Isa's PoV
"Geh' ruhig schon mal vor, ich komme gleich nach." Nialls Hand zog meine ein wenig nach vorne, sodass ich gezwungen war, an ihm vorbeizulaufen. "Was willst du denn machen?", fragte ich ihn verwirrt, doch er lächelte nur und verschwand in einer Tür.
Eh okay?, dachte ich mir nur, trotzdem ging ich langsamen Schrittes weiter und setzte mich an einer Straßenecke auf eine braune Bank.
Ich merkte, dass die Luft kühler wurde. Kurzer Hand zog ich meinen Cardigan über und sah dabei auf die Uhr. 5 Uhr nachmittags. Niall und ich waren schon eine ganze Weile unterwegs und ich hatte keinen blassen Schimmer, wo er überhaupt hinwollte. Trotzdem machte es mir nichts aus, wenn wir nur umher liefen, seine Anwesenheit reichte mir vollkommen aus.
"Na, kalt?" Ich blickte auf und sah, dass er direkt vor mir stand. Erst brachte ich überhaupt kein Wort heraus, doch dann schüttelte ich den Kopf. "Nein."
"Ja ja, das sagen sie alle." Er griff lachend nach meinen Händen, zog mich schwungvoll hoch, sodass ich leicht gegen ihn prallte. Noch immer hatte er meine Finger fest im Griff. "Und dann merkt man durch die Kälte ihrer Hände, dass sie lügen", flüsterte er mir ins Ohr und ein Schauer durchlief mich.
"Ich lüge nicht", sagte ich leise, doch er schüttelte nur enttäuscht den Kopf. "Tz tz tz."
Ich sah ihn halb verwirrt, halb geschockt in die Augen, doch schon erklang sein wunderschönes Lächeln. "Nur Spaß, Kleine." Er pflanzte einen extra langen Kuss auf meine Stirn und zog mich weiter. Gut so, denn so fiel ihm nicht auf, dass ich mal wieder puderrot wurde.
Als wir ein Stück weiter gegangen waren, seine Hand mit meiner verschränkt und sein Körper dicht neben meinem, hörte ich ein Rascheln. Schnell fand ich heraus, woher das Geräusch kam.
"Was hast du da in der Tasche?", fragte ich unschuldig und so unauffällig wie möglich, doch das ging gänzlich schief. Es war eine einfache, leicht eingerissene braune Papiertüte, die er locker an den Hänkeln in der Hand hielt.
"Ist da etwa jemand neugierig?", fragte er mit einem Grinsen, doch sah mich nicht an. "Mhm... vielleicht ein bisschen", erwiderte ich und versuchte, seinen Blick einzufangen.
"Tja, dann sei das mal schön weiter, ich werde es dir nämlich noch nicht sagen." Man merkte deutlich, dass ihm diese Geheimnistuerei Spaß machte. Enttäuscht brummte ich und damit war das Thema beendet.
Die Sonne fing an unterzugehen. Zwischendurch kaufte Niall uns ein Eis, wobei vieles davon eher auf meiner Nasenspitze landete als da, wo es hingehörte. Er machte sich nämlich immer wieder einen Spaß daraus, mit seinem Zeigefinger, voll mit kaltem Eis, auf meine Nase zu tippen. Erst hatte ich versucht, es wieder mit meiner Zunge wegzubekommen, was aber in der reinsten Blamage endete, weswegen ich dann schlussendlich doch meine eigene Hand benutze. Auch lockte er mich immer noch mit dem Fakt, dass er wusste, was unser Ziel war, und ich nicht. Doch ich musste zugeben, langsam aber sicher gewöhnte man sich an die Unwissenheit.
"So, Prinzessin", wisperte er und blieb stehen. Weit und breit war nichts, nur die üblichen Häuserreihen links und rechts von uns. "Ehhh, cool... Und was machen wir jetzt hier?", fragte ich vorsichtig mit einem gezwungenen Grinsen. "Wart's ab."
Schon klar. Ich seufzte, fand mich aber damit ab. Als ich bemerkte, dass Niall nicht vorhatte weiterzugehen, fing ich an leicht hin und her zu wippen. Doch als ich ein gewohntes Brummen hörte, stoppte ich.
"Einsteigen bitte", sagte er und führte mich über die Schwelle des Busses. Schneller als ich gucken konnte, hatte er zwei Tickets aus seiner Hosentasche gezogen und sie dem Busfahrer gezeigt. Dieser nickte freundlich und winkte uns durch.
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They don't know about us
Hayran KurguIsa ist absoluter One Direction-Fan. Deswegen fährt sie auch auf ein Konzert von ihnen, bei dem ihre Lieblingsband anschließend eine Autogrammstunde geben wird. Diese läuft jedoch nicht ganz wie von Isa geplant. Sie wacht im Krankenhaus auf. Doch wa...