Unzufrieden zupfte ich an meinem Outfit herum. Ich trug ein luftiges Sommerkleid, doch so ganz gefallen wollte ich mir trotzdem nicht. Zu guter letzt konnte ich mein Armband nicht mehr finden, obwohl ich es somst nie ablegte. Traurig legte ich das Foto von Toby auf meinen Schreibtisch. Es war sein neuestes Profilbild auf Facebook und sofort hatte ich es ausgedruckt. Seither versteckte ich es zwischen meinen Socken.
Schon wieder klingelte es an der Tür. Seufzend nahm ich meine Tasche und lief zur Tür.
"Na endlich!", rief Mia ungeduldig. Sie war immer überpünktlich, was man von mir leider nicht behaupten konnte.
Wir holten noch Susan und Lucy ab, dann machten wir uns auf den Weg ins Freibad.
Kaum roch ich das Chlor, fühlte ich mich gleich besser.
Ich liebte es zu schwimmen oder sich einfach im Wasser treiben zu lassen.
Gemeinsam suchten wir uns ein schattiges Plätzchen in der Nähe eines Jungens, der Susan beinahe ausflippen ließ. Um ehrlich zu sein, war er wirklich ein richtiger Schnuckel, doch nichts im Vergleich zu Toby.
Glücklich schloss ich meine Augen und stellte mir vor hier mit Toby zu sein. Er griff nach meiner Hand lächelte mich an und-
"Aahh!", kreischte ich und blickte wütend zu Lucy auf. "Lucy!", brüllte ich trocknete meinen Bauch so gut es ging ab. "Etschuldige, Josy!", sagte sie zerknirscht, doch dann platzte lautea Lachen aus ihr heraus. Wieso wrang sie ihre nassen Haare ober meinem Bauch aus? Als ich ihr spitzbübisches Grinsen sah, merkte ich dass es Absicht gewesen war. Sogar ich musste jetzt lachen.
Lucy legte sich neben mich und begann über irgendwelche Stars zu reden.
"Und Harry hat angeblich Kendall Jenner gedatet, aber sie passen doch überhaupt nicht zusammen, oder? Und Niall hat wirklich eine bessere als Selena Gonez verdient, findest du nicht? Sie mit ihrem zuckersüßen Schmollmündchen und den Bambiäugchen!", lästerte Lucy und sofort musste ich wieder lachen. Im Thema One Direction war sie immer schon wie ein wandelndes Lexikon gewesen und hatte einen klaren Favoristen. Lewis oder Lucas... oder war es Louis?
"Er ist wirklich ein Traumtyp...", murmelte Lucy und starrte verträumt auf ihr Handy, vermurlich auf ein Bild ihres Traummannes.
"Lass mal sehen!", antwortete ich ihr und streckte meine Hand nach ihrem Handy aus. Mit leichtem Grinsen überreichte sie mir ihr Heiligtum.
Ein Junge, vielleicht 25 Jahre alt, strahlte mir entgegen. Irgendwoher kannte ich ihn...
"Den Typ habe ich gestern gesehen!", rutschte es mir heraus.
"Was?", rief Lucy sofort alamiert. "Im Fahrstuhl...", murmelte ich und versuchte mich an ihn zu erinner. Huch, ich war wirklich mit einem Star und einer alten Dame in einem Fahrstuhl länger als fünf Minuten gefangen gewesen. Und beim hinunterfahren... waren es vermutlich seine Bandkollegen gewesen.
Wenn Lucy das wüsste, würde sie mir vermutlich den Kopf abreisen.
"Im Büro meiner Mom, besser gesagt, im Aufzug des Büros meiner Mom!", sagte ich und lachte über ihren verdutzten Gesichtsausdruck.
"Josy, sag mir bitte, dass ich das nicht träume!", sagte sie und schaute mich flehend an. "Nein!", antwortete ich ihr lachend.
Lucy legte sich wieder nieder und starrte verträumt in die Luft.
"Wo ist es?", fragte sie mich dann aber und setzte sich wieder auf.
"Wo ist... was?", fragte ich nun verwirrt.
"Das Foto!", rief sie und schaute mich an, als käme ich von einem anderen Planeten. Daraufhin musste ich wieder lachen.
"Sag bloß, du hast keines gemacht, sag mir bitte, dass du Louis gesagt hast, dass ich ihn liebe!", sagte sie und rüttelre an meinem Arm.
"Nein... ich habe eigentlich kein einziges Wort mit ihm gewechselt!", gab ich zerknirscht zu. Wie sollte ich ihn auch erkennen?
"Josy... mein Traum entwickelt sich zu einem Alptraum!", seufzte sie und ließ sich wieder auf ihr Handtuch plumpsen.
Kopfschüttelnd lächelte ich über meine Freundin. Doch ich machte mir eben nichts aus Boybands. Sie waren reich, nutzen ihre Fans aus, hatten ein paar Muskeln, waren absolut egoistisch und ihre Musik wurde ihnen auch nur von einigen Songwritern und Managern vorgeschrieben, dazu kam, dass sie sich mehr mit ihrem Aussehen beschäftigten als mit der Musik.
Wir versorgten uns mit Eis und Wassermelone, plantschten im Becken und hatten jede Menge Spaß. Susan konnte sich nicht von ihrem Traummann losreisen, der, als sie endlich den Mut fand, ihn anzusprechen, ein Mädchen zu sich zog und es leidenschaftlich küsste, Mia trat unglücklicherweise in eine Biene und Lucy hing ihren Träumen nach als wir uns auf den Nachhauseweg begaben.
Ich liebte diese Tage einfach - die Tage, an denen man einfach nur Spaß haben konnte und sich über nichts und niemanden den Kopf zerbrechen musste.
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"Kommst du noch mit rein? Ich muss dir was erzählen", fragte ich Mia, als wir Lucy und Susan nach Hause gebracht hatten, da es auf der Strecke lag. Niemand außer Mia und mir wusste von Toby und meiner Meinung nach ging es auch niemanden etwas an. Sofort stimmte sie zu und gemeinsam traten wir in die Diele, in welcher ich meine Sachen ablegte.
"Hast du etwas zum Essen da?", frage sie und schaute mich hungrig an. Sie hatte einfach immer Hunger, nahm beim Essen jedoch nie zu und es war nicht das erste Mal, dass ich sie darum beineidete. Für Mia war mein zu Hause beinahe wie ihr eigenes - sie ging hier ein und aus wie es ihr passte und wurde von meiner Familie immer freundlich aufgenommen.
Doch gerade als ich meiner besten Freundin etwas essbares anbieten wollte, begann mein Telefon zu klingeln.
"Mom", murmelte ich leise, dann beeilte ich mich, den Anruf entgegen zu nehmen.
"Hi Mom! Was gibts?", fragte ich sie.
"Hallo, Josy! Bitte, sag mir, dass du schon zu Hause bist!", sagte sie. Verwirrt bejahte ich ihre Frage. "Mir fällt die Decke auf den Kopf, Hannah ist krank und ich erwarte noch zwei Herren, die als Sponsoren in Frage kommen, und-", jammerte sie.
"Ich komme vorbei!", murmelte ich leise. Mia konnte ja mitkommen.
Schon zog ich meine beste Freundin wieder aus dem Haus und begab mich mit ihr auf den Weg zum Arbeitsplatz von Mom. Zum Glück war er in der Nähe, mit der U-Bahn brauchte man höchstens eine Viertelstunde.
In den Sommerferien würde ich wohl öfters aushelfen müssen, doch ich ahnte nicht, was alles auf mich zukommen würde.
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Magic - N.H.||slow updates
Fanfiction"Ich hasse dich!", sagte ich und funkelte ihn wütend an. "Ich liebe dich!" *** Zwei Menschen, die sich abgrundtief hassen, und sich dennoch immer näher kommen... *** Cover: @irishmoonlight
