Kapitel 21

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Nach so langer Zeit kommt mal wieder was. Endlich!! Hier eine etwas längere Rückblende vom letzten Kapitel. Viel Spaß beim Lesen. Ich hoffe, es gefällt euch. :)

Es war ein Kampf mit mir selbst, aber ich hatte es geschafft und erwiderte ohne jegliche Gefühlsregung seinen Blick. Ich sah ihm einfach nur in die Augen. Wenn er wüsste, wie viel Kraft es mich gekostet hatte, ihm einfach nur in die Augen zu sehen. Ich spürte die Hitze, die sich unter seinem intensiven Blick in mir ausbreitete. Es war ohnehin sehr heiß und schlagartig verspürte ich das starke Bedürfnis aus meinem Kleid zu schlüpfen und eine Runde schwimmen zu gehen.

Aber bevor ich dies tun würde, hatte ich noch was anderes zu erledigen. Ich hatte die Idee! Wie wäre es, wenn ich den Spieß einfach umdrehen würde und genau dasselbe Spielchen mit ihm spielen würde, das er gerade mit mir spielte?

Nach einer kurzen Bedenkzeit raffte ich all meinen Mut zusammen und streifte mir langsam mein Kleid über den Kopf. Dabei waren meine Augen die ganze Zeit auf seine gerichtet. Er ließ seinen Blick zu meinem Dekolletee wandern. Zu meiner eigenen Überraschung fühlte ich mich keineswegs unwohl unter seinem Blick. Ganz im Gegenteil. Irgendwie gefiel es mir, wie er mich ansah. Als er mir wieder in die Augen sah, konnte ich sehen, dass seine Kiefermuskeln angespannt waren.

,,Scarlett...," brach er kurzerhand später das Schweigen. ,,Du siehst umwerfend aus." Seine Augen blitzten und ich nahm an, eine Art Verlangen in ihnen sehen zu können.

Es verstrich ein wenig Zeit, ehe ich darauf antwortete, denn ich wählte meine Worte mit Bedacht.

,,Ich hab noch viel mehr, was dich beeindrucken könnte.", sagte ich dann und versuchte seinen Blick mit genau derselben Intensität zu erwidern wie er es tat. Nachdem genau dieselben Worte Meinen Mund verließen, die er auf dem Schulparkplatz zu mir gesagt hatte, als ich hin und weg von seinem Auto war, drehte ich mich von ihm weg und ging mit langsamen Schritten auf das Wasser zu. Der Sand unter meinen Füßen fühlte sich warm an. Auch wenn ich nicht sah, was hinter mir geschah, konnte ich seinen Blick regelrecht auf mir spüren. Am Ufer angekommen, trat ich mit meinen Füßen in das angenehm kühle Wasser. Als ich bis zur Hüfte im Wasser war, tauchte ich geschmeidig ein.

Das angenehm kühle Wasser sorgte dafür, dass ich einen klaren Kopf bekam. Allerdings dauerte dieser Zustand nicht lange an, denn sobald ich wieder auftauchte, schwirrten mir unvermittelt lauter Fragen durch den Kopf. Was war da eben gerade geschehen? Warum reichte allein sein Anblick aus, um mich in den Wahnsinn zu treiben? 

Trotz der lauter Fragen, die ich mir gerade stellte, befriedigte mich die Art von Stolz, die ich gerade zu spüren bekam, meinen Körper erfüllte und  mich augenblicklich zum Lächeln brachte. Ich hatte meinen Plan tatsächlich in die Tat umgesetzt und den Spieß umgedreht. Wie er mich nur angesehen hat, als ich aus meinem Kleid geschlüpft bin. Dieses Feuer, dass sich in seinen Augen widergespiegelt hat und diese Flammen, die in ihnen gelodert haben. Ich konnte mir dieses siegreiche, böse Lächeln einfach nicht verkneifen.

Ich strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr und blickte auf das weite, tiefe Meer. In der Ferne sah ich ein kleines Fischerboot, das im Takt der Wellen leicht hin und her schaukelte.

Ich beschloss, mir nicht anmerken zu lassen, was seine Berührungen und allein sein Anblick in mir auslösten. Nur bestand der Haken darin, dass ich nicht anders konnte. Und das war irgendwie Neuland für mich, denn ich hatte noch nie Probleme damit gehabt, einem Typen zu widerstehen. Überhaupt hatte ich noch nie so ein starkes Verlangen nach jemandem verspürt.

Als ich so auf das weite Meer blickte und im Takt der Wellen wippte, fragte ich mich, wie es meinen Eltern auf Mauritius erging. Unser letztes Telefongespräch lag nämlich schon einige Tage zurück. Als sie verkündet hatten, dass sie ohne mich und Jack in den Urlaub fahren würden, dachte ich, dass ich mich hier in New Jersey langweilen würde. Ich nehme zurück, was ich gesagt hatte, denn die Zeit, die ich jetzt hatte, war wundervoll.

The mysterious oneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt