Kapitel 19

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,,Zwei" So langsam machte sich der Anflug eines Lächelns auf ihrem Gesicht bemerkbar und auch ich spürte, wie einer meiner Munwinkel nach oben zuckte und ich unvermittelt zu Lächeln begann.

,,Eins." 

Mein Herz machte mehrere Hüpfer hintereinander, als es genau um vier Uhr- und keine Sekunde später- an der Haustür klingelte.  Erst jetzt spürte ich die Aufregung, vor der ich doch nicht verschont geblieben bin, wie ich es zuvor angenommen hatte. So entspannt, wie ich vorhin noch war, so aufgeregt war ich jetzt. Meine Wangen glühten, die Schmetterlinge in meinem Bauch tanzten Walzer und meine Hände zitterten. 

,,Oh mein Gott, ich hab ein Date mit Dean. Nein, nein, nein." Aufgebracht schnappte ich nach Luft.

Bleib locker, versuchte mich meine innere Stimme zu beruhigen.

Beth strahlte noch immer über das ganze Gesicht. ,,Jawohl, endlich mal eine normale weibliche Reaktion, die ich von dir zu sehen bekomme." Sie lachte. ,,Ach ja, was hast du nochmal gesagt? Ich glaube nicht, dass er um Punkt vier Uhr hier sein wird? Und jetzt geh schon, lass dein Date nicht allzu lange warten." 

Date. D-a-t-e. Date!!!

Wie es aussah begann ich erst jetzt so richtig zu realisieren, dass mir ein Date bevorstand. Ein Date mit Dean.

,,Nun mach schon", hörte ich Beth wieder sagen.

Ich nickte mehrmals hintereinander und erhob mich vom Bett. Ehe ich die Treppe hinunterging, strich ich noch schnell mein Kleid glatt. Ich hatte nicht mal die Hälfte der Treppenstufen zurückgelegt, da hörte ich Beth leise meinen Namen rufen, woraufhin ich mich wieder zu ihr umdrehte. Ein brauner Lockenschopf lugte am Türrahmen meiner Zimmertür hervor. 

,,Du hast die Kondome vergessen." Sie grinste über das ganze Gesicht.

Ich rollte mit den Augen und drehte mich schnell wieder weg. Ich war noch Jungfrau und hatte ehrlich gesagt auch nicht vor, etwas daran zu ändern. Erst recht nicht an meinem ersten Date. Daher rollte ich nur mit den Augen und drehte mich wieder von ihr weg.

Als ich  gerade dabei war, weitere Stufen hinunterzugehen, hörte ich erneut wie sie leise nach mir rief. Also drehte ich mich ein weiteres Mal zu ihr um.

,,Was ist?", flüsterte ich, hielt mich dabei am Treppengeländer fest und sah sie fragend an.

 ,,Amüsier dich gut." Sie trat aus dem Türrahmen und schaukelte auf ihren Fersen vor und zurück.

,,Danke." Ich drehte mich wieder um und setzte meinen Weg fort.

Je näher ich der Haustür kam und mich der Silhouette einer männlichen Gestalt näherte, die ich jetzt durch die Tür deutlich erkennen konnte-Unsere Tür besteht aus Milchglas-, desto intensiver wurde dieses Ziehen in meinem Bauch. Dieses Ziehen, diese Schmetterlinge und diese Aufregung trieben mich so sehr in den Wahnsinn, dass ich nicht mehr klar denken konnte. 

Ich war nur noch wenige Zentimeter von der Tür entfernt und drückte langsam den Türknauf  nach unten. Gespannt und voller Neugier öffnete ich die Tür, zuerst einen kleinen Spalt und dann immer weiter. Als ich ihn in seiner ganzen Gestalt vor mir sah, blieb mir die Luft weg und ich konnte wieder dieses Ziehen und Kribbeln vernehmen. Stärker denn je, denn dieses Mal spürte ich es nicht nur in meinem Bauch, sondern es breitete sich in meinem ganzen Körper aus. Ein wohliges Gefühl, das jede einzelne Faser meines Körpers erreichte. Wie Glückshormone, die freudig umhertanzten. 

,,Hey." Er lächelte mich  verführerisch und attraktiver denn je an.

,,He-ey", stotterte ich und hielt mich haltsuchend am Türrahmen fest.

The mysterious oneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt