Langsam lief das dunkle Blut meinen Arm herunter. Aber es juckte mich nicht. Immer wieder zog ich die schon rote Klinge über meine Haut.
Das Gefühl, was sich in mir ausbreitete, war so befreiend und je öfter ich die Klinge durchzog, desto besser wurde das Gefühl. Ich hatte das Bedürfnis, immer wieder an zusetzten und durch zuziehen. Man konnte nicht beschreiben was in einem vorging aber es half.
Plötzlich klopfte es. "Lisa, mach auf!" schrie mein Bruder. "Geh unten!" rief ich genervt und ging zum Waschbecken, um die Rasierklingen ab zuwaschen. Ich hörte die Schritte von meinem Bruder, die sich entfernten. Zum Glück. Nachdem ich meinen Arm verbunden hatte, ging ich in mein Zimmer und schmieß mich auf mein Bett.
Dann kam mir ein Geistesblitz. Ich lief runter in den Keller und holte mir einen College-Block. Oben wieder angekommen klappte ich den Block auf und fing an zu schreiben.
Liebes Tagebuch,
ich werde hier nur die wichtigsten Ereignisse oder Gefühle reinschreiben, deswegen kommt nicht jeden Tag ein Eintrag kommen. Erstmal das wichtigste. Ich hasse mein Leben. Diesen Satz wirst du wahrscheinlich öfter hören, also gewöhn dich dran. Was ist heute passiert? Ich war in der Schule und hab zwei vieren geschreiben. Dann haben mich ein paar Mädchen beleidigt, ist aber nichts neues. Zuhause gab es dann eine Premiere. Ich habe mich das erste Mal geritzt. Ob das jetzt gut oder schlecht, ist jetzt egal. Naja, ich werde dass jetzt öfter machen, weil es fühlt sich toll an. Man ist befreit und kann sich gehen lassen.
So, das wars jetzt erst mal. Bis dann. Lisa
Kurz nachdem ich den Block geschlossen hatte, kam mein Bruder ins Zimmer. "Wir essen jetzt, komm runter." "Ja ich komme." Genervt ging ich runter und und setzte mich. "Wo sind Mama und Papa?" "Die sind auf einer Feier." "Aha und wann kommen die wieder?" "Keine Ahnung. Die meinten so gegen zwei." "Ok." Während wir aßen, schwiegen wir um die Wette. Ich holte mein Handy raus um zu schauen, ob irgendetwas interessantes passiert war.
Da sah ich es.
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Cut des Todes. MUHAHAHA! Bleibt gespannt. Passt auf euch auf, das Leben ist scheiße. Bis dann, eure Emilie.