7. - at first chocolate, then you!

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Ich zuckte kurz mit den Schultern und quetschte mich am Langhaarigen vorbei. Seine Haare waren wirklich zu lang.
So schnell ich konnte lief ich den Weg zurück, auf dem ich eben hergekommen war.
Ich hatte zwar schon immer eine Abneigung gegenüber Boybands, doch erst diesmal hatte ich kapiert, wie recht ich damit hatte. Sie verzauberten einen mit ihrem bloßen Aussehen, ihre Musik war nebensächlich.

Wütend hämmerte ich auf den Knopf vom Fahrstuhl. Wieso brauchte er denn so lange? Die zweite Sekretärin schaute mich schockiert an, als ich auf den Knopf einhämmerte, dann hörte ich sie laut aufseufzen.

Endlich öffneten sich die Türen und schnell stieg ich ein. Ich wollte nur mehr weg aus diesem Musikstudio und hoffte, diesen Jungs nie mehr über den Weg laufen zu müssen. Bah!

Wütend stapfte ich aus dem Fahrstuhl, nachdem der Aufzug noch einmal stehen geblieben war und dann endlich im elften Stock stehen geblieben war.
"Josy, was ist los?", fragte mich Mia verdutzt als sie mich sah.
"Ich hasse One Direction!", sagte ich vielleicht etwas zu laut, denn ein Mitarbeiter von Mom stutzte mich sofort zurecht.

Schnell und mit gesenkter Lautstärker schilderte ich Mia, was sich in Etage 7 abgespielt hatte und sofort stimmte sie mir zu. Sie war zwar nicht ganz abgeneigt von Boybands, doch auch kein Fan, was ich sehr an ihr schätzte.

Nach einiger Zeit ging Mia nach Hause, während ich noch auf Mom wartete. Inzwischen war sie schon über eine Stunde im Besprechungszimmer, sicherlich würde sie bald Feierabend machen. Bis dahin vertrieb ich mir die Zeit mit allerhand Papierkram, den sonst Hannah erledigte.

Endlich öffnete sich die Tür, hinter der Mom sich mit den zwei möglichen Sponsoren unterhielt. Schnell sprang ich auf und suchte meine Sachen zusammen, während Mom die Männer verabschiedete.

"Danke, Josy, ich wüsste nicht, was ich ohne dir tun würde!", sagte Mom und drückte mich an sich. Lächelnd schmiegte ich mich an sie. Seine Mutter brauchte man einfach immer, egal wie alt man war.
Gemeinsam fuhren wir nach Hause, wo uns Dad und Josh sehnstlich erwarteten.
Keiner von beiden konnte kochen, weshalb es immer Moms oder mein Part war, Essen auf den Tisch zu zaubern.

Zusammen schnitten wir Gemüse in Streifen.
"Josy?", fragte mich Mom plötzlich. "Hm?", antwortete ich in Gedanken versunken.
"Wer ist denn das schnuckelige Sahneschnittchen auf deinem Schreibtisch?", fragte sie mich und zwinkerte mir verschmitzt grinsend zu.
Schockiert sah ich sie an, während ich scharf nachdachte. Welches Sahneschnittchen? Schreibtisch... auf einmal schoss es mir durch den Kopf. Ich hatte Tobys Foto in meinem Zimmer liegen lassen...
Sofort kroch mir Röte ins Gesicht.
"Uhm... wir... wir mussten in Englisch eine Person aus unserem Kurs beschreiben und haben F-fotos bekommen!", stotterte ich und bemühte mich, nicht in Moms schmunzelndes Gesicht zu blicken. Wie peinlich! Ich hasste es, über Liebesthemen mit meinen Eltern zu sprechen!

"Soso, man muss also eine Person aus dem Kurs beschreiben! Ich dachte ihr bearbeitet gerade Faust?", sagte sie wobei sie immer mehr lachen musste.
"Ja, das auch!", murmelte ich verlegen. Im Moment wünschte mich ganz weit weg...

"Josy, wenn es einen Jungen in deinem Leben gibt, dann kannst du es mir erzählen! Ich war auch einmal achtzehn!", sagte Mom und schaute mich aufmunternd an.
Schnell nickte ich und schnappte mir eine Paprika. Ich mochte Toby, ich mochte ihn sehr, doch ich würde nie mit Mom von meinen Gefühlen über Toby reden können!

Nachdem wir gekocht hatten, füllten wir zusammen unsere leeren Mägen. Dad erzählte von seinen Kunden, die seit Wochen tagtäglich in sein Geschäft kamen um einen Ehering auszusuchen, Mom erzählte von einem der Sponsoren, anscheinend ein junger, ziemlich reicher Mann, welcher der Organisation helfen wollte. Während dem Ezssen warf mir Mom immer wieder verstohlene Blicke zu, worauf ich immer wieder errötete. Wieso musste ich auch so dumm sein und das Foto auf meinem Schreibtisch liegen lassen, wo es jeder sehen konnte!

Nach dem Essen rannte ich in mein Zimmer. Das erste, worauf sich mein Blick richtete, war das Foto von Toby. Gut sichtbar lag es in der Mitte meiner Tischunterlage. Lächelnd nahm ich das Foto in die Hand, als mir etwas auffiel. Im unteren linken Eck hatte ich mit einem schwarzem Stift ein kleines Herz auf das Foto gemalt. Peinlich hoch zehn!
In Windeseile packte ich das Foto in ein Buch und schmiss mich aufs Bett.
Wieso mussten solche Sachen immer mir passieren? Wieso nicht Josh?

Nevös spielte ich an den Perlen meines Armbands herum. Ich hatte wirklich Glück gehabt, dass dieser Nail es gefunden hatte, auch wenn er ein Rockstar war.

Und trotzdem: in meinen Augen war und blieb er ein Arsch.

Magic - N.H.||slow updatesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt