5 – Jarel
Jarel roch die verbrannte Erde von weitem. Da gab es nichts, was ihm irgendwie Geld brachte. Wer auch immer dort gelebt hatte, war längst tot.
Schade, eigentlich hatte er gehofft, dort einen Platz zum Schlafen zu finden und vielleicht auch sich seinen leeren Magen zu fühlen.
Dennoch konnte er sich der Neugierde nicht erwehren. Hatte etwa dieser seltsame Reiter von damals hier auch seine Hände im Spiel gehabt?
Ehe er merkte was er da tat, ging er bereits zielstrebig auf die Ruinen zu. Erneut kamen ihm die Gerüchte in den Sinn, die sich angesammelt hatten in den Dörfern.
Angeblich sollen die vier apokalyptischen Reiter ihr Unwesen treiben. Wobei man immer nur drei sah. Andere behaupteten es waren nur zwei.
Jarel hielt nichts viel von diesem Ammenmärchen, aber dieser alte Mann ließ ihn mehr zweifeln, als ihm lieb war. Denn der Fürst von damals war samt seinem Heer niedergeschlagen worden. Es wurde sogar gemunkelt, dass der Kopf des schweinäugigen Fürsten auf einem Spieß vor seinem zerstörten Heim gefunden wurde. Ein etwas makabrer Scherz.
Schwarze dünne Rauchsäulen, stiegen aus den Ruinen empor. Er konnte den Tod riechen. Dieser Geruch war anders, als auf dem Schlachtfeld. Es war fast schon beängstigend.
Das selbe Gefühl hatte er damals bei dem alten Mann. Je näher er der zerstörten Burg kam und so langsamer wurden seine Schritte, bis er nur noch wenige Schritte vor dem halb stehenden Burgtor stand. Ein Flügel des massiven Holztores lag zerschmettert am Boden, während das andere halb in den Angeln hing.
Das konnte kein Mensch angerichtet haben. Das sah viel mehr nach dem Werk eines Dämons aus!
Über seine eigenen wirren Gedanken den Kopf schüttelnd, stieß Jarel die angehaltene Luft aus. Nein, was auch immer das war. Es war stark.
Seine Hände wanderten zu den Heften seiner Zwillingsschwerter. Der gellende Schrei einer Frau, ließ ihn die Klingen ziehen und ehe er sich bewusst war, was er da tat, stand er mitten im Hof und starrte auf die kniende Gestalt in einer halb verfallenen Schmiede.
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Die vier Reiter
FantasyJarel lebte für die und von der Schlacht. Wer zahlte, dem waren seine Dienste gewiss. Aber manchmal kann sich alles schlagartig ändern.