Lügen bergen Gefahren

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Gegen Mittag fand ich mich wieder in Hogwarts ein. Seuftzend ging ich Duschen und zog mir etwas Frisches an. Essen machte ich mir in meinen Räumen, da ich nur ungern mitten im Essen in die große Halle platzen wollte. Also kochte ich mir was feines und verputzte alles alleine. Gerade als ich fertig war mit Abspülen und Abtrocknen, ging die Tür auf und Severus trat herein.

"Schön, dass du auch wieder Zuhause angekommen bist!" fauchte er.

"Schön, dass ich hier so freundlich begrüßt werde!" giftete ich zurück.

"Ach. Verzeihung. Soll ich der Madam die Füße küssen und sie fragen, ob sie nicht noch irgendwas bräuchte?"

"Das wäre mal ein Anfang!" murmelte ich, verstummte aber sofort, als ich Severus Blick bemerkte.

Ich ging zu ihm rüber und setzte mich neben ihn auf die Couch. Dann sah ich ihn mir genauer an. Es schien, als hätte er einen schlechten Tag gehabt, und eine schlechte Nacht sowieso. Nun tat es mir doch irgendwie leid, dass ich so viel Spaß hatte und er hier Zuhause saß und mich vermisste.

Ich war so eine verdammt schlechte Frau. Wie konnte ich ihm das nur antun? Außgerechnet ich? Außgerechnet mit Lucius Malfoy. Ich war nicht weiter als eine verlogene kleine Schlampe. Wie sollte ich ihm das nur beibringen. Er würde mich bei lebendigem Leibe braten wenn er es erfahren würde. Aber wenn er es durch Zufall erfahren würde, dann wollte ich mir gar nicht ausmalen, was mir dann blühte.

"Severus was hast du?" fragte ich leise.

"Nichts. Mir geht es prächtig, siehst du das nicht?" fauchte er.

"Ich weiß was ich sehe und ich sehe, dass es alles andere als gut ist. Also bitte. Was hast du?" Tatsächlich wurde ich langsam ziemlich ungeduldig. Ich wollte nicht viel mit ihm reden, geschweige denn lange hier sitzen, denn ich hatte Angst mich zu verplappern.

"Wieso hast du mich belogen?"

"Was? Belogen? In wie fern?" fragte ich schnell und bemerkte, wie ich anfing zu zittern.

"Du warst letzte Nacht bei Lucius!"

"Woher....?" fragte ich atemlos.

"Minerva!"

Ich verstand sofort. Diese alte Tratschtante konnte einfach nicht die Klappe halten. Ich verdrehte die Augen und sah an die gegenüberliegende Wand.

"Er war verletzt Severus. Es war noch von dir. Ich wollte ihm nur helfen" erklärte ich mich.

Severus nickte und sagte einige Zeit gar nichts. Er starrte nur an die Wand und verzog nicht einmal den Mund. Allem in allem machte er gar nichts. Ich wusste nicht, was ich noch weiter sagen sollte, stand auf und ging ins Bad. Dort zog ich mir meinen Pyjama an, schließlich war es schon dunkel geworden. Ich stand in der Schlafzimmertür und sah nochmal zu Severus.

"Hey ist wirklich alles okay?"

"Ja!" meinte er knapp.

Schulternzuckend legte ich mich ins Bett und schlief schnell ein. Ich träumte von mir und Severus. Wir hatten eine tolle Zukunft aufgebaut und waren sehr glücklich . Allerdings tauchte dann Lucius auf und das schöne Verhältnis war dahin...

"LUCIUS!"

Schweißgebadet saß ich im Bett und ließ meinen Blick durch den Raum huschen. An der Tür erblickte ich Severus. Mit verschränkten Armen lehnte er am Türrahmen. Ich versuchte erst mal mich und mein wild klopfendes Herz zu beruhigen.

"Lucius also. Muss Spaß gemacht haben, letzte Nacht!"

"Severus..." keuchte ich. Jetzt erst wurde mir klar, dass ich den Namen geschrien hatte. Ich hatte mich verraten.

Bedrohlich langsam kam Severus auf mich zu. Ich konnte nicht zurückweichen, mich nicht bewegen, aber ich hatte Angst. Er würde mich am liebsten Erwürgen wollen, ich sah es an seinem Blick.

Gibt es doch noch Hoffnung? //Fortsetzung zu Was, wenn die Dunkelheit siegt//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt