Kapitel 7

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Isa's PoV

Ich stehe auf einer Straße. Rechts ist eine Raststätte zu sehen. Links ist eine andere Spur. Es ist eine Autobahn. Ich laufe Richtung Raststätte. Auf meinem Weg sehe ich rote Punkte, die immer größer werden. Irgendwann ist die ganze Straße damit bedenkt. Was bedeutet das? Ich weiß es nicht.

Ich gehe als weiter. Plötzlich stoppe ich. Ich stehe jetzt auf einer kompletten rot gefärbten Straße. Ich weiß immer noch nicht, was es ist. Ich hebe meinen Kopf und erstarre. Ich sehe nicht mehr die Raststätte, sondern nur ein großes Loch aus dem Rauch steigt. Der Rauch kommt von einem Feuer. Es brennt. Ich möchte schreien, aber es kommt kein Wort aus meiner Kehle. Als wäre sie zu geschnürt. Ich laufe weiter auf das Loch zu. Da erkenne ich, dass es nicht einfach ein einziges Loch ist. Es ist ein Loch in einem Haus. In dem Haus, was ich eben noch heile vor mir gesehen hatte. Die Raststätte.

Die rote Sträße führt in das Loch. Ich gehe weiter. Auf einmal kann ich nicht mehr weiter gehen, als würde vor mir eine Mauer stehen. Ich bekomme Angst. Mir ist kalt, trotz des Feuers, was sich immer weiter ausbreitet. Das Feuer kommt auf mich zu, die meterhohen Flammen streichen meine Haut. Ich möchte wegrennen und schreien, doch beides geht nicht. Als die Flammen meine Haut berühren sprühen blaue Funken, doch ich spühre nichts. Ich kann mich immernoch nicht bewegen.

Die Flammen ziehen sich wieder zurück. Doch es ist trotzdem nicht alles wie vorher: Vor mir liegen zwei Sachen, nein, es sind keine Sachen, es sind Körper. Vor mir liegen Körper. Plötzlich kann ich mich wieder bewegen und laufe zu den beiden Gestalten. Sie sind fast komplett rot, wie die Straße. Ich kenne die Gestalten, aber ich weiß gerade nicht, wer sie sind. Aber da fällt es mir ein: Die Gestalten sind meine Eltern. Und das rote ist keine Farbe, sondern Blut.

Lisa's PoV

Was ist bitte da los?! Isa schüttelt sich und murmelt irgendwelche Sachen vor sich hin. Ich konnte nicht alles verstehen, aber ein Wort verstand ich ganz genau und das beunruhigte mich ziemlich. Welches Wort es war? Blut. Isa murmelte ‚Blut'. Was sollte ich tun? Sie wecken? Ja ich glaube, das war die beste Idee.

„Isa. Isa!", sagte ich ihr leise. „Isa, wach auf, du träumst!"

Isa's PoV

„Isa. Isa! Isa, wach auf, du träumst!" Das war das erste, was ich hörte. Wo war ich? Ich hatte wirklich keine Ahnung. Wer redete da mit mir? Auch das wusste ich nicht. Ich setzte mich langsam wieder aufrecht hin und streckte mich. „Ohhhhhhhhhhhhhhh", ich gähnte. Mir war kalt, dabei war es eigentlich richtig warm. Ich glaube, das lag an meinem Traum. Stimmt, mein Traum. Mein gruseliger Traum. Warum träumte ich denn bitte sowas und was hatte es zu bedeuten? Ich hatte Angst. Wirkliche. Angst.

„Isa? Hast du mir zugehört?", riss mich Lisa aus meinen Gedanken. „Hä? Nein, sorry. Was ist denn los?" Aber sie musste mir gar nicht mehr antworten, ich konnte es sehen. Wir waren da. Der Zug fuhr gerade in den Hauptbahnhof von Hamburg ein. Endlich. Ich war endlich da.

***

Isa's PoV

Ich nahm meine Reisetasche von der oberen Ablage und stieg aus dem Zug. Lisa war schon draußen, sie wurde vom „Strom" mitgezogen. Sie hatte keinen Koffer, nur eine etwas größere Handtasche. Sie meinte, dass sie heute Abend sowieso wieder fahren würde, also bräuchte sie keinen Koffer, was ja auch stimmt.

„Wo gehst du denn dann solange hin?", fragte ich sie, als ich es endlich aus dem Zug geschafft hatte. „Keine Ahnung, ich dachte, ich laufe noch ein bisschen durch die Stadt oder so..." Das klang ja nicht so ganz überzeugend... „Wie wäre es denn, wenn du mit mir ins Hotel kommst und dann gehen wir zusammen zur Arena?", fragte ich sie. „Wirklich?" „Ja, klar!"

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