Der Alb kam weiter auf sie zu. Krums Hand schloss sich so fest um den Axtgriff, dass es weh tat, aber er atmete bemüht langsam und gleichmäßig. Ganz ruhig! Sie hatten ihre Zauber noch nicht gewirkt! Und sie waren zu zweit!
Der Alb streckte seine Arme zur Seite aus. Seine Haut vibrierte, dann kamen unter der sich spannenden Haut glühende Muskeln und Adern zum Vorschein. "Ihr könntet gute Bemannte abgeben!" In seiner Stimme lag etwas spöttisches: "Aber ich denke, dass ich euch einfach töten werde!" Kell starrte auf die glühenden Arme: Ein innerer Kraft-umsetzungs-Zauber! Damit hatte er den Nachteil!Als Sirena wieder zum stehen kam, tat ihr alles weh. Warum konnte sie nicht so schnell wie Adelis sein? Das war unfair! Sie stützte die Hände auf die Knie und japste nach Luft. Eine Minute lang. Velleicht zwei. Dann kam ihr wieder die Situation, in der sie sich befand, in den Sinn. Sie schaute auf und mit einem Mal erfüllte sich sowohl ihre größte Hoffnung, als auch ihre größte Befürchtung: Sie war allein. Hier waren weder Bemannte, noch Zauberer!
Adelis sprang in dessen wieder die Dächer entlang. Die Kobolde, die zu beiden Seiten aus den Straßen kamen ließ er einfach links liegen. Er hatte wichtigeres zu tun, als diese stotternden Missgeburten zu behandeln: wenn SIE sich grad wirklich mir einem Alben duellierte, würde sie nicht mehr lange durchhalten können! Erst jetzt fiel ihm auf, dass er noch gar nicht bedacht hatte, wie er ihr helfen sollte. Ganz ehrlich marterte er noch ein bisschen mit der Frage, ob er ihr überhaupt helfen sollte! Gut, sie kämpfte für das Dorf und gegen die Bemannten. Gut, sie hatte fast immer einen Grund für, das was sie tat. Und gut, das hatte er selbst nur selten, aber sie blieb und war niemand, dem man gern einen Gefallen tat!
Dennoch, es wäre nicht fair sie allein zu lassen! Außerdem bestand, wenn sie verlor, die Gefahr das sie zur einer Bemannten wurde und auch wenn die eigene Persönlichkeit bei diesen Prozess verloren ging, eine Bemannte mit ihren Fähigkeiten würde die Welt nicht vertragen!
Er bremste auf einem Dach, dem gegenüber, auf dem das Duell stattfand und beobachtete die Szene.
Sie war es wirklich, stolz und aufrecht wie immer und mit so einer besitzergreifenden Austrahlung, dass man sie auf den ersten Blick hasste.
Sie trug ein weites Gewand, mit einem breiten Stoffgurt zusammen gebunden, und hatte ihre dunklen, langen Haare mit einem Lederband zu einem engen Pferdeschwanz gebunden. Obwohl sie direkt gegenüber einem Alben stand, lag nicht die Spur von Angst oder auch nur gesunder Vorsicht in ihrem Blick, der wie ein Speer auf ihren Gegner traf. Es war ein Wunder, fand Adelis, dass sie einen fast 1,5 Meter langen Säbel in den Händen halten konnte, ohne das man sie nicht für das gefährlichere halten konnte.
"Du wirst sterben!" Ihre Stimme war entschlossen und stark.
"Ach, werd ich das?" Obwohl der Alb scheinbar witzelte, war seine Stimme noch bedrohlicher: "Du beherrschst einen Wirkungsübertragungszauber. Das ist beeindruckend! Aber ich beherrsche einen visuellen Sinnesverstärkungszauber, das heißt du kannst mich nicht einfach aus der Entfernung aufschlitzen, ohne das ich was merke, wie du es mit den Kobolden getan hast! Ich sehe alles!" Er ließ seinen Blick demonstrativ über die Dächer der Häuser schweifen. "Ich sehe nicht nur dich und deinen Zauber, sondern auch deine Kollegen da unten. Sie werden sterben!" Ihr Griff um das Heft ihres Säbels wurde kaum merklich fester, aber ihr Gesicht zeigte keine Regung: "Mit Herud könnt ihr es nicht aufnehmen, er ist zwar ein Idiot aber dafür ist er noch stärker als ich!"
Der Alb nickte nachdenklich: "Diesem Riesen ist schwer beizuwohnen, aber der Rest.....oh, versuchs erst gar nicht!" Sie starrte ihn an. Er blickte zurück. "Wie schon gesagt, ich sehe deinen Zauber! Du willst in die Luft schneiden und den Schnitt auf die linke Seite meines Oberkörpers übertragen! Ich sehe so etwas! Deine Augen, wenn du zielst, das leichte Zucken in dir. Wir kennen dich schon, dein Name ist Herane, stimmts? Du hast schon ein paar Mal in unsere Angelegenheiten gefuscht. Und nun sieht's so aus als wäre das vorbei, wie? Witzig, oder?"Vis zischte einen Fluch. Alles lief aus dem Ruder: Sirena war weg, er war entschieden zu weit von der geplanten Route entfernt und sein Bomben Vorrat war auch schon beachtlich geschrumpft. Mist! Mist, Mist, Mist, Mist! Und plötzlich waren sie überall: mindestens 30 Kobolde hatten ihn scheinbar in einen Hinterhalt gelockt. Er sah sich um, velleicht war es nochmal möglich sich den Weg frei zu sprengen und dann... Nein! Das würde noch mehr anlocken! Außerdem reichten die Bomben garantiert nicht! Dann beschlich ihn eine miese Vorahnung: wenn er in der Falle saß, hatten sie Sirena dann etwa...? Okay, jetzt war es beschlossen! Er drehte sich in die Richtung aus der gekommen war, griff das in der Hüftscheide steckene Schwert und stürmte los.
Die Kobolde schienen gelernt zu haben, denn sie versperrten in zwar fluchend den Weg, achteten aber scheinbar darauf sich nicht zusammen drängen zu lassen. Vis atmete ein, den Schwertgriff fest umschlossen. Wenn er gleich seinen Zauber wirken wollte, musste er die ganze Umgebung genau im Blick behalten. Er atmete aus. Sieben? Nein, acht! Acht auf einmal!
Dann traf er auf die erste feindliche Linie. Das Schwert schnellte aus der Scheide, blitzte auf und urplötzlich erschienen rund um Vis acht Klingen, jede glich den anderen und jede glich der seines Schwertes. Sie sausten durch die Luft, schnitten durch Fleisch und ließen nichts als Tot, als sie haargenau den selben Winkel wie die Klinge am Griff von Vis' Schwert beschrieben und zeitgleich mit dieser in der Luft anhielten. Vis drehte sich um, die anderen Kobolde verharrten regungslos, so regungslos, dass Vis fast schon vermutete, sie eingeschüchtert zu haben. Sein räumlicher Vervielfältigungszauber war die ideale Waffe für gezielte Massenangriffe!
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Nach dem Ganzen
PertualanganDie Natur hat dem Menschen wieder genommen was ihr gehörte. Mit unfairen Mitteln! Die gesamte Natur hat ein einfaches Bewusstsein entwickelt und den ersten und einzigen Beschluss gefasst, den Menschen den Krieg zu erklären. Die Menschen wehrten si...