Prolog

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"Komm Katharina, wir müssen los zu Euphemias Geburtstag!", rief mein Dad von unten. "Einen Moment noch, ich komme sofort!", rief ich von meinem Zimmer aus und kemmte noch meine dunkelblonden Haare durch. Eigentlich hatte ich gar keine Lust auf den Geburtstag aber nicht wegen Euphemia, nein ich hatte nichts gegen meine Patentante aber gegen ihren Sohn und dessen besten Freund.

Ich lief schnell nach unten und zog meinen Mantel an, dann schlüpfte ich in meine dunkelbraunen Stiefel und nahm Dads Arm:"Na dann mal los", murmelte der und los ging es. Keine fünf Sekunden später standen wir im Vorgarten der Potters, früher war ich fast jeden Tag hier gewesen und hatte meiner Patentante geholfen die unendlichen Rosen in ihrem Garten zu pflanzen.

Aber seit der vierten Klasse war ich nur noch zu Feiertagen oder anderen besonderen Anlässen hier, mit meinen Eltern. Und seit dem letztem Jahr weigerte ich mich schon echt hier mit her zu kommen aber dieses Mal hatte Mom mich gezwungen, sie drohte damit mir meine Gitarre und meine Bücher wegzunehmen und das wollte ich auf keinen Fall riskieren.

"Hallo ihr Lieben! Ach Katy, komm her mein Mädchen. Wir haben uns so lange nicht gesehen!", rief Fleamont, mein Patenonkel, und umarmte mich herzlich. "Hallo", erwiderte ich nur zur Begrüßung und umarmte ihn zurück. "Euphemia komm! Die Roths sind da!", rief er ins Haus und sofort kam meine Patentante angelaufen und strahlte über das ganze Gesicht. Sie war so herzlich.

"Meine Lieben! Katy, komm her Süße", begrüßte sie mich freundlich und umarmte mich ebenfalls. "Hallo Euphemia", begrüßte ich sie und lächelte leicht.

Nachdem sie auch meine Eltern begrüßt hatte, gingen wir in das große und gemütliche Esszimmer. "Jungs kommt ihr?!", rief Fleamont die Treppe hoch und kam dann ebenfalls an den Tisch. Ich schluckte leicht und atmete einmal tief aus, bleib ruhig, egal was sie sagen werden, sie können dich nicht auf die Palme bringen oder sonst etwas.

Mom und Euphemia stellten Kaffee und Kuchen auf den Tisch, da hörte ich auch schon Schritte die Treppe runter gehen. "Hay Tantchen", begrüßte James meine Mutter lächelnd und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Ja, meine Mutter war die Patentante von James Potter. Toll oder?

"Hey Kätzchen", hörte ich Sirius' Stimme neben mir sagen. Ich sah zu ihm:"Hallo Sirius", erwiderte ich monoton und ignorierte ihn dann gekonnt.

Wir saßen bis spät Abends zu siebt im Esszimmer und redeten viel, naja die anderen, ich beantwortete hin und wieder mal ein paar Fragen. Ich entschuldigte mich kurz und lief nach oben ins Bad um auf die Toilette zu gehen, danach wollte ich wieder nach unten aber ich blieb vor James Zimmertür stehen.

Die Tür stand einen Spalt breit auf und ich erblickte einen mir nur zu bekannten Gegenstand - seine Gitarre. Er hat mir das spielen damals beigebracht. Er war wie ein großer Bruder aber jetzt mag ich ihn genauso wenig wie er mich, wir hatten uns einfach auseinander gelebt.

Ich trat in sein Zimmer und sah mich um, mein Blick glitt zu seiner Kommode, auf der mehrere Bilder standen. Eines mit ihm, Sirius, Remus und Peter. Nur eines mit Sirius. Eins als Hirsch - Ich wusste davon, weil ich das Bild gemacht hatte. Und eins mit mir.

Das Bild war schon so alt, wir waren da noch kleine Kinder gewesen. Das waren Zeiten.

"Was wird das?", fragte da jemand hinter mir. Ich zuckte zusammen, drehte mich um und machte aus Reflex meine Haare hinters Ohr. Eine super blöde Angewohnheit, die immer verriet wenn ich nervös oder verlegen war.

„Ähm gar nichts", antwortete ich schnell und lief an Sirius vorbei nach unten, um mich dann wieder an den Tisch zu setzen.

"War ein schöner Tag, auf Wiedersehen", verabschiedete Mom sich grade von Fleamont und Euphemia. Ich nickte Sirius und James nur zu, die meine Eltern grade umarmt hatten, und umarmte Euphemia:"Tschau." "Tschüss Süße und lern' fleißig, einer von euch dreien muss ja den Abschluss bekommen", sagte sie und sah kurz zu den beiden Jungs. "Ey!", riefen die beiden aber lachten dann und ich verdrehte nur die Augen. "Versprochen", antwortete ich und grinste leicht.

Fleamont gab mir noch einen Kuss auf die Wange und dann ging es auch schon nach Hause. Jetzt hatte ich nur noch zwei Tage, dann sah ich die beiden Idioten ein ganzen Jahr lang und auch in den Ferien. Ich könnte heulen.

Zuhause angekommen gab ich meinen Eltern jeweils einen Kuss auf die Wange:"Gute Nacht", murmelte ich und lief dann schnell nach oben. Nachdem ich mich umgezogen hatte, machte ich mir einen Dutt und ließ mich ins Bett fallen.

Übermorgen ging es wieder nach Hogwarts. Es war mein Abschlussjahr, mit dem Abschlussball. Ich seufzte und starrte auf meine kurzen Fingernägel, was soll ich bloß dann machen?

Heilerin, Auror...?

Ich hatte keine Ahnung und das Thema heiraten und Kinder kriegen war ganz schlecht. Mom sagte immer wieder das sie Oma werden wollte, wenn ich alt genug war. Was war wenn ich gar keine Kinder wollte? Wenn ich für immer single blieb?
Würde mich nicht wundern.

Ich war langweilig aber eigentlich kann ich auch witzig und keck sein, wenn ich wollte. Ich drehte mich auf meinen Bauch und atmete frustriert aus, meine Güte, so viel Selbstmitleid war ich gar nicht mehr gewöhnt.

Ich griff nach meinem Zauberstab und drehte mich wieder auf den Rücken:"Expecto Patronum", flüsterte ich und ein Hund aus Licht tauchte auf.

Ich fragte mich immer wieder warum ein Hund mein Patronus war. Hunde waren tapfere und treue Tiere vielleicht deshalb. Ich mochte sie gerne.

Aber eins wusste ich ganz sicher. Es hatte nichts mit dem Vollidioten Sirius Black zu tun.
Nur über meine Leiche.

"Spiele niemals mit Kätzchen." | RumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt