Als die letzen Töne verklungen waren, atmete ich erleichtert auf. Es hatte mich beruhigt, bekannte Lieder zu hören. Sie waren mir vertraut.
Ich ging aus der Dusche und trocknete mich ab. Während ich mich anzog, spürte ich immer wieder schmerzen im Arm, aber ich ignorierte es. Selbst wenn es weh tat, niemand sollte es wissen. Vor allem nicht George, er würde sich sorgen machen und das wollte ich nicht.
Ich legte mich zurück in Bett, den Kopf auf meine Arme gelegt und dachte nach. Über meine Vergangenheit. Meine Eltern. Meinen Bruder. Meine alten Freunde. Und wie es jetzt weiter gehen sollte.
Plötzlich fing ich an zu weinen. Alles wurde mir zu viel und alles musste raus. Jedes Ereignis der letzten Tage war zusammen gekommen und musste jetzt raus.
Tränen flossen mir die Wangen hinab und das Kopfkissen war schon nass. Die Tür öffnete sich und ich sah mit verschleiertem Blick, das George rein kam.
"Lisa? Was ist los?" Er setze sich neben mich und strich mir sanft über den Arm. Da ich mich nicht beruhigte, legte er sich neben mich und ich kuschelte mich an ihn. Sein leises Summen beruhigte mich und langsam hörten die Tränen auf.
"Was ist denn passiert?" Fragte er als ich wieder ruhig war. "Es wird mir alles einfach zu viel." Meine Stimme zitterte. Mehr konnte ich nicht sagen. Doch er verstand, was ich meinte und bleib still. Er wusste, dass ich Ruhe, aber auch seine Nähe brauchte, deswegen blieb er bei mir.
Ich schlief in seinen Armen ein und fiel in einen traumlosen Schlaf. Was er wohl von mir denkt, dass ich die ganze Zeit einschlafe. Irgendwie war mir dass peinlich. Ich hoffe er ist nicht böse.
Verschlafen öffnete ich meine Augen. George lag ruhig schlafend neben mir. Als ich aufstehen wollte hielt er sich an mir fest und flüsterte ein leises "Nein!" Ich gab ihm ein Kissen und stand auf. Meine Füße trugen mich ins Bad.
Langsam nahm ich mir eine Klinge aus meine Tasche und setzte sie an meinem Arm an. Ich brauchte das jetzt einfach. Ein paar mal zog ich durch und aus kleinen Blutstropfen wurde schon bald Bäche. Das warme Blut rann mir denn Arm hinab ins Waschbecken. Ich lächelte leicht. Ich fühlte mich befreit und ohne Probleme. Immer weiter zog ich durch, ohne ein Ende zu finden.
"Lisa, leg sofort die Klinge weg!" Ich schreckte auf. Ich hatte garnicht gemerkt, dass George aufgewacht und ins Bad gekommen war. "Scheiße, warum machst du das?" Er klang verzweifelt. Ich konnte ihm nicht antworten.
Er kam zu mir und umarmte mich. "Hör damit auf. Bitte. Tu es für mich!"