Gibt es doch noch Hoffnung? //Fortsetzung zu Was, wenn die Dunkelheit siegt//

Zeit für die wichtigen Dinge

Als ich wieder aufwachte war es spät Nachts. Severus saß an der Bettkante und steich mir sanft über den Kopf. Ich sah ihn an und merkte, wie alle Anspannung von ihm abfiel.

"Geht es dir gut?" fragte er leise und schwach.

"Ja..mir geht es gut. Komm her und schlaf ein wenig, du siehst richtig fertig aus" flüsterte ich und zog ihn auf mich drauf.

Er gab mir einen Kuss und rollte sich neben mich. Dann nahm er mich in den Arm und drückte mich fest an sich. Ich schloss die Augen und kuschelte mich an seine Brust.

"Ich hab dich so vermisst kleine. Mir tut alles so leid, weißt du ich hätte nicht so zu dir sein dürfen. Das habe ich leider erst bemerkt, nachdem es zu spät war.." hauchte er gegen mein Ohr. Seine Stimme verlor sich.

"Hast du noch Kontakt zu Lucius?" fragte ich gleich. 

"Ähm.. kleine sei jetzt nicht sauer aber...ja, ich hab noch Kontakt zu ihm.." flüsterte er leise.

"Okay. Wie geht es ihm?".

Ich wusste selbst nicht, warum ich das gefragt hatte. Severus war ebenso verblüfft und zuerst konnte er darauf gar nicht antworten.

"Ihm...geht es den Umständen entsprechend.." erklärte er dann. Ich sah ihn an.

"Den Umständen entsprechend?"

"Ja." er kratzte sich verlegen am Hinterkopf.  "Ich hab ihm glaube ich ziemlich viele Knochen gebrochen!"

"Was? Warum tust du sowas?" fragte ich geschockt.

"Er hat es verdient!!" meinte er entrüstet.

Ich wusste selber, das er es mehr als verdient hatte, aber irgendwie tat es mir weh. Das Bild welches ich im Kopf hatte, von einem Lucius mit sämtlichen gebrochenen Knochen tat mir einfach weh. Außerdem fand ich, dass es das auch nicht besser gemacht hatte. Ob Severus ihn nun schlug oder nicht, aber das brachte mich ja schließlich nicht wieder zurück.

"Katelinn? Hörst du mir überhaupt zu?" fragte er und schnippte vor meinem Gesicht herum.

Genervt schob ich seine Hand weg und sah ihm in die Augen. Er blickte mich unverwandt mit einer hochgezogenen Augenbraue an.

"Nein. Tut mir leid, ich war in Gedanken." seufzte ich.

"Schon gut. Du solltest den Bericht für Minerva  morgen fertig  machen!" lächelte er matt.

Ich nickte nur kurz. Ich wusste wirklich nicht, wozu das wichtig war. Ich wollte daran eigentlich nicht nochmal erinnert werden. Nach kurzer Zeit schloss  ich dann auch die Augen und fiel in einen unruhigen Schlaf.

Am Morgen wachte ich durch Severus wieder auf. Dieser machte sich Frühstück in der Küche. Es hörte sich aber eher so an, als würde er sie auseinander nehmen. Seuftzend stand ich auf und ging mich erst mal ausgiebig duschen. Im St. Mungos waren 10 Minuten das Maximum.

Frisch geduscht und in eine Jogginghose geworfen ging ich wieder heraus und setzte mich mit einem Block und einem Stift an den Tisch. Nach kurzem überlegen stand ich auf und holte mir noch 2 weitere Blöcke 

Severus sah mich skeptisch an, als ich in sein Gesicht sah, musste ich erst mal laut auflachen. Sein Gesicht war komplett schwarz und seine Haare standen ab als wäre gerade was explodiert.

"Ich geh ja schon duschen!" knurrte er und ging steif wie ein Stock ins Bad. Dann knallte er die Tür zu.

Ich schüttelte den Kopf und räumte erst mal die verwüstete Küche auf. Seinen Zauberstab legte ich auf den Tisch. Da fiel mir ein, dass Lucius meinen ja noch hatte. Seuftzend ging ich wieder in die Küche und beseitigte mit seinem Zauberstab das restliche Chaos. Dann machte ich ihm ein paar Pfannkuchen und stellte sie auf den Tisch.

Dann setzte ich mich wieder vor die Blöcke und begann von ganz vorne. Wie ich dort ankam und wie er mich begrüßt hatte. Jedes Wort das ich schrieb war wie ein Peitschenhieb direkt ins Gesicht.

Ich bemerkte gar nicht, wie Severus sich setzte und die Pfannkuchen genüsslich verschlang, und bemerkte auch nicht, dass mir einige Tränen die Wange runterrannen.

"Kathy?!"

Ich sah auf. Severus sah mich besorgt an. Erst dann bemerkte ich das Nasse auf meinen Wangen. Ich weinte. Ich weinte wegen Lucius.