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Ich wollte mich erst mal für die ganzen Votes und Kommentare bedanken, die seit der letzten Veröffentlichung kamen. Anfangs hatte ich echt die Hoffnung verloren, jemanden würde diese Geschichte gefallen, aber jetzt habe ich wieder Lust am Schreiben, vielen Dank❤️

Wer an Werwolf Geschichten interessiert ist, sollte mal bei @Enxgelx reinschauen! Das Buch heißt: Soulmate only mine

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„Kehr um, kehr um, du junge Braut. Du bist in einem Mörderhaus."
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Wir hatten die Grenze von Alpha Torans Gebiet schon lange überquert, als uns laute Stimmen und das Heulen von Wölfen entgegen kam.
„Ich helfe dir herab, Kätzchen."
Raswan und ich hatten seit der Abreise nicht wirklich viel Zeit für uns gehabt, weshalb ich mich freute nachher ins Bett zu gehen und mit ihm reden zu können.
Er fehlte mir.
„Morgen finden die Rituale statt, heute Abend wir gefeiert. Ich werde jedoch leider nicht bei dir sein, da wir Alphas als Stärkung der Rudel gemeinsam jagen gehen werden. Mach dir keine Sorgen, bleib einfach bei Warlock."
Etwas unsicher war ich mir schon, doch Raswan und ich vertraten das gesamte Rudel, wir mussten stark sein.
Nach dem ich Toran versorgt hatte verabschiedete ich mich von Raswan und betrat an Warlocks Seite das Rudelhaus. Unsere Männer bildeten einen schützenden Kreis um mich, weshalb ich nicht ganz so nervös war.
Im Rudelhaus, so wie auch schon draußen, waren viele Männer und Frauen, zum Teil auch Wölfe, am Feiern.
Die Stimmung war so gut, dass ich automatisch Lächeln musste.
Wer die Braut war, war nicht schwer zu erkennen, da sie reich geschmückt war und von allen anderen Frauen umzingelt wurde.
Dehons jetzige Frau war sehr jung und wahrscheinlich hatte er sie nur zu seinem Vergnügen geheiratet, jedoch stand sie direkt neben der Braut und flocht ihr liebevoll Blumen in die Haare.
„Ihr müsst Vanja sein, das Alphaweibchen an der Seite von Raswan. Willkommen in meinem Zuhause", begrüßte uns die Braut, die Raswan Fraya genannt hatte.
„Vielen Dank für diesen Empfang", erwiderte ich und neigte kurz den Kopf.
„Nicht so ernst bitte", lachte sie und stand von ihrem Thron auf.
Beinahe tanzend kam sie auf uns zu, was ihr Kleid zum Wehen brachte und einige unverhohlene Blicke auf ihre Beine gestattete.
Sie hatte ein wunderschönes Kleid an, nicht wie die normale Bekleidung der Frauen, sondern ein edles, teures, wie ich früher immer trug.
„Ich heirate morgen, das muss gefeiert werden!"
Die Wölfe aus ihrem zukünftigen Rudel heulten erfreut und wie auf Kommando brachten einigen Frauen Speisen und Getränke.
Die gute Laune der jungen Frau steckte jeden von uns an, sodass sogar Dehons Männer lachten und tranken.
Vermutlich auch weil sie Fraya seit deren Geburt kannten.
Wie konnte so ein warmherziges Wesen von einem Ungeheuer wie Dehon abstammen?
Beim Essen entstand ein Gedränge, sodass ich Warlock verlor und am Betatisch neben Tjavos, dem Beta von Baskett und Eirik, Dehons Beta saß.
Die beiden waren sehr freundlich, wobei Eiriks Wolf ziemlich wild war und nicht nur einmal versuchte mich zu erobern.
„Es ist wirklich eine Ehre neben euch zu sitzen Alpha. Nicht nur aufgrund eurer Schönheit, die nicht klein zu reden ist", sagte Tjavos und grinste verschmitzt.
„Ihr seid auch ein ... ansehnlicher Mann Tjavos", erwiderte ich milde, was Eirik lachen ließ.
„Halts maul, Bruder", knurrte Tjavos und biss frustriert in sein Brot.
Interessant, Brüder in unterschiedlichen Rudeln.
„Sagt mir Eirik, habt ihr schon eine Frau gewählt?"
Er stellte den Kelch, aus dem er soeben getrunken hatte, ab und sah mich nachdenklich an.
Der Beta hatte scheinbar viel vom Alpha gelernt, denn obwohl er freundlich zu mir war, hatte er wahrscheinlich nur im Sinn mich im Auge zu behalten.
„Nein, Alpha", antwortete er und betonte das Wort Alpha extrem, schon fast lächerlich, was mich übertrieben lächeln ließ.
Sanft legte ich meine Hand in seinen Nacken und strich vorsichtig über die angespannten Haut, ehe ich sie so ablegte, dass ich von hinten seinen Hals greifen konnte.
„Ihr solltet mir etwas mehr Respekt zollen, als eure vorgeheuchelte Freundlichkeit", sagte ich mit einem noch immer fröhlichen Ton und nahm mit der freien Hand meinen Kelch um zu trinken.
Es wirkte wie eine liebevolle Geste meinerseits und ich wollte auch nicht, dass jemand mitbekam, wie ich ihn maßregelte, doch er nahm mich nicht ernst, nicht als Alpha.
Meine Finger drückte ich mit aller Kraft zusammen, was, trotz seines starken Halses sehr weh tat.
Wölfe bissen sich untereinander oft in den Nacken um Macht zu demonstrieren, er wusste also genau was ich wollte und der leichte Schmerz war nur eine kleine Warnung.
Zwar hatte ich damals mit Bash nicht viel trainieren können, doch ein wenig hatte er mir beigebracht.
„Der Abend ist so schön, kommen sie Tjavos, lassen Sie uns tanzen!"
Ich ließ Eirik nach einem vernichtenden Blick meinerseits los und erhob mich.
Tjavos tat es mir gleich und bot mir dann seine Hand an, um mich weg von der Tafel, rein in die Menge zu ziehen.
Die Frauen spielten auf seltsamen Dingen, die Töne von sich gaben und sangen dazu.
Es war wundervoll, weshalb ich mich ausgelassen von dem Beta herumwirbeln ließ und sogar einen Tanz, der hier scheinbar sehr verbreitet war, lernte.
Erst als meine Füße schon schmerzten und ich dringend frische Luft brauchte verließ ich die lachende und tanzende Gruppe und betrat die kühle Nacht.
Völlig erschöpft, aber dennoch glücklich, lehnte ich mich draußen gegen die Mauer des Hauses.
Ich konnte gar nicht aufhören zu lächeln und auch meine Füße wollten der Musik, die heraus drang, folgen und weiter tanzen.
Allerdings war ich so erschöpft, dass ich beschloss eine lange Pause einzulegen.
Immerhin wusste ich wie Wölfe feierten und dies bedeutete es würde ins Frühstück über gehen.

Vanja's StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt