu unseren Plätzen.

Obwohl ich alles aus dem Film kannte, fand ich es trotzdem etwas schräg, dass alles genauso stattfand. Als außenstehender Beobachteter war mir immer alles zu romantisch und aufgesetzt vorgekommen, aber als Gast mittendrin zu sein, fühlte sich ganz anders an. Ich war aufrichtig gerührt und als mir bei den Ehegelöbnissen eine Träne über die Wange kullerte, reichte mir Seth wortlos ein Taschentuch und drückte zärtlich meine Hand.


Manchmal gibt es zum Tod eine Alternative | Seth Clearwather | PausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt