39. Nightmare?!

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Isa's PoV

"Versendet." Erschöpft ließ ich mein Handy in meinen Schoß fallen, der wieder von der weißen Decke bedeckt war. Links neben mir wölbte sich die Matzratze leicht nach unten, weil Niall an dieser Stelle saß und sein Blick lag auf mir. Mein Kopf fiel ins Kissen und meine Augen fielen von ganz allein zu. Ich war müde, aber an Schlaf war nicht mal zu denken. Nicht nur, weil es erst Nachmittag war, sondern weil ich Besuch von den 5 gutaussehendsten Kerlen dieses Planeten hatte. Da wollte ich auf keinen Fall auch nur eine Sekunde in deren Gegenwart versäumen. 

Langsam liefen nochmal einige Bilder meines bisherigen Tages vor meinem inneren Augen vorbei. Der schlafende Niall, der auf dem Klappbett neben mir lag, sein erschrockener Blick, als er bemerkte, dass ich meinen schlimmsten Albtraum ohne ihn durchgestanden hatte. Die Fahrt in der U-Bahn und das lächelnde Mädchen, das so glücklich wegen Nialls Taten gewesen war. Er und ich im Restaurant, danach im Hotel und wie er sich die Mühe gemacht hatte, mich die Treppen hoch zu tragen. Das Lächeln, was um seine Lippen lag, als er auf dem Bett geschlafen hatte und seinen Fall, als er mich neben ihm bemerkte. Und plötzlich wurde mein Körper von einer Gänsehaut überzogen und mein Bauch sandte Schmetterlingsgefühle von meinen Zehen bis hin zur Kopfhaut. Vor mir erschienen Nialls blaue Augen, sein verlegener Blick und sein unsicheres Lächeln, als er mich das gefragt hat, was sich jedes Mädchen einmal wünscht zu hören. Heute Abend würden wir ein Date haben. Ich mit Niall. Neue Szenen drängten sich in meinen Kopf. Die kreischende Fanmasse, die das Hotel belagerte, der nicht ganz begeisterte Paul und die Limousine. Und auf einmal sah ich einen blonden Haarschopf vor mir, der mir seine Hilfe anbot und mir wurde schweren Herzens bewusst, dass ich jemand ganz wichtigen vergessen hatte. Wie konnte das passieren? Er hatte mir heute schon oft geholfen und ich habe nicht einen Gedanken an ihn verschwendet! Wo war er überhaupt?

"Hey, Juuuuuungs..." Mein Zimmer war leer. Es fehlte jede Spur von ihnen; kein Körper versperrte mir den Blick auf die weiße Wand meinem Bett gegenüber. Verwirrt ließ ich meinen Blick durch den Raum gleiten. Die Stühle standen wieder neben dem Tisch und meine Reisetasche lehnte neben der Badtür an der Wand. Der Blick aus dem Fenster hatte sich nicht verändert. Meine Bettdecke bedeckte meinen Körper bis zu den Schultern und als ich meine Hände hob, um sie glatt zu streichen, da sie verrutscht war, sah ich eine winzige Nadel in meinem rechten Handrücken stecken. Ein hauchdünner Schlauch führte von ihrem Ende zu einem Beutel mit einer durchsichtigen Flüssigkeit. Was war hier los?! Warum hatte ich von alldem noch nichts mitbekommen?

Die Angst übermannte meinen Körper und ich fing an zu zittern. Ein dicker Kloß bildete sich in meinem Hals, aber auch durch mehrfaches Schlucken wollte er nicht verschwinden. Die Unwissenheit machte mich fertig und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Was war hier passiert? Wo waren alle? Ich fühlte mich schrecklich einsam und ich war zu keiner Bewegung fähig. Ich war wie erstarrt und mir war warm und kalt gleichzeitig. Meine Atmung ging schneller und mir kam ein schrecklicher Gedanke. Hatte ich alles nur geträumt? Waren die Jungs und den, den ich liebte, nie hier gewesen? Hatte ich sie überhaupt jemals kennengelernt? Und was ist, wenn... wenn ich mich in Wirklichkeit nie verliebt hatte? Wenn diese Gefühle nur Halluzinationen meiner Träume gewesen waren?

Entschlossen atmete ich langsam tief ein und aus. Ich musste Klarheit schaffen und dafür musste ich einen kühlen Kopf bewahren. Langsam beruhigte ich mich, dennoch verschwand die Angst nicht. Trotzdem hatte ich genug Kontrolle über meinen Körper. Meine zitternde linke Hand tastete sich hinter das Kopfende der Matratze. Sie fand den Gegenstand, dem ich gerade unendlich dankbar war, und drückte den einzigen Knopf, der vorhanden war. Ohne Kraft gleitete meine kalte Hand zurück und ich wartete gespannt auf meine Rettung. Auf jemanden, der mich aus diesem Albtraum holt und mir alles erklärt. Gespannt starrte ich auf meine Zimmertür und nach weniger als einer Minute hörte ich Schritte auf dem Gang. Die Tür wurde ruckartig geöffnet und drei Personen in weißen Kitteln traten ein. Zwei von ihnen kannte ich: Beate und mein Arzt Herr Peifer. 

They don't know about usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt