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Harry ließ seinen Blick durch die Cafeteria der Schule gleiten. Er saß an einem Tisch in der Ecke, alleine. Freunde hatte er keine, die sich zu ihm gesellen könnten, und davon abgesehen gar kein Recht, an einem der „coolen" Tische zu sitzen.
Er war uncool. Ein Außenseiter. Ein Niemand.
Er stocherte in seinem Essen herum. Er hatte keinen Hunger.
Auch wenn Harry alleine und einsam war, machte ihm das, ehrlich gesagt, nichts aus. Er hatte seine Ruhe, genug Zeit zum nachdenken und nie Probleme. Es gab niemanden der ihn verraten konnte, niemanden der ihm untreu oder nicht loyal sein konnte, niemanden der ihn verletzen konnte. Und das war schon viel Wert, er hatte nämlich genug Leid in seinem Leben erfahren. Er machte also auch nie Anstalten, jemanden kennenzulernen oder sich mit jemandem anzufreunden.
Es bringt doch eh nichts. In dieser Welt konnte man sich einzig und allein auf sich selbst verlassen.
Seine Augen erspähten ein neues Gesicht. Noch nie zuvor hatte er dieses Mädchen gesehen, sie musste neu sein. Ihre dunkelblonden Haare gingen ihr bis knapp unter die Schultern und ihre hellen, blaugrauen Augen stachen heraus. Ihre Haut war heller als die der anderen und so auch ihre Zähne. Sie saß an einem Tisch in der Nähe von ihm und mit ihr ein paar andere Mädchen, die er nur flüchtig kannte.
Die Mädchen unterhielten sich angeregt, die Blauäugige sagte nur ab und zu etwas. Sie schien mit ihren Gedanken nicht ganz bei der Sache zu sein und auch ihr Blick schweifte umher.
Harry wusste nicht genau was es war, das ihn so an ihr reizte. Es war, als kannte er sie schon immer, als wäre sie ihm bekannt. Es war eigenartig und irritierend. Harry wusste nicht, wo ihm sein Kopf stand, und fokussierte sich so sehr auf sie, dass er beinahe Kopfschmerzen bekam. Da war einfach etwas, das ihn anzog und ihn praktisch dazu zwang, sie kennenzulernen. Doch das kam nicht infrage. Nein, nein. Auf keinen Fall.
Harry hatte nicht bemerkt, wie offensichtlich er sie angestarrt hatte, bis sich sein und ihr Blick kreuzten. Für eine kurze Ewigkeit starrten sie in die Augen des jeweils anderen und hielten den Atem an. Dann wurde das hübsche Mädchen von ihrer Sitznachbarin angestupst und lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf diese. Sie sagte etwas, blickte auf den Tisch und sah alle nach der Reihe an. Wieder sagte sie etwas zu ihnen und stand dann auf. Die Augen aller Mädchen am Tisch folgten ihr und sahen zu, wie die Blauäugige geradeaus auf Harry zulief.
Mit einem Lächeln setzte sie sich gegenüber von Harry hin und legte ihre Tasche ab.
„Hi", sagte sie ganz einfach, „Ich bin Amanda. Nenn' mich einfach Mandy."
Er konnte es nicht fassen.
„Hi einfach Mandy", erwiderte er und entlockte ihr somit ein Kichern. Er starrte sie fasziniert an. Sie war aus nächster Nähe noch hübscher und ihr Kichern hallte bis in die Tiefen seiner leeren Seele.
„Hast du auch einen Namen?", fragte sie und legte ihren Kopf schief. Das Lächeln verließ ihr Gesicht keineswegs. Ja, sie musste zugeben, Harry war etwas komisch. Doch auf keinen Fall so, wie ihn die Leute beschrieben. Komisch auf eine andere Art und Weise. Eine positive, irgendwie süße, fast schon sagenhafte Weise.
„Harry", murmelte er nur und beobachtete jede ihrer Bewegungen. Er fuhr sich durch seine braunen Haare und Mandys Herz schlug plötzlich ganz schnell.
Wieso redete Mandy mit Harry?
Diese Frage schwirrte nicht nur Harry im Kopf herum, auch den ganzen anderen Schülern in der Cafeteria, besonders den Mädchen von Mandys Tisch. „Die Neue und Harry" wurden das Gesprächsthema der Schule und Harry fühlte sich von Tag zu Tag schlechter, Mandys Ruf so in den Dreck zu ziehen. Doch Mandy versicherte ihm immer, dass es ihr nichts ausmachte, und das entsprach der vollen Wahrheit.
Mandy war Harrys einzige Freundin. Es änderte sich auch nicht viel mit dem Eintreten Mandys in Harrys Leben, er war immer noch der Außenseiter, nur nun mit einer Begleiterin.
„Du, Harry?", fragte Mandy ihn eines Tages.
„Hm?", machte er nur und las weiter. Sie beobachtete ihn dabei, wie er konzentriert auf seine Unterlippe biss. Seine Augenbrauen waren zusammengekniffen und sein Haar nach hinten gestylt. Er lag ganz locker auf seinem Bett, die Beine übereinander gelegt und den Kopf an der Kopflehne gestützt. Mandy saß auf dem Sessel neben dem Bett, von wo aus sie eine gute Sicht auf ihn hatte. Er sah so attraktiv aus, wie er da ganz ruhig lag, dachte sich Mandy und musterte ihn weiterhin. Nicht nur sein Äußeres hatte es ihr angetan, nein, auch sein Innerstes. Sein Intellekt, sein Humor und sein Verständnis machten ihn um noch einiges attraktiver.
„Schon okay", flüsterte sie nur, unwissend darüber, ob Harry sie hörte. Er schien so in sein Buch vertieft zu sein, dass er ihre Präsens nicht einmal wahrnahm. „Ist eh nicht so wichtig."
=
chai. :)
Ich denke ich muss nicht wieder versuchen, meine Freude irgendwie in Worte zu packen, da ich 1.7K Reads und über 200 Votes habe, oder?
Sehr gut. :) Ich raste nämlich nur ein klitzekleinesbisschen aus. :)
Da habe ich doch tatsächlich mich in die Story geschmuggelt. Hah.
Nein, natürlich bin ich nicht soo atemberaubend hübsch wie Amanda, aber ihr wisst schon, nh ^^
Frage: Was haltet ihr von Mandy? &' Wie fühlen beide für jeweils den anderen?
Ich danke euch allen so sehr für alles ♥
michelle xooooo
[o9.o2.2o16]
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Motel | styles
FanfictionJasmine Cooper ist auf dem Weg nach Hause und stößt zufällig auf ein verlassen aussehendes Motel, welches ihr gerade recht kommt. Sie entscheidet sich, die Nacht dort zu verbringen. Doch was sie nicht ahnt, ist ein überaus mysteriöser Besitzer, der...