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Jeder Junge hatte diese eine unfassbare attraktive Sache, die einen in den Wahnsinn trieb. Manchmal war es ein Wort, dass sie ganz besonders aussprachen, oder eine Geste, ein Gesichtsausdruck. Bei Jongdae war es sein Lächeln, wenn er die süßen Mundwinkel nach oben zog, Chanyeol hatte seine fröhliche Ausstrahlung.

Bei Jongin war es ein Biss auf die Unterlippe, wenn er sich auf irgendetwas konzentrierte oder angestrengt nachdachte. Ich legte die restlichen Wäschestücke zusammen, während er mir gegenüber auf der Couch saß und in seinem Buch las. Und er biss sich dabei auf die Lippe.

Wir redeten nicht, obwohl wir alleine waren. Das war meistens der Moment, wo er die Initiative ergriff und sich mit mir unterhielt, mir Sachen erzählte. Aber heute war es ganz still zwischen uns, nur die Musik seines Handys schallte durch den Raum. Er spielte die EXO Playlist ab, mittlerweile kannte ich fast jedes Lied.

Ich versuchte herauszufinden, welches Buch er las, doch der Deckel war nicht einsehbar und ich wollte nicht die Erste sein, die das Gespräch startete. Ich hatte das Gefühl, bei ihm immer den ersten Schritt zu machen, während alle anderen auf mich zukamen. Er verwirrte mich. Und er musste unbedingt aufhören auf seine Lippe zu beißen, dass machte ihn nur noch attraktiver.

"Wirst du das Angebot annehmen?", fragte er plötzlich ohne von dem Buch aufzusehen.

Hätte er mich nicht nach dem Wetter fragen können? Nach der Wäsche? Irgendetwas, das weniger ernst war? Irgendetwas, das nichts mit meiner Zukunft zu tun hatte? Aber er sprach genau das Thema an, über das ich mich am wenigstens unterhalten wollte.

"Ich weiß es nicht...", murmelte und blickte auf meine Hände nieder, die gerade ein T-Shirt zusammen legten.

"Ich glaube es würde unserem Haushalt gut tun. Eine Frau im Haus, meine ich. Weißt du?" Ich schüttelte den Kopf. "Du bringst hier ein wenig Ordnung rein und gleichzeitig hat man nicht immer die selben Leute um sich. Das kann auf Dauer wirklich anstrengend sein, besonders wenn man das seit fast vier Jahren macht. Außerdem mag dich hier jeder. Ich finde, du passt hier gut rein."

Ich war überrascht von so viel Lob und wusste nichts zu antworten, blickte nur weiter nieder auf meine arbeitenden Hände, die fast schon wie von selbst die Wäsche zusammenlegten.

"Ich möchte erst einmal das Gespräch mit meinem Vorgesetzten abwarten und sehen, was sich dort ergibt..."

"Du meinst, weil du deinen Job verlieren könntest? Ich bin mir sicher, unser Label würde dich trotzdem einstellen."

"Ich bin erst seit ein paar Monaten in der Agentur, das wirft doch ein schlechtes Licht auf mich, wenn ich sofort wieder herausgeschmissen werde. Außerdem würde ich Jia dann überhaupt nicht mehr sehen."

"Das Ganze ist doch nicht deine Schuld, genauso wenig wie Chanyeols. Es war Pech und sie werden das verstehen."

Ich wusste nicht, wen er mit 'sie' meinte. Meine Agentur oder SM Entertainment.

"Ich hab Angst am Ende ohne irgendetwas dazustehen."

Das war das erste Mal, dass er sein Buch zur Seite legte und ich schaute ihn an.
"Wir finden etwas für dich. Und zu Not stelle ich dich als meine persönliche Assistentin ein, Choi Kairi."

Und damit brachte er mich doch zum Lächeln, während sich gleichzeitig eins auf sein Gesicht stahl. Und dann blickte er wieder nieder auf sein Buch.

"Es wäre mir eine Ehre, Ihnen den Kaffee servieren zu dürfen, Mr Kim."

Er grinste.

Er grinste

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~My beautiful Black Pearl~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt