36. Meine Mutter ist 36. Das hat jetzt alle interessiert, nicht?

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P.o.v. Mik

Ich hatte diese Nacht außergewöhnlich gut geschlafen. Vielleicht lag es daran, dass ich einfach nur müde war, nach der Rettungsaktion von Kostas. Vielleicht lag es auch nur daran, dass ich einfach nur ausgesprochen glücklich war. Und fragt mich nicht wieso, aber wenn ich glücklich war, dann schlief ich wie ein Baby. Selbst meine Mutter hatte bemerkt, wie unbeschreiblich glücklich ich war, obwohl sie mich gestern Abend nur noch kurz gesehen hat, bevor ich ins Bett fiel. Aber so unauffällig war mein Dauergrinsen wohl nicht, das mein Gesicht nicht mehr verlassen wollte, seitdem Kostas seine Arme um mich geschlungen hat. Sogar heute Morgen lächelte ich noch, wenn ich an gestern dachte, wie wir geritten sind, er seine Arme um mich geschlungen hat und mich zum Abschied geküsst hat. Ja, zwar nur auf die Wange, aber dennoch: Es hatte sich schön angefühlt. Und richtig. Es war, als ob ich in Kostas mein Gegenstück gefunden hatte. Ein leichte Ironie ließ mich kurz auflachen, als ich daran dachte, wie ich vor zwei Tagen genauso vor dem Spiegel stand, und meinte, ich würde schon nicht dem Kerl meines Lebens begegnen. Rückblickend konnte ich sagen, dass genau das passiert war. Tja, wie heißt es so schön? Die Ironie des Schicksals. Obwohl ich persönlich eher an Zufall glaube. Naja, was auch immer es war, ich war ihm im Moment von Herzen dankbar.

Motiviert hüpfte ich die Treppen runter, in die Küche, in der meine Mutter Kopfschüttelnd auf mich wartete. ,,Du bist ja immer noch so gut gelaunt! Hat es was mit diesem Kostas zu tun, der dich gestern noch so spät angerufen hat?", fragte sie mich lachend. Ich setzte mich an den Küchentisch und nippte an dem Tee, den mir meine Mutter schon bereit gestellt hatte. ,,Vielleicht", ließ ich sie im Dunkeln. Ein wahrer Gentleman genießt und schweigt. Man, heute hatte ich es aber auch mit diesen Sprüchen! Meine Mutter sah mich vielsagend an. Sie wusste genau, dass es etwas mit Kostas zutun haben musste. ,,Du musst ihn mir unbedingt mal richtig vorstellen, ich hab ihn bisher nur einmal kurz gesehn. Ich will doch wissen, wer meinen Sohn da so glücklich macht.", ssagte sie. Moment! Ich sollte ihr Kostas jetzt schon vorstellen? Wir waren ja noch nicht mal ein Paar! Obwohl ich seit gestern dachte, dass es gar nicht mehr so unwahrscheinlich war, das dies irgendwann mal der Fall sein wird. Dieser Gedanke ließ mich, soweit dies noch ging, noch eine Spur breiter grinsen. ,,Vielleicht später mal. Ich muss jetzt aber los, zum Bus, ich will nicht zu spät kommen! Tschüss!", wimmelte ich meine Mutter also schnell ab, schnappte mir meine Schultasche und war schon auf dem Weg zue Haltestelle.

Es war der erste Morgen, der wieder richtig hell war. Die Sonne war gerade am aufgehen und es war bei weitem nicht mehr so kalt, wie gestern. Sogar ein paar Vögel sangen um diese frühe Uhrzeit nun schon ihr Lied. Der Weg war nicht weit und schon bald war ich angekommen. Da ich so früh losgegangen war, oder besser gesagt vor meiner Mutter geflüchtet war, stand ich nun alleine hier. Normalerweise hätte ich mich nun gelangweilt, aber heute genoss ich einfach nur die harmonische Stille.

Lange konnte ich dies jedoch nicht tun, denn ein Baketball kam nach einigen Minuten direkt auf mich zugeflogen. ,,Miiiiik!", hörte ich noch jemanden rufen, bevor ich diesen geschickt auffing. Erschrocken sah ich in die Richtung, aus der der Ball kam. Und natürlich kamen Tim und Stegi auf mich zu, Tim kichernd und Stegi verlegen grinsend. ,,Ein Guten Morgen hätte mir als Begrüßung gereicht!", meinte ich belustigt und warf den Ball Tim in die Arme. ,,Sorry.", nuschelte Stegi und griff nach Tims Hand. Tim drückte diese und schien sichtlich zufrieden. ,,Will ich überhaupt wissen, warum am frühen Morgen plötzlich ein Basketball auf mich zugeschossen kommt?", fragte ich leicht misstrauisch. Bei den beiden wusste man nie, was in ihren Köpfen herumging. ,,Stegi meinte, es wäre zu kitschig immer Händchen zu halten. Nun, ich hab ihn dann gefragt, was er sonst mit seinen Händen vorhat, woraufhin er mir meinen Basketball wegenommen hat. Als er ihn mir dann nicht wiedergeben wollte, habe ich halt beschlossen, ihn mir anders zu besorgen. Also habe ich seine Schwachstelle genutzt und ihn gekitzelt. Und Stegi hat daraufhin panisch den Ball geschmissen. Genau in deine Richtung.", erklärte Tim schmunzelnd. ,,Du bist so gemein Tim!", meinte Stegi. ,,Du hättest einfach nur meine Hand halten müssen!", entgegnete dieser. ,,Oh man, ihr seid doch unverbesserlich!", lachte ich. Die beiden sahen mich zuerst empört an, bis sie schließlich selber ein bisschen Lachen mussten. Nun, was ich allerdings auch über die beiden zugeben musste, war, dass ich kaum zwei Menschen kannte, die sich genauso gut ergänzten.

,,Deine Reaktion war aber spitzenmäßig! Schonmal überlegt ins Basketball-Team zu kommen"!, begann Tim eine Unterhaltung. ,,Oh nein, das wäre nichts für mich. Tut mir leid!", sagte ich.

Nach ca. weiteren 5 Minuten, in denen wir uns unterhielten, kam auch schon der Bus. Schnell stiegen wir ein und fuhren zur Schule. Mit jedem Meter den wir näher kamen, freute ich mich ein bisschen mehr. Auch wenn ich auch immer ein Stückchen nervöser wurde. Wie würde Kostas reagieren? Hibbelig rutschte ich auf meinem Platz hin und her und war der erste, der als der Bus hielt, ausstieg. Ich rannte dann fast schon den kurzen restlichen Weg zur Schule. Ich vermutete Kostas würde schon da sein, da er wahrscheinlich mit Rotpilz'Bus fuhr, und dieser vor meinem die Schule erreichte. Der Schulhof war mit wenigen Schritten überquert und der Blick auf den Vertretungsplan ließ ich heute auch mal ausfallen. Eigentlich war dieser sowieso unnötig für unsere Klasse, da wir viele Lehrer haben, die wirklich so gut wie NIE krank sind. Aber was solls, so können wir wenigsten nicht die extrem blöden Lehrer in eiiner Vertretungsstunde bekommen, die uns dann solche Aufgaben geben, wie Aufsätze über Monarchie und Demokratie zu schreiben. Meine Gedanken waren mal wieder völlig wirr, aber das war, wenn ich nervös war, normal. Ein großer Nachteil, wenn du ein paar Minuten bevor du eine Arbeit schreibst dein Gehirn plötzlich Ahnung davon hat, wie Toiletten aufgebaut sind, da du für deine Mutter gestern mal wieder den Klempner spielen durftest, aber dir kein Detail mehr über die französische Revolution weißt. Das ist purer Stress, das sag ich euch. Und genauso ging es mir gerade, weil ich daran dachte, gleich Kostas gegenüber zu stehen. Mir schossen tausende Informationen über die Verfilmung des Buches "Der kleine Hobbit" durch den Kopf, aber was ich gleich zu Kostas sagen sollte, fiel mir nicht ein. Nun, das konnte was werden!

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Relativ kurz und definitiv nicht das Beste meinerseits, aber ich lads mal hoch bevor heute wieder gar nichts kommt. Und es gab auf jeden Fall schon schlimmere Kapitel, also #Yolomaudadolo!

Ach, außerdem noch ein riesengroßes Danke, für alle, die so positiv auf mein letztes Kapitel reagiert haben und Kommentare schreiben: Ihr seid töfte!

L

Just KostoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt