"Spiele niemals mit Kätzchen." | Rumtreiber

#2 - Übungsstunde am See

Ich seufzte leicht, meine Güte war Professor Binns heute wieder langweilig. Zum Glück war die Stunde jetzt vorbei. Jetzt hatten wir Verteidigung gegen die dunklen Künste. Beim Raum angekommen stieß ich als erstes mit jemanden zusammen und wer war es wohl? Genau. Bläcky. "Sorry", murmelte ich und lief an ihm vorbei um mich an meinen Platz zu setzten.

Bis vor einer viertel Stunde mochte ich dieses Fach noch sehr gerne, jetzt jedoch nicht mehr. Was war das bitte für eine dumme Idee?! Die kann ja nur von Marlene kommen, tut mir leid aber ich hasste sie so sehr, schon schlimm genug mit ihr in einem Zimmer zu sein. Ihre brillante Idee war es eine kleine "Show" zu machen, mit unserem Patronus. Ich meinte wer kam auf so einen Kinderkram? Aber nein, unser Professor war ganz angetan von ihrer Idee und so kam es dazu dass wir nun unsern Partner zogen mussten.

Marlene kam grade mit ein paar fliegenden Zetteln angelaufen:"Zieh einen Zettel Katharina." Ich ignorierte sie und nahm einfach einen Zettel, ich würde es hinter mich bringen aber nur weil ich eine gute Note bekommen wollte. Ich öffnete den Zettel und wäre am liebsten weg gerannt. Warum hab ich nur immer das Glück? Man merkte die Ironie. Ich stand auf, nahm meine Sachen und lief zu ihm und James rüber:"Geh weg, ist jetzt mein Platz", forderte ich gelangweilt und warf den Zettel auf den Tisch. "Du tust mir leid, Alter", sagte James und legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter. "Du bist immer so nett James", stellte ich ironisch fest und verdrehte die Augen.

Da ging er an mir vorbei und ich ließ mich neben Sirius nieder. "Ich will dir eins sagen Black, wehe ich muss alles alleine machen. Für diese Projekt sind wir ein Team und danach kannst du wieder ficken gehen oder was du sonst gerne so machst." Ich sah ihn ausdruckslos an, er wirkte leicht verwirrt ehe er nickte. Ich streckte meine Hand aus:"Versprochen?" "Du vertraust mir nicht, oder?", fragte er gespielt beleidigt. "Wieso sollte ich?", stellte ich eine Gegenfrage und zog eine Augenbraue hoch. Er nahm meine Hand:"Okay versprochen." "Gut, wir treffen uns heute Abend am Steg nach dem Abendessen, ok?" Er nickte nur noch, da stand ich auf, schulterte meine Tasche und lief aus dem Raum raus.

Na da bin ich aber mal gespannt.

"Ich muss mit Potter aber abgesehen davon ist die Idee ganz toll, Marlene", meinte Lily zu Marlene. Ich verdrehte die Augen, Emmeline seufzte:"Ich wünschte ich wäre in eurem Kurs." Sag mal waren die alle total bescheuert?

Ich schlug mein Buch zu und legte es auf meinen Nachttisch, dann stand ich auf und tauschte kurz mein Top gegen einen etwas dickeren Pulli.
"Wo willst du denn noch hin?", fragte Lily verblüfft. "Bin verabredet", antwortete ich knapp, nahm meinen Zauberstab und lief aus dem Zimmer raus. Ich lief an den Schülern vorbei, durch das Bild der fetten Dame und ging die Treppen runter, um dann durch einen langen Korridor nach draußen zu gelangen.

Es war eine gute Idee gewesen den Pulli überzuziehen. Kurze Zeit später erreichte ich den See und lief am Ufer entlang, vom Weitem sah ich schon jemanden und blau schimmerndes Licht. Wollte der Idiot mir jetzt wirklich sagen, dass er keinen Patronus beschwören konnte? Das konnte ich schon in der vierten.

Ich trat auf den Steg, verschränkte die Arme und sah ihm zu wie er verzweifelt versuchte einen Patronus in Gestalt zu beschwören. "Du musst den Zauberstab anders halten", sagte ich ruhig und trat auf ihn zu. Er zuckte zusammen und drehte sich zu mir, ich nahm sein Handgelenk in meine kleine Hand:"Du musst ihn so schwingen", erklärte ich und machte die Bewegung, dann trat ich zurück und zog meinen Zauberstab.

"Hier. Expecto Patronum. Siehst du, ganz leicht", ich lenkte den Patronus auf den Boden und der Hund lief bis zum Ende des Stegs ehe er sprang und verschwand. "Du musst aber auch an dein schönstes Ereignis denken", erklärte ich noch dazu und sah ihn abwartend an.

Er konzentrierte sich, dass sah man daran wie er seine Stirn runzelte:"Expecto Patronum", sagte er mit fester Stimme. Und tatsächlich, beim ersten Versuch schaffte er es, ich hab damals eine Woche gebraucht und meine Tiergestalt hinzubekommen. Sein Patronus war ein Grimm, war ja irgendwie klar.

"War ja klar", brummte ich. "Danke", murmelte er so leise, dass ich es fast nicht gehört hätte. "Wie war das?", fragte ich leicht dümmlich. "Danke Kätzchen." "Du sollst mich nicht so nennen und wofür bedankst du dich?", fragte ich. "Ich hab das noch nie hin bekommen, es wusste auch niemand, dass ich es nicht kann aber hat sich ja jetzt erledigt." "Naja, ich denke es ist nicht schlimm wenn man bedenkt, dass du ein Animagus bist. Es ist sehr schwer so etwas zu lernen. Ich hab es auch mal versucht aber irgendwie hat es nie geklappt", erzählte ich. "Hast du mich grade schlau genannt? Wow. Das ich sowas nochmal hören darf Kätzchen", meinte er lachend. Ich schnaubte leicht und straffte dann die Schultern:"Wie ist's Tätzchen? Können wir proben?" Er nickte lachend und setzte sich auf den Stegboden.

Ich weiß nicht wie lange wir übten aber ich war hundemüde als wir zusammen rein liefen. Da nahm er meine Hand und zog mich zur Seite:"Du wärst beinahe gegen eine Wand gelaufen, ich hab kein Bock dich tragen zu müssen."

,Tragen? Wo sind wir denn hier?' 'Oh hi. Du auch mal wieder da, wie waren deine Ferien?' ,Ja ganz ok ohne dich, aber mal wieder zu dem Hündchen neben dir, er hält immer noch deine Hand.'

Ich sah zu unseren Händen und zog sie schnell weg, ist der komplett bescheuert oder was sollte das? Vor dem Porträt der fetten Dame sagte er das Passwort, dann traten wir in den Gemeinschaftsraum. Dort saßen nur noch die Ratte, das Pötterchen und Remus. "Man sieht sich", verabschiedete ich mich geistesabwesend und lief die Treppe hoch. "Bis morgen, Kätzchen!", rief Sirius noch und ich verdrehte nur nochmal genervt die Augen.

Im Zimmer angekommen wurde ich direkt von drei Augenpaaren betrachtet, was starren die denn so? "Hab ich was im Gesicht?", fragte ich deshalb, lief zu meinem Bett und schnappte mir meine Schlafshorts und mein ausgeleihertes Top.

"Ne nur wo warst du so lange? Ist ja eigentlich nicht deine Art", fragte Emmeline. "Draußen", gab ich nur zurück und lief ins Bad. Was sind die so neugierig? Geht die doch einen Dreck an was ich mache, hat die ja sonst auch nicht interessiert. Und was hat Marlene so düster drein geschaut? Hab ich der was getan? Na ich hoffe mal nicht denn ich hab kein Bock auf Stress im Zimmer.