Kapitel 18

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-Niall

Ich war froh das ich die Tränen in meinem Gesicht trocknen konnte bis es zur Halle ging. Zayn merkte mir nichts an und das sollte was heißen der er bemerkte sonst jede Gefühlsregung in mir. Ich konnte es anscheinend gut überspielen. Nur Liam warf mir andauernd fragende Blick zu, er kam sich sicher vor wie im falschen Film aber selbst wenn ich wollte konnte ich es ihm nicht erzählen. Gestern hatten Harry und ich noch herumgealbert, heute vermied ich auch nur jeden Blickkontakt. Ich ertrug es einfach nicht in diese Augen zu sehen die mich gestern noch so Begierden wollten und mich dann so leer an gefunkelt hatten. Ich war froh als das Konzert vorbei war und wollte einfach nur noch ins Hotel. Wir liefen zum Van als Harry auf einmal einem Mädchen zu wank, zu ihr ging und mit ihr im Arm wieder zu uns kam. Das war jetzt nicht sein ernst!- Musste er mir die Frauen die er abschleppte jetzt auch noch auf dem Silbertablett Servieren. Ich setzte mich so weit wie es in dem Van möglich war von den beiden weg und starrte aus dem Fenster. Das konnte einfach nicht sein ernst sein. Sofort zog ich mich auf mein Zimmer zurück in das auch wenig später Zayn stieß. Er legte sich auf’s Bett und tippte eine SmS. „ Niall?“ er senkte sein Handy und sah zu mir. Ich stand noch etwas unschlüssig vor dem Bett, weil ich doch eigentlich noch gar nicht müde war. Und der Gedanke daran das Harry gerade dieses Mädchen vögelte obwohl wir noch vor ein paar Stunden in diesem Bett gemeinsam gelegen hatten widerte mich an. „ Wirst du mir irgendwann erzählen was mit dir los ist?“ er schaute mich aus seinen Brauen Augen an „ Ich ertrag es ja schon fast nicht mehr dich an zusehen. Du siehst so leidend aus. Dein Lächeln ist nicht mehr echt und deine Augen haben nicht mehr diesen Glanz also sag mir bitte ob du mir irgendwann erzählen wirst was mir dir los ist? Wer dich so traurig macht? Weil ich ertrag es wirklich nicht mehr…“ seine Stimme wahr ruhig und total liebevoll. „ Ich hoffe ich kann es dir irgendwann erzählen“ presste ich nur hervor und lief schnell ins Bad. Der einzige Raum in diesem Zimmer wo ich alleine sein konnte. Ich zog mich bis auf die Boxer Short aus, ging wieder raus und legte mich ohne ein weiteres Wort auf meine Seite des Bettes.

„ Hey, kleiner Ire du musst aufstehen“ drang eine liebevolle Stimme an mein Ohr und als ich meine Augen öffnete sah ich in Zayns strahlendes Gesicht. Er war schon komplett angezogen. „ Wir haben nicht mehr so viel Zeit“ sagte er und verschwand dann. Nur mühe voll stand ich auf, zog mich an und ging ins Bad um meine Zähne zu putzen. Schnell zog ich noch meine Schuhe an und ging dann aus meinem Zimmer. Ich stieß beinahe mit jemandem zusammen. Klare blaue Augen blickten in meine und ein kurzes „Sorry“ huschte über ihre Lippen. Ich starrte sie einfach nur an. Es war nicht irgendein Mädchen, nein es war das Mädchen das Harry gestern mitgebracht hatte. Wut stieg in mir auf. Diese B*** durfte also bei ihm bleiben, die ganze Nacht und ich wurde weggeschickt. Durfte mich nicht seine Sekunde an ihn kuscheln. „ Steck dir dein Sorry sonst wo hin“ murmelte ich nur und lief weiter. Ich war nicht so und so würde ich eigentlich auch nie mit einem Mädchen reden aber die Wut verwandelte sich von Sekunde zu Sekunde einfach nur in einen unbändigen Schmerz.

Ich kam im Speisesaal an und setzte mich zu Louis, Zayn und Liam. Sie starrten mich alle an als wäre ich ein Alien. „ Was denn?“ murmelte ich nur, sofort wendeten sie ihre Blick ab. „ Wo ist Harry?“ fragte Louis schließlich. „ Er ist heute Morgen schon in die Halle gefahren, er wollte glaub ich zu Lux“ Liam sah auf die Uhr „ Und wir sollten uns auch beeilen, wir sollten schon seit fünf Minuten in der Halle sein“ er stand auf und wir taten es ihm gleich.

