Now this is not the end. It is not even the beginning of the end. But it is, perhaps, the end of the beginning.
~Churchill
—————Der Taxifahrer nahm dankbar mein Geld entgegen und fuhr weiter, nachdem ich ausgestiegen war. Sofort schlug mir die frische Sommerluft entgegen und ich atmete tief durch. Atmen, etwas was wir eigentlich nicht taten, da wir es nicht nötig hatten. Aber ich tat es gerne. Es erinnerte mich an das was ich mal war.
Langsam ging ich vorwärts, durch die Menschenmenge hindurch, bis zu einer etwas kleineren Kreuzung, an der ich links abbog. Die Wellen rauschten schon in meinen Ohren und ich musste lächeln, als ich das weite Meer sah. Hingegen meiner ruhigen Stimmung waren die Wellen heute aufbrausend und schlugen wild an die Klippen weiter südlich. Die Sonne war dabei unter zu gehen, tauchte den Himmel schon in ein Spiel aus orange und lila Farben. Ich lächelte und ging immer näher. Dort wo früher der Hafen war, war nichts als Wasser. Die Hütten standen schon lange nicht mehr und vom Tempel waren nur noch Ruinen übrig, die die Menschen versuchten einer Epoche zu zu ordnen. Doch wir hatten in einer Epoche gelebt für die es keinen Namen gab. Niemand erinnerte sich, oder wollte sich besser gesagt nicht erinnern. Kopfschüttelnd ging ich an den Ruinen vorbei, bis an das Meer heran. Seitdem mein Herz aufgehört hatte zu schlagen verschwand meine Verbindung zu dem Wasser und ließ es nach den Gefühlen eines anderen spielen.
Mein müder Blick fiel wieder auf die untergehende Sonne, die kurz davor war ihren letzten Strahl auszuwerfen. Sofort musste ich an den Tag denken, wo alles begann. Wo mein Leben eine Wendung nahm. Wo meine Geschichte begann...Angespannt lauschte ich den Wellen. Heute waren sie wilder, schäumten große Wassermassen auf und brachen dann an den Klippen oder Sandstränden. Sie passten genau zu meiner Stimmung, wie immer. Eigentlich wurde ich nicht so schnell wütend, doch der blöde Mistkerl hatte es mal wieder geschafft mich aufzuregen.
Dauernd hatte er über meine Kleider gelacht und mich geschubst. Am meisten ärgerte es mich, als er meinte er würde mir schöne Kleidung kaufen, wenn wir erstmal geheiratet hätten.
Daraufhin war ich wutschnaubend abgezischt und hatte ihn mit seinen gackernden Freunden zurück gelassen. Die gackerten wie die Hennen von meiner Tante. Ein leichtes Grinsen platzierte sich auf meinen Lippen und ich riss zufrieden einen Grasbüschel aus. Es beruhigte mich immer, wenn ich auf den großen Wiesen saß und über den Abgrund hinab in die tobende See blickte. Das Wasser hatte sich aber beruhigt und warf jetzt im ruhigen Rhytmus seine Wellen an die Felsen.
Mein Blick schweifte vom Boden aufs Meer hinaus und verweilte am Horizont. So oft hatte ich mir gewünscht einfach auf eins der Händlerschiffe zu steigen und mit ihnen diesen verhassten Ort zu verlassen. Ich wollte sehen was die Welt noch für mich zu bieten hatte und nicht jeden Tag in der Stube hocken und Kleider nähen. Zwar war ich sehr begabt in diesen Haushaltsdingen und auch kochen lag mir nahe, doch ich wollte nicht mein Lebenlang hinter der Suppenschüssel stehen und warten das mein Gatte von der Arbeit nach Hause kommt. Schon gar nicht, wenn ich gezwungenermaßen jemaden wie diesen Dorftrottel heiraten müsste.
Leider jedoch hat mein Vater mit dem Anführer unserer Sippe gesprochen.
Jetzt muss ich also seinen ältesten unverheirateten Sohn heiraten und da, abgesehen von dem Trottel, keiner seiner Söhne da war, blieb mir nichts anderes übrig.
Leicht genervt sah ich zu dem langen Sandstrand und beobachtete die Arbeiter eine Weile.
Sie holten die letzten Boote hinein und trugen die schweren Netze ins Dorf.
Anscheinend hatten sie guten Fang gehabt.
Als die Sonne noch ganz am Himmel gestanden hatte, war das Meer auch noch ruhig gewesen, so wie jetzt.
Manchmal wunderte mich der Wetter umschwung sehr, von einem auf den anderen Moment war es stürmisch und kalt. Manchmal begann es sogar zu regnen, obwohl vorher keine Wolken da waren.
Aber am meisten beunruhigte es mich, dass ich mich in diesen Momenten genauso fühlte.
Ach, wahrscheinlich bildete ich mir nur etwas ein.
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Vanja's Story
WerewolfWalhalla-Serie Teil 1 -Vanja's Story- Ein alter Mann sagte einst zu seinem Enkel: „Weißt du, wie ich mich manchmal fühle? Es ist, als ob da zwei Wölfe in meinem Herzen miteinander kämpfen würden. Einer der beiden ist rachsüchtig, aggressiv und graus...