Isa's PoV
Wer hätte gedacht, dass mein Unfall auch positive Sachen mit sich brachte? Ich jedenfalls nicht. Doch genau das war passiert. Gerade lief ich mit Niall durch Hamburg und wir redeten, als wenn wir uns ewig kennen würden, und ich war einfach unendlich glücklich. Meine zurückgebliebenen Schmerzen rückten in den Hintergrund, meine Eltern waren vergessen und auch die Angst, von Fans entdeckt zu werden, spielte keine große Rolle mehr.
"Hast du Hunger?" Niall war stehen geblieben und sah durch seine Sonnbrille auf mich hinab. Entschlossen nickte ich. Gegessen hatte ich heute noch nichts, das Frühstück im Krankenhaus hatte ich schließlich stehen gelassen.
Also suchten wir uns ein Restaurant und nahmen Platz. Schnell lasen wir die Speisekarten, ich gab unsere Bestellung auf und dann blieb uns nichts anderes übrig als zu warten.
"Weißt du, wen ich schon lange nicht mehr gesehen habe?", fing Niall an und ich sah ihm interessiert zu. Seine Sonnenbrille hatte er abgenommen, die rote Jacke über den Stuhl gehangen und seine blauen Augen scannten mein Gesicht. "Wen denn?", fragte ich automatisch und lächelte die Bedienung dankend an, die uns die Getränke brachte.
"Martin."
Ich erstarrte und sofort wurde mir schlecht. Vorsichtig schluckte ich und ordnete meine Gedanken, die von jetzt auf gleich wie ein Kanonenfeuer durch meinem Kopf schossen. Meine erste Erinnerung galt meinem Koma, denn er war die letzte Person gewesen, an die ich gedacht hatte, bevor ich... Entschlossen schüttelte ich innerlich meinen Kopf. Das hatte erstens rein gar nichts miteinander zu tun und zweitens war das eine einmalige Sache gewesen.
Doch gleich darauf bekam ich ein schreckliches Gewissen. Ich hatte mich nicht bei ihm gemeldet. Nicht ein einziges Mal. Hatte nicht mal richtig daran gedacht. Aber wie auch? Seine Nummer hatte ich nicht und ob jemand von den Jungs sie hatte, wusste ich auch nicht.
Als ich ein Pieksen auf meiner Nasenspitze spürte fuhr ich erschrocken zusammen. Niall hatte seine Hand in meine Richtung gestreckt, zwischen den Finger balancierte er eine Gabel. Und eine ihrer Spitzen berührte die Haut meiner Nase.
"Niall, was soll das denn?", fragte ich mit einer Mischung aus Empörtheit und Belustigung in der Stimme, während ich seinen Arm von mir schob. Schmunzelnd legte er die Gabel wieder auf den kleinen Teller mit dem anderen Besteck. Anscheinend wurde es gebracht, als ich nicht aufgepasst hatte.
"Ich wollte mal ausprobieren, ob du das merkst", erwiderte er schulterzuckend. "Natürlich merke ich das!" Grinsend schüttelte er den Kopf.
"Nein, tust du nicht. Schließlich mache ich das schon zwei Minuten und du hast weiter geträumt ohne dich zu beschweren."
Nachdem ich über das nachgedacht hatte, was Niall gesagt hatte, wurde ich rot. "Ups", murmelte ich und starrte vor mir auf die Tischdecke. Ich hörte ihn lachen.
"Du bist süß."
Mein Kopf fuhr hoch und ich sah ihn lächeln. "Nein, bin ich nicht", widersprach ich und lachte. "Doch, definitiv." "Nein." Niall kniff die Augen gespielt wütend zusammen. "Doch und Ende, sonst werde ich böse."
Ich beschloss, es dabei zu belassen und hob unschuldig die Hände. "Ich sag ja gar nichts." "Gut so" Zufrieden ließ er sich zurück in seinen Stuhl fallen, verschränkte die Arme vor der Brust und lächelte.
Wir redeten eine Weile über alles Mögliche, bis unser Essen kam.
"So, nochmal zu Martin", fing Niall mit vollem Mund an und schluckte sein Essen runter. "Wo ist er?"
Ich zuckte mit den Schultern. "Du warst doch derjenige, der nicht im Koma lag, oder?" Er grinste. "Wird das jetzt doch noch zu deinem Vorteil?"
Ich lachte. "Wenn es schon passiert ist, kann ich es auch gleich als Argument benutzen." Jetzt lachte er laut auf und meinte: "Ja okay, das stimmt. Aber zu meiner Verteidung: Ich hatte auch anderes im Kopf." Und bevor ich etwas dazu sagen konnte, fuhr er fort: "Und trotzdem hab ich es geschafft, mir seine Nummer zu beschaffen."
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They don't know about us
FanfictionIsa ist absoluter One Direction-Fan. Deswegen fährt sie auch auf ein Konzert von ihnen, bei dem ihre Lieblingsband anschließend eine Autogrammstunde geben wird. Diese läuft jedoch nicht ganz wie von Isa geplant. Sie wacht im Krankenhaus auf. Doch wa...