Harry

Lou steht hinter mir. Mist sie hat wohl alles gehört. „Tom? Ich muss mit Harry noch was besprechen, kannst du kurz Lux nehmen?“ sagt sie dann, als er auch rein kommt. „Klar.“ entgegnet er und nimmt mir die Kleine ab. Ich sehe sie mit einem Hat-er-es-auch-mitbekommen-Blick an und sie schüttelt kaum sichtbar den Kopf. Mein Glück. Dann setzt sie sich zu mir, ich sehe sie an und sie gibt mir das Gefühl, dass ich ihr alles sagen kann also sprudelt es einfach nur aus mir raus. „Lou ich habe einen riesen Fehler gemacht. Zuerst haben Niall und ich uns geküsst, aber ich hab so viel getrunken, dass ich mich nicht erinnern kann und dann... Naja haben wir, wie sage ich das?.. Ach du weißt was ich meine.“ Sie guckt mich leicht geschockt an und meint ganz trocken. „Du bist so ein Vollidiot. Du musst dir echt was einfallen lassen dich zu entschuldigen und ich glaube, dass da auch bei dir mehr als nur Freundschaft ist, oder?“ Ich weiß es nicht und zucke mit den Schultern. „Es ist so.. Anders mit Niall, wenn er lächelt glüht mein Herz und in seiner Gegenwart fühle ich mich immer so wohl. Naja jetzt nicht mehr und als wir dann, du weißt schon..“ es fällt mir schwer zu sagen, was zwischen uns war. „Da hatte ich Gefühle, die ich woher noch nie hatte, aber ich bin eigentlich nicht schwul oder?“ frage ich und sehe sie total verzweifelt an. „Weißt du Harry, es gibt Situationen, da sollte man sein Gehirn mal ausschalten.“ Ich nicke sie hat Recht, aber ich habe ihn so verletzt, dass wird er mir nie verzeihen. Nie. „Aber Lou? Da ist noch was passiert, nach dem wir es hatten.“ Sie sieht mich fragend an. „Ich habe gesagt: Ich bleibe nicht gerne bei meinen One-Nights. Sie sollen sich nichts einbilden.“ Jetzt fällt jeder noch so perfekte Gesichtszug, aus ihrem Gesicht und sie sieht mich total geschockt an. „Du hast was? Harry. Jetzt musst du dir etwas sehr sehr gutes einfallen lassen. Ich meine ich kann es verstehen wenn er dir selbst dann nicht verzeiht.“ Ich nicke, sie hat wieder Recht. „Ich bereue es so. Das ich das zu ihm gesagt habe. Wirklich und es tut mir leid, aber mein Kopf sagt immer noch, das ich nicht schwul bin.“ „Harry. Du solltest es endlich mal begreifen...“ sagt sie und geht dann, vermutlich zu Lux und Tom. Ich gehe dann zu unserem Treffpunkt, also zu den anderen vier. Als ich zu ihnen komme, herrscht eine peinliche Stille. Keiner sagt ein Wort. Dann werden wir endlich in die Maske geschickt und dann dauert es nicht mehr lange, bis wir auf der Bühne stehen. Immer wieder sehe ich zu Niall und man kann ihm ansehen, das es ihm nicht gut geht, wegen mir. Er versucht zwar für die Fans zu lächeln, aber bekommt es nur schwer beziehungsweise gar nicht hin. Bei meinem Solo in Little Things sehe ich wieder zu ihm und auch er guckt mich an, dreht aber schnell den Kopf weg, als ich ihm in die Augen sehe.

Ich bin froh als das Konzert zu Ende ist. Ja es macht Spaß, aber es ist nicht einfach, sich normal zu benehmen, wenn man von einem seiner Brüder, ignoriert, nein gehasst wird. Dann wird alles dunkel und ich bin der erste, der von der Bühne springt. Schnell laufe ich zu dem Van und setze mich, dann warte ich auf die anderen und denke über die Situation zwischen mir und Niall nach, weiß aber, das er mir nicht verzeihen wird. Langsam kommen auch die anderen und wir fahren schweigend zum Hotel. Als wir da sind gehe ich direkt in mein Zimmer und mache Musik an. Dann gehe ich duschen und lege mich in mein Bett. In dieser Nacht schlafe ich relativ schlecht und wache viel zu früh am Morgen auf. Also gehe ich alleine in den Speisesaal esse etwas und breite dann ein Tablett mit essen vor, ohne nach zu denken. Dann sehe ich auf die Uhr. 10.00 Uhr. Perfekt. Ich gehe zu Nialls Zimmer, klopfe an seiner Tür, rufe „Zimmerservice“ mit verstellter Stimme und gehe dann ohne auf eine Antwort zu warten in sein Zimmer, gebe ihm das essen und schon bin ich wieder weg und lasse einen total verwirrten Niall zurück. Dann gehe ich leicht lächelnd wieder in mein Zimmer und mache Musik an.

Why don't you see, what you're doing to me?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt