41. Alone

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Isa's PoV

Still floss mir eine Träne nach der anderen über meine Wangen. Die Trauer und Enttäuschung ließ sich nicht verdrängen. Vor diesem Satz hatte ich so viel Angst gehabt. Nur drei Worte, aber mit einem großen Ausmaß. Mein Herz war in zwei Teile zerbrochen, Verzweiflung durchflutete jeden Teil meines Körpers und die Tränen waren nicht zu stoppen. Ich dachte, ich hätte bis Sonntag Zeit. Es hätten noch vier wundervolle Tage werden können, aber das war mir anscheinend nicht gegönnt. Immer wieder stellte ich mir dieselbe Frage: Was soll ich jetzt tun? Seit einer Stunde lag ich in meinem Bett und starrte an die Decke. Ich versuchte, meine Gedanken zu ordnen, doch das hörte sich leichter an als es eigentlich war.

Ich wollte es nicht wahr haben. Sie waren weg. Einfach verschwunden. Nie wieder würde ich sie sehen, mit ihnen reden oder lachen können. Eine unglaubliche Leere herrschte in mir und ich brachte es nicht fertig, irgendetwas zu tun. Es ging nicht. Ich konnte und wollte mich nicht bewegen oder über irgendetwas nachdenken. Aber genau das tat ich ja gerade. Ich dachte nach. Über fünf Jungs, die mir in zwei Tagen so sehr ans Herz gewachsen waren, dass ich es nicht vermeiden konnte, nach einer Lösung zu suchen, damit ich sie wieder sehen konnte. Aber einer war mir besonders wichtig. Und jetzt war er weg. Ich hatte mich in Niall verliebt und jetzt war er nicht mehr hier. Und ich hatte keine Möglichkeit, ihn und die anderen wieder zu sehen. Sie waren Stars, unterwegs auf der ganzen Welt und was war ich? Ein einfaches, unbedeutendes Mädchen. Ich hatte keine Chance, mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Ich konnte ihnen nicht über Twitter schreiben, weil sie mir dafür folgen müssten, was sie nicht tun, und ihre Nummern habe ich auch nicht... Moment. Ich habe Liams Nummer! Er hat mir doch die Bilder für Lena geschickt!

Ruckartig setzte ich mich auf und griff nach der Fernbedienung, um Beate zu rufen. Es dauerte nicht lange, da stand sie auch schon neben meinem Bett und sah mich ratlos an.

"Was ist denn auf einmal mit dir los?" Diese Frage nahm ich ihr definitiv nicht übel. Ich saß hier wie von der Tarantula gestochen und grinste vor mich hin, in der Hoffnung, nicht allzu blöd auszusehen. Vergeblich, aber das war mir jetzt egal.

"Ich brauche unbedingt mein Handy, kannst du es mir geben?" Ich sah sie bittend und drängend zugleich an und sie runzelte die Stirn.

"Ehm... Ja, klar." Immer noch verwirrt ging sie zu meiner Tasche, suchte mein Handy und gab es mir. Schnell tippte ich darauf herum, doch der Bildschirm blieb dunkel. Gestresst atmete ich aus. Akku leer!

"Und jetzt noch das Ladekabel!" Beate hatte die Hände in die Seiten gestemmt. "Was ist denn so dringend? Du hast die ganze Zeit dein Handy nicht gebraucht und jetzt scheuchst du mich hier so herum, oder was?" In ihrer Stimme schwang ein belustigter Unterton mit, was mich beruhigte. Sie meinte es also nicht ernst.

"Ich habe doch Liams Handynummer und dann kann ich ihm schreiben oder ihn anrufen und dann-" Ich verhaspelte mich öfters, weil ich zu schnell sprach, aber ich hatte das Gefühl, dass ich keine Zeit verlieren durfte.

"Du, Isabella?" Beate unterbrach mich zögerlich und das Verhalten von eben war zurückgekehrt.

"Was?" Ich wartete immer noch darauf, dass sie mir endlich mein Ladekabel gab, damit ich die Jungs erreichen konnte, aber sie dachte anscheinend nicht mal im Entferntesten daran.

"Du hast Liams Handynummer nicht-"

"Natürlich habe ich sie!"

"-mehr." Ihre leise Stimme war kaum zu hören und mir lief ein Schauer über den Rücken. Was meinte sie mit 'nicht mehr'?

"Aber er hat mir doch die Fotos geschickt..." Ich ließ mich nach hinten sinken. Die Motivation von eben war spurlos verschwunden. Beate kam an mein Bett und setzte sich auf einen Stuhl, den sie sich zurecht gezogen hatte.

They don't know about usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt