"Und los!" Kell und Krum sprangen zeitgleich nach vorne und vollführten schwungvolle Angriffe. Die Kobolde wichen zurück, doch Vis und Adelis rannten von beiden Seiten um ihre Kameraden herum und griffen in einer Zangenbewegung an. Vis riss sein Schwert aus der Scheide und trennte dem ersten mit der breiten, einer Feder nachempfundenen Klinge den Kopf von den Schultern. Er fiel einfach so zu Boden, wie ein Ball. Vis verspürte sogar den Drang ihm durch die Luft zu kicken. Doch er beherrschte sich und hieb seine Klinge stattdessen dem nächsten Kobold zwischen zwei Rippen. Dazu brauchte man auch Talent! Die meisten, die das versuchten rutschen an einer Rippe ab und kamen erst gar nicht in den Brustkorb. Das war zwar eine größere Sauerei, aber hinterließ weniger Schaden! Adelis hatte solche Probleme nicht. Die eisernen Klauen und die Klingen an seinen Handkanten boten zwar nicht viel Reichweite, aber perfekte Waffenkontrolle! Er sprang, glitt und drehte sich durch die zusammen gedrängte Gruppe aus Feinden und zeriss und zerschnitt Luftröhren und Halsschlagadern. Binnen weniger Augenblicke waren sie von Toten Körpern umgeben.
"Alle schaffen wir so aber nicht" warf Vis ein. "Und mindestens ein Alb ist hier auch, bestimmt aber mehr. Das Beste wärs, wenn wir uns aufteilen, auf zwei Seiten verteilen, und dann wieder zur Mitte vorstoßen!" "Gut! Ich und Kell gehen nach Norden!" Entschied Krum. "Sirena und ich nehmen dann den Süden." Ergänzte Vis. Sirena und Kell nickten.
"Hey!" Adelis riss seine Hand aus dem Hals eines toten Kobolds. "Ihr habt mich vergessen!"
"Nein haben wir nicht!" In Vis' Stimme lag etwas Schadenfreudiges: "Du bist der einzige, der es schaffen kann, unbemerkt über die Dächer zu gelangen! Das heißt du stößt zu IHR vor!" "Waaaaaaaaaas!?" Adelis sah empört zu dem Dach, auf dem die beiden Gestalten immernoch in einer tobenden Zweikampf verwickelt waren. "Das ist unfair! Immer krieg ich den Scheissjob!"
"Du den Scheissjob, wir die Scheissviecher! Was ist daran unfair?" Eine Debatte gegen Kell KONNTE man einfach nicht gewinnen. Adelis starrte ihn wütend an, dann warf Krum Sirenas Taschen zu und sie machten sich daran ihren Plan umzusetzen.Kell und Krum waren ein eingespieltes Team. Während Krum alles zerschlug was ihnen in den Weg kam senste Kell das nieder was von den anderen Seiten kam. Vis und Sirena machten da keine so gute Kombination, da Vis von Sirenas Tempo gedrosselt wurde und sie nur in geschützten Gassen bleiben konnten. Vis war zwar ein ausgezeichneter Kämpfer, doch dabei noch Sirena schützen zu müssen....
"Das wär viel einfacher, wenn wir zaubern!" Maulte sie, während er aus dem Schatten heraus zwei Kobolde abstach. "Wenn wir zaubern, wissen die doch sofort..." weiter kam er nicht. Sie waren wohl nicht lange genug im Schatten geblieben, denn von beiden Gasseneingängen nährten sich nun diese verdammten Viecher.
"Also doch zaubern?" Sirena ballte die Fäuste. "Nein! Ich hab noch eine Idee, die nicht gleich einen Alb anlockt!" Sie guckte ihn an, in das eine Auge und die dunkle Scheibe hinter der sein anderes sich verbag und sie begriff. Gerade noch rechtzeitig um die Augen zu zu kneifen und die Arme über den Kopf zu schlagen, als Vis begann seine Holz-röhren-Bomben um sich zu werfen. Lichtblitze, Rauchwolken und Feuerbälle fegten durch die Gasse. Und zwischen zig ohrenbetäubenden Knallen hörte sie deutlich wie Vis rief: "Los! Lauf doch endlich!"Adelis sprang vom Boden ab und bohrte seine Krallen zwischen die Ziegel eines der Häuser. Mit einem Ruck stand er auf dem Dach. Schöner Ausblick! Verwüstete Straßen, schreiende Menschen, metzelnde Bemannte. Und niemand sah ihn, das war das Schöne! Er begann den Weg zwischen ihm und seinem Ziel ein zu schätzen...ja, das müsste zu schaffen sein! Ein Sprung und er stand auf dem nächsten Dach, noch einer brachte ihn zurück auf die Straße, zwei Kobolde von vorn, der erste bekam seine Krallen zu spüren und landete mit aufgeteilten Unterleib auf dem Boden, dem zweiten sprang Adelis auf die Schultern und riss ihm mit einem Ruck dem Kopf herum. Dann weiter. Durch ein leeres Gebäude, über einen Kuhstall, dann bremste er. Er stand auf einer Weggabelung, typisch für ein Dorf, doch hier befanden sich keine Bemannte, zumindest keine lebenden!
Der Boden war mit Blutflecken und toten Kobolden bedeckt. Was war hier los? Nach Krum, Kell, Sirena oder Vis sah das hier nicht aus. Dann sah er ihn, im Schatten, eine Mauer gelehnt. "Herud!" Der junge Mann schaute auf, er war ein wahrer Hühne, locker doppelt so groß wie sein Gegenüber . "Adelis, oder? Auch hier?"
"Siehst du doch! Aber warum du?"
"Bin mit ihr hier." Sagte er mit einem nicken in Richtung Dorfmitte.
"Aha" Adelis folgte mit seinem.Blick die Richtung in die Herud genickt hatte. "Sie scheint in Schwierigkeiten zu sein. Willst du ihr nicht helfen?"
"Hmmmm" Herud zuckte mit den Schultern. "Weiß nicht."
Adelis verdrehte die Augen. "Na gut, ich muss eh dahin, also kannst du mal versuchen hier was anzustellen!" Der Hühne überlegte. Man konnte fast hören wie sich dir paar wenigen Zahnräder in seinem Kopf drehten.
"Was anstellen?" Fragte er.
"Hilf einfach irgendwem!"
Herud nickte und setzte sich dann in Bewegung. Man könnte ihn mit einem Kontinent vergleichen, der sich unglaublich langsam bewegt und trotzdem Erdbeben auslöst.
Adelis setzte seinen Weg fort."Ducken!" Krum reagierte sofort auf Kells Warnung, als fünf Kobolde auf ihn zu hetzten. Einen nach dem anderen hätte er sie ohne Mühe getötet, aber auf einen Streich....Das überließ er lieber Kell! Zwei starben sofort, drei wankten noch mit mit tiefen, perfekt geraden Schnittwunden rückwärts, dann gaben auch sie den Löffel ab.
"Läuft doch gut! Und du meintest noch, wir hätten..." Krum verstummte. Er sah Kell an, dieser war bleich geworden und starrte in die Richtung, aus der die Kobolde gekommen waren. "Och neee!"
"Ich bin immer noch der Meinung wir hätten nicht kommen sollen! Jetzt wird's brenzlig!"
Der Bemannte, der sie dort aus einiger Entfernung beobachte, sah älter aus als die Übrigen. Doch nicht alt wie ein Mensch, der im Alter grau und faltig wurde. Nein, alt wie eine Eiche, die nur noch größer und kräftiger wurde. Ein Alb! Ein Bemannter mit Zauber!
Der Alb kam langsam auf sie zu, anders als es die Kobolde gemacht hätten. Alben waren einfach zu mächtig um etwas banales, wie einen Überraschungsangriff zu veranstalten! "Hallo!" Seine Stimme war ruhig, aber zeitgleich so intensiv, das es schien, als würde selbst der Wind zuhören. "Ich weiß nicht, ob ihr es wisst, aber euer Einschreiten ist ein eindeutiger Verstoß gegen dass Friedensabkommen!"
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Nach dem Ganzen
AventuraDie Natur hat dem Menschen wieder genommen was ihr gehörte. Mit unfairen Mitteln! Die gesamte Natur hat ein einfaches Bewusstsein entwickelt und den ersten und einzigen Beschluss gefasst, den Menschen den Krieg zu erklären. Die Menschen wehrten si...