Kapitel 16

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Auch wenn es nahezu unmöglich war, musste ich versuchen, Mr Maxfield umzustimmen. Ich wollte gerade etwas sagen, Mr Maxfield bitten, uns zu verschonen, aber Dean kam mir zuvor.

,,Das dürfte kein Problem sein."

,,Das dürfte kein Problem sein? Spinnst du?" Schnellenschrittes versuche ich mit Dean Schritt zu halten. 

Arg..warum hat er es nur so eilig? 

Wir waren auf dem Schulflur und um uns herum herrschte ein Gewimmel von Schülern. Hier und da sah ich einige Leute, die Dean zunickten. Es war stickig hier drin und mein Sommerkleid klebte an meinem Körper.

 ,,Wenn du doch bitte etwas langsamer gehen könntest," entgegnete ich genervt, woraufhin Dean sein Tempo etwas verlangsamte. 

,,Danke," brachte ich hervor.

,,Scarlett, du machst dir viel zu viele Sorgen," hörte ich ihn sagen.

,,Ach ja? Vielleicht bin ich einfach nur realistisch." Irgendein Typ rempelte mich von der Seite an und innerlich verfluchte ich ihn. Vollidiot.

Jetzt blieb Dean stehen und drehte sich zu mir um, woraufhin sich unsere Blicke trafen. ,,Wir kriegen das hin." 

Wir. 

Ich weiß, ich sollte sauer sein, aber bei dem Wort wir spürte ich, wie sich etwas in meiner Bauchgegend zusammenzog und die Wut, die ich eben noch auf ihn hatte, immer mehr schwand und sich stattdessen eine innere Ruhe in meinem Körper ausbreitete. Allein schon sein Anblick reichte aus, um mein Herz auf Hochtouren schlagen zu lassen. Mir wurde augenblicklich noch heißer, wenn dies überhaupt noch möglich war. 

Seine Augen waren noch immer auf meine gerichtet. Sie trugen einen besonderen Glanz, in dem so viel Ruhe und Kraft widergespiegelt wurden. Der Ausdruck seiner Augen verriet viel mehr über ihn, als man auf dem ersten Blick erahnen konnte. Wenn ich etwas tiefer in seine Augen blickte, die Farbübergänge genau betrachtete und mich in den verschiedensten Facetten verlor, sah ich viel mehr als einen normalen High School-Jungen. Viel mehr als einen beliebten, umschwärmten und gutaussehenden High School-Jungen. Ich sah einen jungen Mann, dessen Augen einen Ausdruck von Reife, Erfahrung und einer besonders weiten Reichweite trugen.  Als habe er schon so viel erlebt und so viel durchgemacht. Als wisse er bereits eine Menge über das Leben bescheid.

 Ein leichtes Schmunzeln schmückte  seine geschwungenen Lippen.

Gott, wie kann man nur so gut aussehen? 

Ich biss mir auf die Unterlippe und konnte den qualvollen Laut, der meine Kehle verließ, nicht unterdrücken. Am liebsten würde ich mir jetzt die Haare raufen, so sehr war ich bemüht, mich nicht augenblicklich auf ihn zu stürzen und meine Lippen auf seine zu drücken. 

Seit wann spielten meine Hormone so verrückt? Noch nie und mit noch nie meine ich wirklich noch nie, hat ein Junge solche Gefühle in mir ausgelöst. Ich möchte nicht leugnen, dass ich in Grayson verliebt war, oder es zu dem Zeitpunkt zumindest so dachte, aber das hier war anders. Zwischen mir und Grayson hat es nie so geknistert, wie zwischen mir und Dean. Natürlich hatte ich Schmetterlinge im Bauch, aber da war nicht dieses Verlangen, dass ich jedes Mal zu spüren bekam, wenn sich die Blicke von Dean und mir trafen. Keine sich aufsträubenden Haare. Keine Hochspannung und vor allem kein Kribbeln auf der Haut, wenn wir uns berührten.

,,Wir werden diesem Maxfield zeigen, was für ein eingespieltes Team wir sind." Mit diesen Worten zwinkerte mir Dean zu, drehte sich um und ging davon. 

The mysterious oneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt