~Sechs~

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(Lasst die Musik am besten leise im Hintergrund laufen ♡)

"Umut?" sprach sie leise "Mhm?"
Sie schob mich etwas von sich weg "Atme Umut!" sie fing an zu lachen und ich lachte mit ihr "Reflex"

Eliz's sicht:

Er lächelte mich warm an. Ich wollte nicht wirklich über meinen Vater reden, weshalb ich das Thema wechselte "Okay dann erzähl mal Umut wie viele Autos haben am ersten Rennen teilgenommen?" ich schaute ihn herausfordernd an

"102 Fahrzeuge waren angemeldet und 15 Wagen kamen ins Ziel" ich nickte "Jetzt ich - Wer hat gewonnen?" fragte er mich genauso herausfordernd aber ich antwortete sehr schnell "Albert Jules Graf de Dion"
"Wooouuuw ich bewundere dich immer wieder auf's neue" ich spürte wie ich langsam Rot anlief, das Blut kochte in mir.

Er strich mir mit seinem Daumen über meine Wangen und schaute mir dabei in die Augen. "Eliz du kannst mir jederzeit alles erzählen Okay?" ich erstarrte für einen Moment aber fasste mich schnell "Okay"

"Umut es wäre besser wenn ich jetzt gehen würde" er stand auf und nahm seine Krücken. "Peki (Okay)"

Wir stiegen in den schwarzen Wagen und fuhren wieder zurück zu mir. Dieses mal Sprachen wir kein Wort miteinander aber es war eine angenehme Stille. Ich finde man muss nicht immer Worte verlieren um sich verständingen zu können. Die restliche Fahrt verbrachte ich damit aus dem Fenster zu sehen und spürte wie Umuts Augen auf mir ruhten. Wir hielten genau vor meiner Haustüre an. Umut stieg aus dem Wagen und der Fahrer holte meinen Rollstuhl. Er hob mich wieder in die Luft und wartete einen Moment "Wir werden uns wieder sehen" flüsterte er etwas traurig und setzte mich vorsichtig in den Rollstuhl.

Ich nickte "Umut nochmal vielen Dank"

"Ich danke dir"

"Wieso dankst du mir?"  er fing an zu grinsen "Deinetwegen muss ich nicht Arbeiten" er brachte mich immer wieder zum lachen, ich schüttelte meinen Kopf "Delli (Verrückter)"

"Hadi ozaman, içeriye gir, soğuk hava(Also geh jetzt rein, draußen ist es kalt)"
"Okay" er half mir die Türe aufzuschließen und wir verabschiedeten uns.

Ich rollte ins Wohnzimmer und schon fing mein Handy an zu klingeln
-Nachricht Umut-

-Übrigens du hast deinen Schal im Wagen liegen lassen, habe ich vergessen dir zusagen (zwinkernder Smiley)-

Ich schaute mich um und tatsächlich war mein Schal nicht bei mir. Ich antwortete ihm -Tamam (Okay)-

Ich setzte mich auf das Sofa und merkte das ich den Rollstuhl eigentlich garnicht mehr nötig hatte.

Ich hörte wie die Tür aufgeschlossen wurde. Meine Mutter kam ins Wohnzimmer
"Eliz, wie geht es dir?"
"Mir geht es gut Anne, du bist heute früher da?" sie setzte sich zu mir
"Ich wollte nach dir schauen, ich konnte mich nicht viel um dich kümmern" sie untersuchte kurz meine Beine. "Ich glaube jetzt kannst du den Rollstuhl weglassen, belaste deine Hüfte trotzdem nicht viel"

Ich nickte "Das hab ich mir voher auch gedacht" sie zog eine Augenbraue hoch und verschränkte die Arme "da du eindeutig deinen Platz bei Gamze im Krankenhaus versäumt hast, wirst du bei mir im Krankenhaus anfangen" ich verdrehte meine Augen "Okay" wir beide fingen an zu lachen.

Sie nickte zufrieden und wir beredeten noch welche Medikamente ich einnehmen muss und bereiteten gemeinsam Essen vor, was wir schon länger nicht gemacht hatten. Nach drei Tagen würde ich also anfangen zu arbeiten, darauf freute ich mich aber war auch gleichzeitig ziemlich nervös.

Nach dem Essen ging ich hoch in mein Zimmer, zog mich um und legte mich ins Bett. Ich spürte wie meine Augenlider immer schwerer wurden, kämpfte nicht länger dagegen und ließ es schließlich zu.

Mitten in der Nacht öffnete ich meine Augen und hörte etwas zersplittern. Ich stand automatisch auf und nahm meinen Baseball Schläger in die Hand, lief leise die Treppen runter und sah die Leselampe im Wohnzimmer flackern. "Scheiße" hörte ich die Stimme meiner Mutter und betrat das Wohnzimmer "Anne?" Sie hob die Glasscherben vom Boden auf. Ich schaute auf die Uhr drei Uhr morgens.

"Eliz? Es tut mir leid, hab ich dich geweckt?" ich lief auf sie zu, kniete mich zu ihr hin und nahm ihre blutigen Hände in meine "Annem" meine Augen füllten sich mit Tränen. "Annem Mama ist etwas passiert?" sie lächelte mich schwach an "Nein ich habe nichts, ich konnte nicht schlafen deshalb wollte ich nur lesen" ich stand auf und holte den Verbandskasten aus der Küche und verarztete ihre kleinen Schnittwunden. Das Blut hatte sich auf ihren ganzen Handflächen verteilt, weshalb ich ihre Hände mit Desinfektionsmittel besprühte. Sie verzog ihr Gesicht, weil es anscheinend brannte "Ufff"

"Um dieser Uhrzeit liest man doch nicht, du hast mir einen Schrecken eingejagt" schimpfte ich mit ihr. "Tamam Anne yatiyorum hemen (Okay Mutter ich leg mich gleich hin)" machte sie sich über mich lustig und stand auf. Wir warfen noch die Glasscherben weg und gingen somit in unsere Zimmer.

Ich legte mich ins Bett und öffnete meine Hände für's Beten "Allahım neolur yaşadıklarımızı tekrar yaşamayalım (Allah lass das was wir durchgemacht haben, uns nicht noch einmal durch machen)" mir liefen die Tränen die Wange emtlang und nach einer Zeit sah ich alles um mich herum verschwommen.

'Çok yanlızım, kimse yaşadıklarımı hiçbir zaman anlamayaçak kadar yanlızım. Bu hep böyle kalaçak ve en çok bundan korkuyorum (Ich bin alleine, niemand wird jemals verstehen was ich durchgemacht habe, so alleine bin ich. Das wird für immer so bleiben und genau vor dem habe ich furchtbare Angst)'.

Ich merkte selber nicht, wie mich die leere mit in den Schlaf zog und meine Augenlider sich erschöpft schlossen.

Eliz ~Paused~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt