#4 - Prinzesschen & Freak

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Heute Morgen war ich extra früh aufgestanden um Marlene nicht zu begegnen oder sonst irgendjemanden. Diese Situation war so peinlich und nagte an meinen Nerven aber ich durfte nicht schwach werden, dass wäre für niemanden gut.

Aber jetzt war es schon Zeit zum Abendessen, ich war extra nicht zum Mittag gegangen, ich wollte einfach niemandem begegnen aber jetzt bekam ich wirklich Hunger. Also lief ich aus der Bibliothek und ging mit langsamen Schritten zur großen Halle. Dort angekommen atmete ich einmal tief durch und ging rein, ein paar sahen mich an, klar sowas sprach sich sehr schnell rum.

Ich ignorierte alle und setzte mich abseits von den anderen Gryffindors weg. Klar hörte ich wie sie über mich sprachen aber ich versuchte es einfach abzuschirmen. Mein Blick glitt wie von allein zu James und den anderen, neben James saß Sirius und neben ihm saß Marlene, bei Merlin sie sabbert ja fast schon. Widerlich. Als hätte Sirius es gemerk, dass ich ihn beobachte, drehte er seinen Kopf zu mir und grinste leicht, mein Mundwinkel zuckte und ich wurde rot. Dann sah ich schnell weg, was war das denn? Seit wann lächelte ich ihn an?

Da ließ sich jemand mir gegenüber fallen. Ich sah auf:"Es wäre besser, wenn du wieder gehst. Alle gucken und dein Prinzesschen würde mich gerne killen", murmelte ich und stocherte in meinen Nudeln. "Sie ist nicht mein Prinzesschen, wir haben ab und zu mal was aber mehr nicht." "Das wollte ich gar nicht wissen, du solltest trotzdem gehen sonst wird dein Ruf noch gestädigt." "Was meinst du?" Wie auf Kommando lief jemand hinter mir vorbei und zischte:"Freak."

Ich lachte trocken auf:"Siehst du. Willst du mit einem Freak gesehen werden?" Er sah den beiden Mädchen hinterher, dann stand er auf:"Um sieben beim Steg?" "Klar", murmelte ich und er ging weg. Nachdem ich aufgegessen hatte lief ich schnell nach oben in mein Zimmer, zog mir etwas wärmeres an, schnappte mir Zauberstab und Gitarre und lief mit schnellen Schritten nach draußen.

Am Steg angekommen setzte ich mich ans Ende und ließ die Beine baumeln, dann nahm ich meine Gitarre und fing an drauf los zu spielen. Manchmal beruhigen mich die Klänge der Gitarre, aber ich dachte dann immer an die Zeit als ich noch kleiner war. Ich konnte hier jetzt gar nicht so sitzen wäre James nicht gewesen, früher war er wie ein Bruder für mich, ein großer Bruder auch wenn ich etwas älter war als er. Ich musste schmunzeln bei den Erinnerungen.

Einmal hatten wir beide uns vor unseren Eltern versteckt, im Kleiderschrank. Als sie wieder weg waren wollten wir raus aber es war ein Schrank zum abschließen. Sie hatten es zwar extra gemacht aber das wusste ein sechsjähriges kleines Mädchen ja nicht. Ich hatte geweint aber James hatte mich in den Arm genommen und gesagt er würde mich beschützen. Er war so süß, als kleines Kind war ich sogar in ihn verliebt, ich hatte überall Bilder gehabt wo groß James drauf stand und ganz viele Herzen. Bis zum zweiten Jahr in Hogwarts war ich in ihn verliebt, ab da mochte er Lily und ich hab mich von ihm abgewandt, vielleicht war es ja meine Schuld.

"Wow", meinte da jemand hinter mir. Ich zuckte vor Schreck zusammen und hätte beinahe meine Gitarre fallen lassen, dann drehte ich mich um:"Ey Sirius das war nicht cool, schleich dich nicht so an", meinte ich leicht eingeschnappt. Er griff nach meinen Händen und zog mich etwas zu schnell hoch so das ich nach vorne stolperte aber zum Glück nicht gegen ihn. "Tut mir leid Kätzchen aber ich wollte dich nicht länger heimlich beobachten." Jetzt wurde ich rot:"A-Ach du stehst schon länger hier?" Er nickte nur und zog seinen Zauberstab raus:"Wollen wir?"

Jetzt nickte ich nur, keine zwei Sekunden später standen unsere Hunde neben uns. "Das frag ich mich schon die ganze Zeit, wieso ist dein Patronus ein Hund?", fragte er dann. Ich sah ihn an:"Naja. Hunde sind meine Lieblingstiere, vielleicht deshalb." Er schmunzelte nur.

Nach ein wenig Üben saßen wir schweigend nebeneinander. "Würdest du nochmal spielen?", fragte er dann. Ich griff nach meiner Gitarre und fing einfach wieder an zu spielen. Nachdem ich fertig war legte ich die Gitarre hinter mich und zog die Beine an. "Du liegst übrigens falsch" sagte er da. Ich sah zu ihm:"Wovon sprichst du?" "Du sagtest du wärst ein Freak, theoretisch ja aber nur für die Mädchen, weist du wie viele Jungs dir hinterher sehen? Nicht weil du ein Freak bist sondern weil sie dich... geil finden."

Jetzt musste ich lachen, seine Wortwahl war noch nie gut gewesen. "Kann wohl sein aber nur weil ich eine Veela bin, wir sind bekannt dafür Verehrer zu haben, ich bin zwar nur zur Hälfte Veela aber hab anscheinend trotzdem so eine Wirkung." "James und ich...-" Ich unterbrach ihn sofort:"Diese Wirkung hat man nicht auf Leute die ein großes Herz haben, nur auf welche die, sagen wir, einfach zu blöd für Liebe und leicht um den Finger zu wickeln sind." "Also hab ich ein großes Herz?", fragte er und grinste. "Ja aber zu blöd für die Liebe bist du trotzdem", sagte ich und streckte ihm meine Zunge raus.

"Freches Kätzchen", sagte er lachend und piekte mich in die Seite. "Sorry Hündchen aber ich bin leider nur an den Füßen kitzelig", erklärte ich. "Das trifft es wirklich", murmelte er. Ich sah ihn nur fragend an, dann lachte er leise:"Kätzchen und Hündchen, wir verhalten und ja auch wie Katze und Hund." "Ja schon. Eigentlich kitschig aber es ist die Realität, du vögelst halt gerne gerne und baust Scheiße und ich bin Jungfrau und büffel die ganze Zeit." "Warst du nicht mal mit Sam zusammen?" "Ja aber ich hab nicht mit dem geschlafen, er war nicht der Richtige." "Wie sollte den dein Traummann sein Kätzchen?", fragte er neugierig. Ich zuckte die Schultern:"Schlau? Charmant, nett? Witzig und humorvoll, er sollte Verantwortung tragen können", zählte ich auf.

'Ok Katy warum erzählst du ihm das? Und warum zum Teufel will er das wissen? Warte warum grinste der so blöd, er kommt näher! Katy Arlamstufe rot!'

Ich sah zu Sirius doch da drückte er plötzlich seine Lippen auf meine. Heilige Scheiße!

'Das kannst du laut sagen Mädchen. Ey warum erwiderst du den Kuss?! Bist du komplett behindert?!' 'Ich kann nichts dafür! Seine Lippen sind so weich!' ‚Katy hör auf! Brich den Kuss ab und hau ihm eine rein! Er benutzt dich nur!'

Da riss ich die Augen auf, riss mich los und gab ihm eine fette Schelle, er starrte mich einfach nur an nachdem sein Kopf zur Seite geflogen war. Ich schnappte mir meine Gitarre und rappelte mich schnell auf, dann lief ich mit schnellen Schritten zurück zum Schloss.

'Was war das?' 'Glaub mir ich hab keine Ahnung.' 'Der Kuss war gut oder?' 'Ja leider.'

"Spiele niemals mit Kätzchen." | RumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt