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Ich riss meinen Kopf hoch, die Haare hingen mir im Gesicht und ich war noch im Halbschlaf, doch ich wollte einfach nur, dass dieses Geräusch aufhörte. Es vibrierte und dazu diese unfassbar nervtötende Melodie!

Ich packte mein Telefon, als würde ich es am liebsten in Stücke reißen, nahm den Anruf an und atmete tief durch, als es endlich aufhörte zu klingeln. Völlig verpennt hob ich das Handy aus Ohr und fragte mit einer verschlafenen Stimme "Hallo?".

"Kairi? Ich bin es, Jongin. Kannst du vorbei kommen?"

"Was?"

"Kannst du kommen?"

"Wohin denn?"

"Zum Hauptsitz von SM Entertainment."

"Aber- Wie spät ist es?!"

"Acht."

Ich riss die Augen auf und richtete mich im Bett auf. Schon so spät? Mein Zug war schon längst gefahren, ich würde viel zu spät zur Arbeit kommen. Halt, Stop! Das hier war meine Arbeit: Den Jungs einen guten Aufenthalt zu gewähren. Und ich hatte sie eindeutig vernachlässigt, sonst würde mein Kunde mich nicht gerade anrufen!

Die letzten zwei Wochen waren erstaunlich schnell gegangen und irgendwie hatte es sich so entwickelt, dass ich mittlerweile jeden Tag bei EXO vorbeischaute. Ob ich kleine Dinge besorgte oder größere Sachen plante, eigentlich bräuchten sie ständig irgendetwas. Besonders mit Chanyeol und Jondae hatte ich viel Zeit verbracht, die anderen waren entweder nicht so kommunikativ oder waren eher in ihren Zimmern oder im hinteren Teil des Hauses, wo ich nie ohne Grund hin ging. Gerade durch mein ständiges Kommen hatte ich die Jungen in kürzester Zeit verdammt gut kennen gelernt, Namen waren kein Problem mehr für mich.

"Ich hab verschlafen..."

"Das höre ich", sagte er und ich hörte ein warmes Lachen auf der anderen Seite der Leitung.

"Ich kann in ungefähr zehn Minuten ein Taxi nehmen, aber das wird einen Moment dauern, bis ich da bin. Wegen dem Verkehr."

"Schon gut, wir werden ja noch ein bisschen hier bleiben."

"Worum geht es denn?", fragte ich und strich mir die völlig verwuschelten Haare aus dem Gesicht.

"Das wirst du sehen. Zieh dir irgendwas seriöses an, okay? Bis gleich."

"Aber-"

Dann hatte er schon aufgelegt. Mein Gehirn hatte noch nicht ganz realisiert, dass ich eigentlich aufspringen und mich fertig machen sollte, stattdessen saß ich einfach nur verwirrt da und hielt meinen Kopf in den Händen. Wieso hatte der Wecker eigentlich nicht geklingelt? Ich hatte in den letzten sechs Monaten nicht einmal verschlafen!

Irgendwann rappelte ich mich auf, schlüpfte aus der Jogginghose und dem T-Shirt und ersetzte das Ganze durch eine weiße Bluse, einen engen Rock, Strumpfhose und hochhackige Schuhe. Die Haare band ich mir streng zurück und ich tupfte noch schnell etwas Make-up auf meine Augenringe, damit man mir nicht ansah, wie fertig ich mit der Welt war.
Als ich aus dem Zimmer heraus kam, stand Jiho bereits in der Küche und machte den Abwasch von heute Morgen. Er schaute mehr als verwundert, als ich mit Tippelschritten aus meinem Zimmer gehetzt kam.

~My beautiful Black Pearl~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt