Gibt es doch noch Hoffnung? //Fortsetzung zu Was, wenn die Dunkelheit siegt//

für immer Dein

Liebe Kathy,

lange habe ich überlegt, was ich schreiben soll. Ich weiß nicht, was ich schreiben soll und wie ich jetzt anfangen soll. Ich will nur, das du weißt, dass ich dich wirklich von Herzen liebe.

Den Brief werde ich dir vielleicht gar nicht mehr persönlich geben können, ich hoffe, dass du ihn bekommst, und ihn auch wirklich liest. Den ich versuche dir zu erklären, was alles passiert ist, seitdem du das erste mal auf Malfoy Manor warst.

Damals als ich dich zum ersten Mal sah, habe ich mich sofort gefragt, wie es nur so ein hübsches Wesen geben kann. Ich wollte damals schon so gerne nahe bei dir sein, wollte, dass du mir gehörst und zwar für immer. Ja, ich war mit Narcissa verheiratet, aber ohnehin nur noch zum Schein. Sie hat mich betrogen, am Anfang wusste ich nicht mit wem, bin zu Severus gegangen, meinem langjährigen Freund. Ich habe mich ihm anvertraut, wollte, dass er mir half. Selbstverständlich wollte ich den Mann ausfindig machen und ihn bestrafen, dafür, dass er mit meiner Frau das Bett teilte.

Es hat lange gedauert, bis ich herausgefunden hatte, wer dieser Übeltäter war. Narcissa und ich hatten uns weit auseinander gelebt, hatten getrennte Schlafzimmer und redeten kaum noch miteinander.

Natürlich kamst du sehr gelegen, nachdem ich so lange an dich gedacht habe und du mich sooft in meinen Träumen heimgesucht hast. Doch dann kam uns der dunkle Lord in die Quere. Ich konnte nicht nett zu dir sein. Ich habe dich zu meinem Eigen gemacht, um dich immer schützen zu können, auch vor diesem Arschloch Severus. Damals schon wusste ich, dass es besser war, dich nicht in seine Hände zu geben. Und dann war mir nichts anderes übriggeblieben. Ich will eigentlich gar nicht weiter darauf eingehen, die Erkenntnis, dass ich soviel falsch gemacht habe, quält mich in dem tiefsten inneren meines Herzens.

Ich habe so viel getan, was ich nicht hätte tun dürfen, so viel gesagt, was ich nicht hätte sagen dürfen und so viel falsch gemacht, was ich hätte besser machen können. Ich wollte dich beschützen und habe dich ins Verderben gestürzt.

Damals bei dem Fall von dem dunklen.... Lord Voldemort... es fällt mir schwer, nach all diesen Jahren seines Todes, seinen Namen aufzuschreiben. Jedenfalls. Damals wollte ich zu dir. Ich wollte das alles hinter mir lassen und zu dir kommen, aber Bellatrix hatte es geahnt und war zum Lord gelaufen. Dieser hatte mich zu sich bestellt, kurz bevor  Severus zu ihm ging. Er hatte mich gedemütigt und dann... er hat mich verzaubert, hat mich mit irgend so einem Fluch belegt.

Ich war so glücklich, dass Severus am Leben war, schließlich kannte er sich gut mit Flüchen aus und er konnte es etwas zurückhalten, aber nicht vollständig entfernen. Ich war mit meiner Frau und meinem Sohn zurückgegangen auf Malfoy Manor. Wir wollten in Frieden leben, auch wenn ich wusste, dass es bedeutete, dich vergessen zu müssen.

Im tiefsten Herzen wusste ich, dass ich es nie schaffen würde. Dann wurde mir auch noch meine Zauberkraft genommen und ich wurde in mein Haus eingesperrt. In diese verdammten 4 Wände. Kurz drauf geschah dieser tragische Unfall mit meiner Frau und meinem Sohn. Jedoch sind sie nicht, wie es in der Zeitung stand, von jemandem draußen ermordet worden. Ich war es!

Severus war an diesem Tag bei mir. Meine Frau hatte sich unbeobachtet gefühlt, und ihm dreckige Sachen ins Ohr geflüstert. Ich hatte alles mitbekommen, sie hatte mir gestanden, dass sie über Jahre schon eine Affäre mit ihm hatte, war in den Keller gerannt, wollte sich vor mir verstecken. Ich hatte sie jedoch erfasst, wollte mit ihr reden. Aber ich hatte sie geschlagen. An mehr erinnerte ich mich nicht mehr ich blickte nur auf die toten Gestalten meines Sohnes und meiner Frau. Meine Hände waren voller Blut und Severus stand in dem Gang und sah mich an.

Irgendwie hatte der Zaubereiminister etwas davon mitbekommen, bis heute denke ich, dass Severus etwas ausgeplaudert hatte. Er kam vorbei, ich konnte ihm nur versichern, dass ich zutiefst getroffen war und nicht wusste, wie das passiert war.

Am liebsten hätte ich Severus zu Tode geprügelt, aber er musste am Leben bleiben, um den Fluch in Schacht zu halten, der mich sonst langsam von innen zerfressen hätte. Als du dann kamst, versuchte ich so eklig wie möglich zu sein. Ich wollte dich nicht sehen, du hast mich so wütend gemacht. Und als du erzählt hast, du wärst mit Severus zusammen, da bin ich durchgedreht. Ich war so zornig auf ihn und bei Merlin es tut mir so leid, dass ich es an dir ausgelassen habe.

Verdammt Kathy ich bereue alles in meinem Leben so sehr. Ich liebe dich mehr, als alles andere, mehr, als ich jemals etwas geliebt habe. Du warst das einzigste, was für mich gezählt hat und ich schwor mir, dich weder zu enttäuschen noch wieder zu verletzen. Doch am Ende konnte ich beides, wieder einmal, nicht einhalten. Ich hasse mich so dafür Kathy.

Ich weiß nicht, ob ich dir den Brief überhaupt geben soll, ich weiß nicht mal, ob du nochmal herkommst oder noch was mit mir zu tun haben willst. Am liebsten würde ich zu dir kommen, aber ich traue mich nicht. Ja, Ich, Lucius Malfoy, habe Angst vor der Reaktion der Frau die ich liebe. Hätte nie gedacht, dass mir das mal passieren könnte, aber du hast es geschafft. Du und deine Art. Ich habe immer das Gefühl gehabt, dass du in mich hast reinschauen können, dass du mich verstanden hast.

Ich sehe dich vor mir. Dein wunderschönes Lächeln, das mich immer so berührt hat. Sogar in den schwersten Zeiten hattest du noch ein Lächeln auf den Lippen und das war noch ein Grund, weshalb ich dich so liebte.

Ich sitze hier und weine. Noch nie habe ich so geweint. Mein Herz tut so weh, wenn ich daran denke, dass ich dich vielleicht doch für immer verloren habe. Ich will dich Katelinn und ich brauche dich. Ich brauche dich so dringend und ich hoffe du kannst mir vergeben.

In ewiger Liebe,

dein Lucius!

Tränen liefen mir über das Gesicht und ich strich über das Pergament. Ich konnte die Tropfen sehen, die seine Tränen hinterlassen hatten. Ich wollte immer noch nicht glauben, dass es nun vorbei war. Fest drückte ich das Papier an meinen Oberkörper. Ich wollte für immer Sein sein. ich schwor mir und ihm, dass ich für immer nur ihn lieben würde. Für immer.