Spiderman hat einen Schulbus gerettet. Jack Carter hat eine Schule in die Luft gesprengt. Die Glücklichen haben jetzt eine halbe Ewigkeit Ferien. So macht man Kinder glücklich, genau so. Alles andere ist doch nur Weichei-Gewäsch und führt zu nichts. Okay, er hat ihnen halt das Leben gerettet und ich ihnen die Bildung versaut.
Dafür bin ich cooler.
Wo wir schon bei Coolness sind; die hat Elisabeth heute ja mal absolut nicht. Zerzauste Haare, Augenringe und diese Wollpullover-über-Bluse-Sache sieht bescheuert aus.
„Wurden Sie ausgeraubt, Lizzy?", frage ich stirnrunzelnd nach und lasse mich auf dem Stuhl nieder. Das Hier ist die vorletzte Sitzung – ich habs quasi schon geschafft. Gott sei dank, mich nervt dieses frühe Aufstehen abgrundtief. Jacqueline legt die Termine nämlich absichtlich meistens auf morgens. Vielleicht sollte ich mit ihr vögeln? Dann hasst sie mich weniger. Obwohl – das macht nur Stress.
„Ich hab verschlafen", gesteht sie und sieht irgendwie verlegen zur Tischplatte. „Wir hätten die Sitzung ja auch heute Nachmittag haben können. Wenn du willst, geh ich jetzt und komm dann nochmal wieder, Babe", erkläre ich schulterzuckend. Doch natürlich schüttelt die Bloomfield den Kopf, lächelt freundlich und zückt dann wieder den altbekannten Kugelschreiber.
„Also; dann erzählen Sie mir die Geschichte, Jack. Ich weiß, dass Sie das unbedingt wollen."
„Stimmt; ich würde unfassbar gern damit prahlen. Aber na ja; da ich noch auf Bewährung bin und offiziell überhaupt nichts damit zu tun habe belassen wir es bei einem Satz."
Ich setze mein Iron-Man-Lächeln auf.
„Ich hab die Welt gerettet, Babe."
Elisabeth schmunzelt, notiert sich etwas und ich könnte schwören, dass sie genau den Satz aufschreibt den ich jetzt grade so unfassbar lässig von mir gegeben habe.
„Und Sie wollen wirklich nicht erzählen wie?"
„Ganz richtig. Ich halte die Klappe."
Was eventuell auch daran liegen könnte, dass es mich ein klein wenig traumatisiert hat. Wie das halt so ist wenn man explodiert. So wirklich. Mit Gas und Sprengstoff.
'.. und das ist mein Plan', erklärte Johnny ruhig. Zac und Danny waren einverstanden damit – natürlich, die Spasten hatten ja auch so gut wie nichts zu tun. 'Kannst. Du. Knicken', gab ich abgehackt und kopfschüttelnd von mir.
'Carter; du bist unsterblich. Dir passiert überhaupt nichts.'
'Alter, du willst mich wegbomben! Sieht dieses Gesicht so aus; als dürfte man das wegbomben?!', fuhr ich ihn wütend an und fing an nervös durch den Raum zu gehen. Da waren wir wieder im übermäßig großen Apartment von Zac und Danny. Der Ausblick auf Manhattan – inklusive Central Park – war die Kohle zwar wert, aber in Moment völlig unwichtig für mich.
'Ich hab dir das Bein abgerissen und es ist nachgewachsen. Dein Gesicht wird danach immer noch genauso aussehen wie jetzt.'
'Du willst mich wie ein Chickenwing braten!'
Zac grinste.
'Die werden frittiert, Carter.'
'Steckt euch die Klugscheißerei sonst wohin; ich knall mich nicht in die Luft!'
Danny hatte bis jetzt noch nichts gesagt und versuchte jetzt ernsthaft mich zu beruhigen.
'Okay, Jack. Einmal tief durch atmen und das Hirn wieder anschalten. Fakt ist; dass du unsterblich bist. Fakt ist auch; dass du dich gerne selbst killst – das ist nichts anderes. Nur ist es kein Selbstmord, sondern.. sie ist die Katze und du das Chickenwing, mit dem wir sie locken wollen. Deine Superkraft ist Unsterblichkeit und dich zerfetzt es ja nicht in alle Einzelteile; dafür ist der Anzug. Es hält dich quasi zusammen wie ein..'
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Jack Carter Ist Unsterblich
General FictionDu willst lieber die lektorierte Fassung lesen? Dann bestell sie dir jetzt bei Piper oder dem Buchladen deines Vertrauens! „Ich schnief mein Glück." Wer sich vom Hochhaus stürzt, stirbt. Jack nicht. Stattdessen muss er zur Therapie und Dr. Elisabet...