Kapitel 12

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Harry

Ich sitze eine Weile auf meinem Bett. Nein ich liebe Niall nicht und ich bin nicht schwul. Ich atme noch mal tief ein und aus, dann handele aus einem Kurzschluss, Verzweiflung und Angst, was ich wirklich fühle. Ich stehe auf und gehe zu Niall. Ich stoße die Tür, er liegt auf seinem Bett. Ich beuge mich zu ihm und lege meine Lippen auf seine. In mir fängt alles zu kribbeln an und ich kämpfe mit den Tränen, genau das habe ich gesucht, diese Gefühl, bei jedem Mädchen das ich mit nach Hause genommen habe, aber nie gab es dieses Gefühl. Ich fahre mit meiner Zunge über seine Unterlippe und ich merke wie er zögert. Dann erwidert er trotzdem. Mir läuft einen Träne über die Wange. Dann löse ich mich schwermütig von ihm. Ich versuche mir nicht anmerken zu lassen, was das grade war und sehe ihn an. „Harry..“ kommt schwer atmend von ihm. „Ich hoffe du checkst es jetzt endlich… Selbst im nüchternen Zustand fühle ich nichts… rein gar nichts… Du bist nichts für mich“ schon stehe ich auf, immer noch mit den Tränen am kämpfen, gehe ich aus seinem Zimmer in meines. Jetzt bin ich total verwirrt und lasse mich auf mein Bett sinken, aber ich ekle mich, davor was hier drinnen schon alles gelaufen ist. Ich ziehe mein Bett ab und schmeiße den Bezug in die Mülltonne, auf dem Weg dahin renne ich in Zayn. „Alles klar?“ fragt er und ich nicke, weil ich nicht im Stande bin etwas zu sagen. Schnell gehe ich weiter, dann beziehe ich es wieder und vergrabe mich in meinem Paradies aus Kissen und Decken, jetzt habe ich keine Chance mehr gegen die Tränen. Ich habe Scheiße gebaut. Richtig große. Es klopft. „Harry?“ ruft Louis von draußen. „LASS MICH ALLEINE.“ brülle ich und wundere mich über meinen Ton. Aber Louis kennt mich und er weiß, wann man mich am besten nicht alleine lässt. Er bleibt aber vor der Tür. Nach einer Weile klopft er nochmal. „Harry..“ sagt er jetzt ruhig. Ich stehe auf reiße die Tür auf und sage „Komm rein.“ er sieht mich an und das ihm die Kinnlade nicht runter fällt ist alles. „Was? Sehe ich so schlimm aus?“ man hört mir dann ich geweint habe. Er nickt. Ich gehe ins Bad und sehe in den Spiegel. Ich werde von zwei ausdruckslosen, matten grünen Augen angesehen. Ich erschrecke über mich selbst, die Augen werden noch von dicken Augenringen unterstrichen. So schnell ich kann gehe ich aus dem Bad wieder in mein Zimmer. Louis sitzt mittlerweile mit Zayn auf meinem Bett. „Was gibt’s?“ frage ich die beiden und vermeide es sie anzusehen. „Nichts.“ kommt von beiden. Jetzt sehe ich sie doch an und ziehe eine Augenbraue fragend in die Höhe. „Naja vielleicht hast du ja Lust heute was mit uns zu machen?“ „Ich weiß nicht.“ „Komm schon, Niall und Liam sind auch weg und es ist glaub ich die letzte Chance was vor der Tour hier in London zu machen, also bewege deinen Hintern und mach dich fertig.“ sagt Louis. „Okay. Okay.“ Ich gehe zu meinem Schrank und hole mir eine Hose und ein Shirt raus, dann gehe ich in den Flur zu den Jungs und ziehe mir Schuhe an und dann gehen wir aus der Tür. Wir setzen uns in das Café in dem ich vor ein paar Tagen mit Zayn war. Ich bestelle mir eine heiße Schokolade und die anderen trinken jeweils einen Kaffee. Wir reden über Gott und die Welt, aber irgendwie haben sie ein Talent dazu, mir das Gefühl zu geben, mit ihnen immer über meine Probleme zu reden. Aber ich sage nichts, am liebsten würde ich mich jetzt bei ihnen ausheulen, aber das tu ich nicht. Ich will nicht das sie wissen, das da vielleicht doch mehr für Niall ist und irgendwann geht das bestimmt wieder vorbei. Ich meine dieses Gefühl bleibt nicht für immer oder? Zudem rede ich mir ganz fest ein das ich nicht schwul bin. Ich bin es ja auch nicht, aber was war das mit Niall dann? Ich bekomme von ihrem Gespräch nichts mehr mit und höre meinen eigenen Gedanken zu und muss mich immer wieder ermahnen etwas zu denken. „Harry?“ Louis tippt mich an der Schulter an. „Ähm was?“ frage ich weil ich nicht weiß was sie wollen, da ich in Gedanken war. „Zayn hat gefragt ob wir noch durch die Stadt gehen.“ „Ähm ja wieso nicht, ich muss nur schnell zahlen.“ „Das hab ich schon, du warst nicht anwesend als die Kellnerin kam. Also so ganz tief in Gedanken.“ „Sorry. Das Geld bekommst du wieder.“ „Las gut sein.“ lächelt er und ich versuche auch zurück zu lächeln, aber ob es mir gelingt weiß ich nicht. Dann stehen wir auf und laufen noch ein bisschen durch London, aber irgendwie stehe ich heute total neben mir, hier und da gehen die Jungs in einen Laden und fragen wie ich das finde, was sie rausgesucht haben. „Ja, gut.“ ist immer die Antwort. „Harry? Das sagst du jetzt schon die ganze Zeit. Du bist heute total neben der Spur, was ist den los?“ „Ach nichts.“ sage ich und versuche mich selbst davon zu überzeugen. Aber es geht nicht. Irgendetwas stimmt nicht mit mir. Jedes mal wenn jemand an mir vorbei läuft der aussieht wie Niall wünsche ich mir er wäre es, würde mich in den Arm nehmen und ich könnte mich entschuldigen, aber nach all dem, wird er mir wohl nicht so einfach verzeihen.

Why don't you see, what you're doing to me?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt