Severus Snape

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Ich befand mich in meinen Räumen. In meinen leeren Räumen. Sie waren viel zu leer seit dem Kathy nicht mehr da war. Ich vermisste sie und die Schmerzen in meiner Brust waren fast unerträglich. Allerdings hatte ich keine andere Wahl. Ich musste ihr so vor den Kopf stoßen, anders hätte sie es nicht verstanden. Der Ausdruck in ihren wunderschönen Augen hätte mich beinah innerlich zerrissen. Genauso wie es mich zerrissen hatte, als sie zu Lucius zurückgegangen war. Dieser Mann war nicht gut für Sie, aber das wusste sie noch nicht. Und ich konnte es ihr nicht mehr sagen. Ich hatte den größten Fehler meines Lebens gemacht. Schon zum dritten Mal. Mit Hermine zu schlafen, obwohl ich wusste, dass Kathy jeden Moment kommen könnte, war das Dümmste das mir je in den Kopf gekommen war. Wieso hatte ich sie nicht einfach weggeschickt und ihr gesagt, sie solle sich zum Teufel scheren. Ich verstand es nicht. Zumal ich auch genau mitbekommen hatte, was sie vor hatte. Sie war schließlich nicht umsonst zu Malfoy gegangen um ihn zu überzeugen, mit ihr zu schlafen. Ich wusste es ganz genau. Und ebenso wusste ich, dass Lucius nicht der war, als der er sich ausgab.


Niemals hatte er sich geändert. Er hatte es nur vorgespielt um Kathys Aufmerksamkeit zu ergattern. Genauso wie es sich schwächlich und verletzlich gestellt hatte. Ich wusste genau, dass er weder das eine noch das andere war. Und es machte mich unsäglich wütend. So wütend, dass ich ihm am liebten den Todesfluch auf den Hals hetzen wollte. Doch ich konnte es nicht. Ich durfte es nicht. Schließlich war er unbewaffnet. Hoffte ich zumindest. Ich wusste nicht, wie weit Minerva mit den Unterlagen war und ob sie Kathys Antrag statt geben würde, Lucius seine Magie wieder zu geben. Nur ich alleine wusste, wie gefährlich das für alle werden konnte.


Selbst ohne Magie war er stark und noch immer Einflussreich. Das Beste Beispiel dafür war Kathy. Wenn Minerva ihr doch bloß nie diesen Auftrag gegeben hätte, wären sie auch heute noch glücklich. Wenn Kathy sich bei Lucius nicht verplappert hätte, wäre er nie so dermaßen wütend auf sie geworden.


Ich seufzte und blickte auf das Foto von uns beiden. Mir und Kathy. Ich hatte diesen Tag noch gut in Erinnerung. Wir waren den ganzen Tag in London. Haben uns einen Muggeltag gemacht und waren sogar in diesem Ding das sich Kino oder so nannte. Sie war so überaus glücklich. Das Bild entstand, als sie mich überschwänglich umarmt hatte und wir beide in die Kamera eines Fotografen lächelten. Ihre Augen glühten vor Freude und ihr Grinsen war herzlich und ansteckend. Genauso wie es ihr Lachen immer gewesen war. Auch ich hatte einen Ausdruck auf meinem Gesicht, den ich bereits lange vergessen hatte. Ich war zufrieden und glücklich. Ich freute mich, weil sie sich freute. Natürlich musste man auch ihr ihre Grenzen setzen, aber wir hatten es immer beide genossen. Ihr Blick, den sie aufsetzte, um mich milde zu stimmen.


Doch nun. Ich hatte alles verloren und nur, weil ich mich schon wieder vollkommen mies verhalten hatte. Bei Lily war es schon so geendet und nun auch bei Kathy. Um mich und auch sie zu schützen, hatte ich sie verletzt. Ihr das Schlimmste an den Kopf geworfen, dass ich hätte tun können. Ich fasste mir an den Kopf und stieß mir mehrfach mit der Faust gegen die Stirn. Wieso nur war ich so außerordentlich dämlich.


Ich sah aus dem Fenster und seufzte. Es war stockfinster. Ich wüsste gerne, was Kathy wohl gerade tat. Ich wusste nicht, ob sie schlief, oder etwas für Lucius tat oder ob sie wohl gerade.... nein ich wollte lieber nicht darüber nachdenken. Was war allerdings wenn sie sich stritten und Lucius ihr was tat? Ich saß in meiner Wohnung und konnte nichts dagegen tun. Schließlich würde ich Lucius töten, wenn er ihr nur ein Haar krümmen würde. Dennoch wusste ich, dass er bald wieder seine wahre Persönlichkeit offenbaren würde. Er hatte schon länger ausgehalten, als dass ich es für möglich gehalten hätte und doch, er würde es nicht mehr lange standhalten dessen war ich mir bewusst.

Gibt es doch noch Hoffnung? //Fortsetzung zu Was, wenn die Dunkelheit siegt//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt