20

194 20 0
                                    

Vor dem Gebäude war eine große Masse an Menschen, die Plakate und Handy hochhielten und bereits Stunden in der Sonne zu stehen schienen. Aufgeregt blickten sie umher, manche hatten sich Klappstühle für einen besseren Komfort dazu gestellt. Es sah beinahe aus, als würden sie Campen.

Ein Sicherheitsbeamter wartete in einigem Abstand zur Tür und ging sicher, dass niemand unangemeldet das Hochhaus betreten konnte, er kam mir wie der richtige Ansprechpartner rüber, so ging ich mit klickernden Schritten auf ihn zu und blieb mit einem möglichst höflichen Lächeln vor ihm stehen.

"Guten Tag", sagte ich und verbeugte mich tief. "Mein Name ist Choi Kairi, darf ich bitte hinein gehen. Ich wurde hergebeten."

"Haben Sie einen Passierschein?"
Verwirrt blickte ich den großen, glatzköpfigen Mann an.

"Einen was?"

"Passierschein. Ohne den können Sie nicht durch, es sei denn ich weiß von ihrem Kommen."

"Ich wurde telefonisch hergebeten."

"Von wem?"

"Kim Jongin."

Der Mann atmete tief durch und setzte einen Gesichtsausdruck, als würde er ein kleines Kind über eine komplizierte mathematische Formel belehren.

"Ohne einen Passierschein kann ich Sie nicht durchlassen, auch wenn Sie von Kim Jongin persönlich hergebeten wurden."

Ich schwieg und blickte an ihm vorbei zur Glastür. Mein Ziel war so nah und doch so fern! Wie zum Teufel sollte ich es schaffen an diesem Schrank von Mann vorbeizukommen?

"Einen Moment, bitte!"

Ich fischte mein Handy aus der Tasche, während er einen genervten Gesichtsausdruck machte und ungeduldig die Arme verschränkte. War Geduld nicht eigentlich eine wichtige Eigenschaft für diese Art von Beruf? Wieso war er dann so unfreundlich? Dann ging mir auf, dass wahrscheinlich täglich Menschen versuchten durch die wildesten Geschichten in das Gebäude zu gelangen und er mich wahrscheinlich nur für einen weiteren dämlichen Fan hielt.

Ich wählte Jongins Nummer und hielt mir das Handy aus Ohr und wartete ab, während ich nervös vor und zurück wippte. Es klingelte einmal, zweimal, dreimal, viermal. Niemand nahm ab. Ich wartete weitere zehn Sekunden, doch Jongin nahm nich ab und der Sicherheitsmann drehte sich bereits wieder von mir weg.

Schnell suchte ich Jongdaes Nummer heraus und rief auch ihn ab, doch auch hier nahm niemand ab.

"Ich muss Sie beten jetzt zu gehen", sagte der Mann.

"Ja ja", murmelte ich und ging ein paar Schritte weg, doch da klingelte mein Telefon und blitzschnell hielt ich es mir gegen das Ohr.

"Kairi?" Es war Jongdae.

"Hey. Ich stehe vor dem Gebäude und komme nicht an dem Sicherheitsmann vorbei. Er meint, ich brauche einen Passierschein."

"Oh, das habe ich völlig vergessen. Ist der Typ groß und ohne Haare?"

"Ja", antwortete ich lachend auf seine seltsamen Fragen.

"Gib ihn mir mal", sagte er und ich ging mit selbstbewussten Schritten zurück zu dem unhöflichen Mann, der bereits mit den Augen rollte, als er mich kommen sah.

"Hier", sagte ich und hielt ihm mein Handy hin.

"Hallo?", fragte er und war dann einen Moment still, nickte nur an manchen Stellen.

Nach wenigen Sekunden drückte er mir das Telefon schon wieder in die Hand und deutete auffordernd hinter sich. Das nahm ich als Einladung und so grinste ich ihn an und ging schnell auf die Glastür zu, als die Fans mich wahrnahmen und anfingen zu schrieen, weil sie vermutlich hofften dass auch ich zu den Berühmtheiten zählte, die sie in dem Gebäude befanden.

"Bist du durch?", fragte Jongdae.

"Ja. Wohin soll ich jetzt kommen?"

"Geh erstmal zu einem Mitarbeiter und lass dir den Passierschein ausstellen, ich bleibe am Telefon und regle das."

"Danke", murmelte ich in den Hörer und ging auf die beschriebene Stelle zu.

"Immer doch."

~My beautiful Black Pearl~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt