Ein Klopfen ließ mich hochschrecken.
War ich wirklich wieder eingeschlafen? Und wie spät war es überhaupt?
Es klopfte noch einmal.
Ich stand auf, trat vor den Spiegel und versuchte schnell meine Haare zu richten und ging dann zur Tür.
Ich betete einfach, dass ich nicht allzu verschlafen aussah.Als ich die Tür öffnete, konnte ich dort Niall sehen. Er grinste.
Neben ihm stand ein Mädchen, höchstens Anfang 20, welches mich durch ihre braunen Augen ansah. Sie hatte dunkelbraune, beinahe schwarze, gewellte Haare, welche ihr bis kurz unter die Schultern reichten. Sie hatte eine kleine Stupsnase und volle Lippen, welche rosa glänzten.
Um es kurz zu sagen: Sie war wunderschön."Ähm... Hi." begrüßte ich die beiden verwirrt, versuchte es aber durch ein Lächeln zu überspielen.
"Hey Ari, das hier ist Mara, meine Freundin. Mara, das ist Ari, das Mädchen von dem ich dir erzählte hab." Niall war diese Situation offenbar genauso unangenehm wie mir.
Ich hätte wirklich mit allem gerechnet. Ich hätte damit gerechnet, dass sie sauer auf mich ist und ich mich gefälligst von ihrem Freund verhalten soll. Ich hätte damit gerechnet, dass sie mich abwertend betrachtet und nichtmal nachvollziehen kann, warum Niall einem so komischen Mädchen hilft. Ich hätte damit gerechnet, dass sie sich sofort wieder umdreht und geht.
Doch nichts dergleichen geschah.
Sie sah mich einfach nur mit einem mitleidigen Blick an und umarmte mich dann.Ein Blick zu Niall verriet mir, dass er ebenfalls überrascht war. Trotzdem grinste er. Wenn ich es mir recht überlegte grinste er fast andauernd. Nur gestern Abend als er mich fand nicht, da hatte er sich wirklich Sorgen gemacht.
'Als er mich fand'. Das klingt so, als wäre ich ein Gegenstand, den man irgendwo liegen sieht und einfach mitnimmt. Im Grunde genommen war ich ja nichts anderes, aber ich wollte nicht in Selbstmitleid versinken; dafür war es noch zu früh. Noch stand nicht fest, was mit mir in Zukunft passieren würde.*******
Es wurde langsam wieder dunkel, als wir uns zu dritt auf den Weg zu einer Polizeistation machten.
Eigentlich war es noch gar nicht so spät, aber wenn ich Mara vorhin richtig verstanden hatte, war es Ende November.
Der Nachmittag ist eigentlich ganz gut verlaufen: Wir haben uns unterhalten und Mara hatte mir sogar angeboten bei ihnen zu bleiben, damit ich nicht in einem Hotel bleiben muss.
Ich fand das echt nett, und ich muss das Angebot auch wohl oder übel annehmen, da sie das Hotel ansonsten bezahlen müssten, was ich auch nicht wollte, aber ich wollte echt nicht so aufdringlich sein. Eigentlich ist diese ganze Situation total komisch. Entweder wohnte ich bei fremden Menschen oder diese fremden Menschen gaben Unmengen an Geld für mein Hotelzimmer aus.
Beides ist unreal. Wie in irgendeinem schlechten Film. Oder einem Buch.Als wir ungefähr eine halbe Stunde später auf dem Revier vor einem Polizisten saßen, merkte ich deutlich wie nervös ich wurde. Meine Hände zitterten. Darin befand sich der Zettel mit der Drohung.
Ich hatte keine Ahnung wie das jetzt ablaufen sollte, aber mir wurde vorher sehr deutlich gesagt, dass ich keine Angst haben muss.
"Also... Erzählen sie mir doch bitte mal ihre Geschichte." forderte der Polizist mich nett auf. Ich war echt froh, dass ich nicht an einen schlecht gelaunten Menschen geraten bin; das wäre jetzt echt das letzte gewesen was ich gebrauchen konnte."...und ja, deshalb bin ich jetzt hier." beendete ich meinen Bericht. Ich hatte versucht, etwas Humor in die Sache zu bringen, aber ich merkte schnell, dass der Polizist nicht in der Stimmung dazu war, weshalb ich einfach schnell zum Ende kommen wollte.
"Haben Sie diese Drohung noch?" fragte er mich. Ich nickte und reichte ihm den Zettel. Mit kritischem Blick betrachtete er ihn und las ihn mehrmals durch.
Dann legte er ihn weg und wendete sich dem Computer zu. Er tippte auf ein paar Tasten herum, welche ich wohl nie im Leben auseinander halten könnte.
Seinem Blick ließ sich jedoch nicht entnehmen, ob das was er da machte, gut oder schlecht lief.-
Danke an die, die diese Geschichte immer lesen :) ♥
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Forgotten Memories | ABGEBROCHEN.
FanfictionWas tust du, wenn du ohne jegliche Erinnerungen an dein Leben irgendwo aufwachst und niemand da ist, um dir zu helfen? Du weißt es nicht? Gut, das Mädchen aus dieser Geschichte nämlich auch nicht.