Ich lief mit meiner Tasche in der Hand geradewegs auf das große Schloss zu. Ich freute mich, so sehr, dass ich es nicht in Worte fassen konnte. Vor der großen Tür blieb ich stehen und atmete einmal tief ein und aus. Dann öffnete ich meine Augen wieder.
Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich mich schon im St. Mungos befand. Ich wusste nur, dass es zu lange war. So gerne wollte ich Severus wiedersehen. Ich hatte ihm verziehen, dass er mir all die Sachen unterstellte. Auch, dass er mich geschlagen hatte, hatte ich bereits ausgeblendet und vergessen. Ich wollte neu anfangen, mit Severus. Ihm eine neue Chance geben in einem neuen Leben. Die leichten Blessuren, die ich von Lucius davon getragen hatte, waren noch immer zu sehen. Schwach, aber sie waren da.
Vorsichtig schob ich die Tür auf. Heute war Samstag, die Gänge waren dementsprechend leer. Ich wusste zugegebenermaßen nicht, wo ich zuerst hinsollte. Severus oder doch Professor McGonagall. Ich entschied mich für letztere, da ich sonst nicht mehr dazu kommen würde, wenn ich erst den Schwarzhaarigen aufsuchen würde.
Am Wasserspeier angekommen flüsterte ich leise ein paar Wörter vor mich hin. Zu meinem großen Glück erschien die Treppe und brachte mich nach oben. Nun stand ich dort, vor dem Büro der Schulleiterin und wägte ab, ob ich tatsächlich hinein gehen sollte. Doch die Entscheidung blieb mir erspart, denn in dem Moment wurde die Tür schwungvoll aufgerissen.
"Ähm..." stotterte ich.
"Kathy?!!!"
Und schon befand ich mich in einer liebevollen und knochenzermalmenden Umarmung eines schwarzhaarigen Mannes. Jenes schwarzhaarigen Mannes, den ich all die Zeit so sehr vermisst hatte. Ich legte meine Arme ebenfalls um ihm. Die Tränen traten mir in die Augen. Zum einen aus Freude, zum anderen aus Schmerzen, da ich tatsächlich das Gefühl hatte, Severus würde mir meine Rippen brechen.
"Severus nun lass sie schon los!" keifte Minerva McGonagall und sah ihn ermahnend an.
"Kathy ich bin so froh, dass du wieder da bist!" hauchte er und drückte mir einen Kuss auf den Mund.
Ein sanftes Lächeln umspielte meine Lippen und ich sah zu ihm auf. Auch ich hatte ihn vermisst und war froh, wieder bei ihm sein zu können, doch sagen konnte ich ihm das nicht, denn in dem Moment in dem ich meinen Mund öffnete, rief mich die Schulleiterin zu sich.
"Wie ich sehe geht es dir wieder gut meine Liebe!" lächelte sie matt, nachdem sie mir einen Platz angeboten hatte und sich selbst gesetzt hatte.
"Ja mir geht es wieder bestens!" nickte ich eifrig.
"Das freut mich. Ich erwarte einen kompletten Bericht der Erlebnisse im Malfoy Haus. Das wird doch kein Problem für dich sein?"
"Minerva.." murrte Severus.
Wann auch immer wir angefangen hatten uns alle zu duzen, behagte mir das Blitzen in McGonagalls Augen nicht. Sie wollte mich doch nicht etwa wieder dort hinein stecken. Severus legte seine Hände beruhigend auf meine Schultern und ich schloss für einen Moment meine Augen. Ich musste mich an diese ganzen Berührungen erst wieder gewöhnen.
"Fühl dich wie zuhause, denn das ist es ja für dich, aber vergiss den Bericht nicht!" lächelte McGonagall und entließ uns somit in unsere Freiheit.
Severus und ich gingen wortlos nebeneinander her in seine Gemächer. Ich kannte den Weg noch ganz genau, und mit jedem weiteren Schritt schoss mir eine neue Erinnerung in den Kopf. Eine gute, sowie eine schlechte. Langsam begann mein Kopf zu schwirren. Ich verstand das nicht, die Ärzte meinten, ich wäre vollkommen geheilt. Ich sah zu Severus, der nur noch verschwommen wahrnehmbar war, dann spürte ich, wie ich das Gleichgewicht verlor.
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Gibt es doch noch Hoffnung? //Fortsetzung zu Was, wenn die Dunkelheit siegt//
FanfictionDies hier ist die Fortsetzung zu meiner Geschichte Was, wenn die Dunkelheit siegt? Es handelt sich um Lucius Malfoy, Severus Snape und Katelinn Potter. Severus sieht endlich ein, dass er um seine Liebe kämpfen muss und Lucius merkt, dass er...