15. - drunk

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"Josy!", sagte jemand hinter mir. Erschrocken wandte ich mich um und erblickte meine Mom.
"Hey Mom!", begrüßte ich sie, drehte mich aber sogleich wieder um. Hoffentlich war das alles nur ein Traum. Suchend sah ich mich nach ihm um, doch ich konnte ihn nirgendwo mehr entdecken.

"Du siehst bezaubernd aus, Liebes! Kannst du schnell beim Buffet helfen, der Cateringservice hat nur zwei Bedienungen geschickt, einer der Sponsoren verspätet und ich bin einem Nervenzusammenbruch nahe!", sagte Mom und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sofort nickte ich und machte mich auf den Weg zum Buffet. Von den leckeren Snacks, die sonst immer dort standen, konnte man nichts sehen - im Gegenteil: es herrschte gähnende Leere.
Nun konnte ich mich glücklich schätzen, flache Schuhe angezogen zu haben. Ich eilte in die provisorisch eingerichtete Küche, in der ich zwei Frauen vorfand, die hecktisch verschiedene Snacks zubereiteten.

Leises Stimmengemurmel kündigte die ersten Gäste an. Ohne Zögern schnappte ich mir zwei Teller und stellte sie zum Buffet.
Meine Gedanken wanderten wieder zu ihm... was in aller Welt machte er hier?

Bis jetzt hatten die Gäste keinen Zutritt in die elfte Etage gehabt, doch vielleicht besaß er einfach Sonderrechte bei meiner Mom...
Schnell nahm ich noch einen Teller in meine Hand und plazierte ihn neben die anderen.

"Josy!", hörte ich plötzlich meinen Bruder hinter mir rufen. Ich wirbelte herum und sah ihn neben einem Mädchen stehen. Breit lächelnd schritt ich auf die beiden zu.

"Ähm, das ist So-Sophie!", murmelte er und prompt wurde er rot. Schmunzelnd wandte ich mich Sophie zu.
"Ich hab schon viel von dir gehört!", sagte ich und zwinkerte ihr leicht zu, worauf Joshs Gesichtsfarbe noch dunkler wurde. Unauffällig nahm ich sie genauer in den Augenschein. Sie hatte lustig blitzende blaue Augen, ihre blonden Haare hatte sie kunstvoll hochgesteckt. Eigentlich sah sie ganz nett aus...

Lautes Scheppern lenkte meine Aufmerksamkeit zum Buffet. Gerade eben war ein Teller volle Brötchen auf den Boden gefallen, während sich die dafür verantwortliche Kellnerin bemühte, ein Tablett mit Champagner durch die Menge zu transportieren.

Schnell lief ich zum Buffet und beeilte mich den Boden aufzuwischen.

"Schade um das schöne Essen!", sagte eine sanfte Stimme. Ich sah nach oben ind sofort erblickte ich sein hübsches Gesicht. Augenblicklich fuhren meine Mundwinkel nach oben.

"H-hi!", stotterte ich. Mist! "Was machst du hier?", fügte ich mit klopfendem Herzen hinzu. Innerlich klopfte ich mir auf die Schulter. Immerhin hatte ich es gerade eben geschafft, einen vollständigen Satz samt seiner Anwesenheit von mir zu geben!

"Mein Dad hat mich mitgenommen, er meinte du wärst auch hier!", sagte er und grinste mich an. Mein armes Herz setzte für einen kurzen Moment aus und begann dann in doppelter Geschwindigkeit zu schlagen. War er etwa extra wegen mir mitgekommen?

"Lass mich das machen!", murmelte er und nahm mir den Schwamm ab. Bevor ich protestieren konnte, begann er die letzten Reste der Brötchen aufzuwischen.

Und schon wieder war es da: das unglaubliche Kribbeln in meinem Bauch, wenn er mich ansah, mich anlächelte... ich liebte das Gefühl, wenn ich eine Gänsehaut an den Stellen bekam, an denen er mich berührte...

Ein paar Reden und Schnäpschen später bewegten wir uns leicht zur Musik. Niemand anderes tanzte sonst, doch dieses Mal machte es mir nichts aus, aus der Reihe zu tanzen.

Aus dem Augenwinkel bemerkte ich eine Person, die uns beobachtete. Geschickt drehte ich mich so, damit ich meinen, nun, nennen wir ihn Stalker, erkennen konnte. Als ich sein blondes Haar erkannte, schnappte ich lauthals nach Luft. Norman, Nicolas? Nein, der Name war kürzer gewesen, dessen war ich mir sicher, doch er wollte mir patout nicht einfallen. Doch es wr eindeutig Langhaars Freund... war er etwa auch hier? Der Blick mit dem er mich musterte gefiel mir nicht... er hatte so etwas forschendes, missbilligendes an sich...

"Alles okay?", fragte mich Toby und legte die Stirn in Fakten. "Klar!", lallte ich und torkelte aus dem Blickfeld des Blonden. Eine halbvolle Flasche Sekt stand einsam und alleine auf einem der zur Seite geschobenen Tische. Gut gelaunt setzte ich mich auf den Tisch und baumelte mit beinen Beinen. Ohne darüber nachzudenken schnappte ich die Flasche und prostete Toby zu.
"Es ist alles...alles in beschter Ordnung!", rief ich, dann setzte ich die Flaschenöffnung an meine Lippen und begann mit großen Schlucken den Sekt zu trinken.

"Josy, nicht! Du schadest dir nur selbst!", sagte Toby bestimmt und versuchte mir die Flasche zu entwenden.
Schmollend überreichte ich sie ihm, begann dann aber sofort wieder zu grinsen.

"Du bischt so süß, wenn du besorgt bist!", lallate ich und kicherte leicht. Toby rollte kirz mit seinen Augen, lachte mich dann aber an. "Wenn du das sagst!", murmelte er grinsend und kam noch näher zu mir. Huch, wie ich sein Grinsen liebte! Es machte mich verrückt, ihn lachen zu sehen, seinen Duft zu riechen...

"Weißt du, was ich noch sage?", sagte ich und wackelte mit meinen Augenbrauen. Meine Hand hatte mitlerweile den Weg zu seiner Brust gefunden, die andere hatte ich um seinen Nacken gelegt.
"Nein, aber du wirst es mir sicher gleich sagen!", hauchte er gegen meinen Mund. Er war so nah... zu nah.

Nur wenige Sekunden später schmiegten sich meine Lippen an seine.

Magic - N.H.||slow updatesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt