Kapitel 10

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Harry

„Du hast es gestern einfach zu weit getrieben, du warst so besoffen, das du dich jetzt nicht mehr daran erinnern kannst, dass du mit Niall herumgeknutscht hast.“ brüllt Louis, völlig außer sich, was meinen Kopfschmerz nur verstärkt. Jetzt bin ich derjenige der geschockt die Jungs angeguckt. „Ich habe was?“ Zayn sieht mich enttäuscht an. „Aber, das kann nicht sein, ich meine.. Ich bin doch nicht schwul.“ auch meine Stimme wird mit jedem Wort lauter. „Du hast richtig scheiße gebaut.“ weißt Liam mich darauf hin. „Verdammt ja habe ich. Ich kann mich nicht erinnern und ich bereue alles. Niall ist verletzt. Das wollte ich doch alles nicht. Ich weiß auch nicht was mit mir los ist.“ Ich lege meine Hände vor mein Gesicht und rutsche langsam auf den Boden. Ich wollte dein Blondschopf immer davor beschützen verletzt zu werden, aber jetzt war ich derjenige, der ihn so verletzt hat. Mein Kopfschmerz ist neben Sache, viel mehr tut das weh, was ich getan habe. „Hey.“ Zayn legt mir eine Hand auf die Schulter „Egal wie du fühlst, rede mit ihm. Das ist nur fair.“ Ich nicke, noch immer liegen meine Hände vor meinem Gesicht, die Ellbogen auf den Knien gestützt und ich merke wie in mir die Wut auf mich selbst hoch kocht. Tränen, der Wut steigen in meine Augen und ich hasse mich grade selbst so abgrundtief. Ich stehe auf und gehe in mein Zimmer. Ich ziehe mich an, gehe mir die Autoschlüssel holen, bei Niall, er sieht mich nicht an, ignoriert mich und ich tue es ihm gleich. Kein Wort. Dann lege ich ein Zettel auf mein Bett. „Ich brauche Zeit. Niall? Wir reden später ok? Aber glaub mir es tut mir leid.“ Dann schmeiße ich die Tür zu und fahre los, ich habe kein Ziel, ich muss einfach hier raus. Klar, ich habe das alles mir selbst zuzuschreiben und ich sollte nicht davor weglaufen, aber genau das tue ich und es fühlt sich nicht schlecht an. Ich rase über die Straßen und halte nach Ewigkeiten im Wald. Meine Mama hat immer gesagt wenn man Probleme hat solle man an einen beruhigenden Ort gehen und sich Zeit nehmen um nach der Lösung zu suchen. Genau das habe ich jetzt vor, es gibt zwar wahrscheinlich keine Lösung, aber ich brauche Zeit. Zeit um alles nur noch mehr zu bereuen und zu hoffen, das sie alle es vergessen. Ich setze mich auf den Boden und blicke einfach in den Wald. Ich weiß nicht was mit mir los ist, wirklich nicht, aber man muss doch was dagegen tun können. Oder? Ich mache mir Gedanken über die Konsequenzen und das schlimmste was sie tun können, mir sagen, dass sie mich nie wieder sehen wollen. Dann werde ich die Band verlassen und mein Leben hinter mir lassen. Der Gedanke daran tut schon weh. Sie machen mein Leben doch so gut, was wäre ich ohne Liam, der uns unter seine Fittiche nahm und immer hinter uns stand, egal was wir getan haben? Was wäre ich ohne Zayn, der immer einen guten Rat hatte? Was ohne Louis, der immer nur Quatsch im Kopf hat und innerlich noch ein Kind ist? Was wäre ich ohne Niall, den irischen, liebevollen Blondschopf? Ich hatte immer Angst davor, mir solche Gedanken zu machen, aber jetzt muss ich mich damit auseinander setzen. Ich sitze noch da, als es schon dunkel ist, dann klingelt mein Handy. „Harry?“ höre ich die panische Stimme von Louis. „Ja?“ frage ich, bemüht mir nicht anhören zulassen, dass ich geweint habe. „Wo zum Teufel, steckst du? Wir machen uns Sorgen.“ „Auf dem Heimweg.“ lüge ich. „Pass auf dich auf.“ dann legt er auf. Mühsam stehe ich auf und gehe zum Auto, dass ich es noch finde ist einen Leistung. Ich setze mich auf den Fahrersitz, atme tief durch und lasse dann den Motor an. Langsam fahre ich nach Hause und bereite mich innerlich auf das Gespräch mit Niall vor. Nach einer Ewigkeit fahre ich in die Auffahrt. Jemand reißt die Tür auf und drei Jungs kommen auf mich zu. „Alles in Ordnung?“ Ich nicke. „Wie geht's Niall?“ ihre Blicke verraten mir alles. Ich gehe an ihnen vorbei. Wieder gehe ich in Gedanken meinen Text, den ich mir zurecht gelegt hatte durch. „Niall?“ frage ich als ich seine Zimmertür öffne. „Mh?“ man hört das er mit mir nicht reden will. „Ich.. Ich muss mit dir reden.“ ich gehe auf ihn zu und setze mich auf sein Bett. „Was gibt es noch zu reden?“ fragt er verletzt. „Es tut mir leid. Ich weiß selbst nicht was mit mir los ist und all das entschuldigt mein Verhalten nicht, aber ich bereue es so sehr. Ich habe meinen besten Freund verletzt. Und weshalb? Weil ich bescheuert bin und nicht nach denken kann. Es tut mir so leid Niall. Ich wollte das alles nicht. Wenn ich könnte würde ich es rückgängig machen, aber das kann ich verdammt nochmal nicht.“

-Niall

„ Wie meist du das, ich würde alles rückgängig machen?“ presste ich hervor, auch wenn mir schon längst klar war was er damit meinte. Er würde alles rückgängig machen, unsere Blicke, unsere Berührungen unsere Kuss. Seine Worte spielten in meinem Kopf wieder. Seit dem ich heute Morgen von der Küche raus gerannt war, war ich nicht mehr aus meinem Zimmer hinausgegangen. Der einzige der ganz kurz da gewesen war, war Harry. Um mich zu ignorieren, denn Schlüssel zu nehmen und so einen scheiß Zettel auf mein Bett zu legen. Harry stieß die Luft aus „ Denkst du echt ich hab dabei irgendetwas gefühlt oder was!?“ Er hätte mir gleich eine reinhauen können, den diese Worte taten genau… nein noch mehr weh als ein Faustschlag. Er wendete seinen Blick auf und starrte die gegenüberliegende Wand an. Ich spürte seine Wärme, er war so nah bei mir und trotzdem entfernte er sich in diesem Moment immer weiter. „ Harry…“ ich erschreckte mich selber vor meiner eigenen Stimme, sie war nur ein leises flüstern. Seine Smaragd grünen Augen wendeten sich auf mich. Durch meinen Körper schossen die Gefühle und fuhren Achterbahn in meinem Bauch. „ Sieh mich nicht so an“ sagte er und sah gequält zurück „ Niall…. Ich bin nicht Schwul… Und ich werde es niemals sein… Ich weiß nicht was ich da gestern gemacht habe… Vielleicht dachte ich du bist irgendein Mädchen… Ich weiß es nicht.“ Boom- wieder ein Schlag. Ich zuckte zusammen. „ Aber ---Aber ---.“ Stotterte ich und wusste einfach nicht mehr was ich sagen sollte „ Aber, Ich liebe dich Harry.“ Kaum hatten die Worte meinen Mund verlassen bereute ich es schon wieder, vor allem als ich seinen Blick sah. Seinen angewiderten Blick. Er sprang auf und funkelte mich böse an „ Ich bin kein scheiß Schwuchtel… Was du bist ist mir egal. Aber ich sag dir eins… FASS MICH NIE WIEDER AN!“ mit diesen Worten stürmte er aus meinem Zimmer und die Tür viel laut ins Schloss. Ich zuckte zusammen. Wieso ich?- ich spürte wie mir eine warme Flüssigkeit die Wangen hinunter lief. Tränen. Aber ich fühlte nichts. Ich saß da in meinem Zimmer. Die Tränen liefen über meine Wangen. Aber ich fühlte nichts…. rein gar nichts.

Ich musste eingeschlafen sein denn am nächsten Morgen wurde ich von einer Hand geweckt die sanft über meine Wange strich. Ich blinzelte und sah dann in Liam’s Gesicht. Ich drehte mich unter seiner Berührung weg und sah die Wand an. „ Niall was ist gestern zwischen dir und Harry passiert?“ Ich zuckte nur mit den Schultern „ Nichts…“ „ Nichts?“ stieß er aus „ Er hat rumgebrüllt wie ein Idiot… Und jetzt hat er sein Zimmer abgeschlossen und kommt nicht mehr raus.“ „ Mir doch egal“ murmelte ich. „ Verdammt Niall!“ Ich drehte mich wieder zu ihm um „ Was!?“ ich setzte mich auf und sah wie Harry gestern an die Wand gegenüber von mir. „ Könnt ihr nicht wie zwei normale Menschen mit einander reden? Wir gehen in ein paar Wochen auf Tour… Und es wäre wirklich gut wenn ihr zwei da wieder miteinander reden würdet und zwar ohne euch an zu brüllen.“ Ich wusste das Liam nur das Beste für uns und die Band wollte. Denn so ein Streit drang schnell an die Öffentlichkeit. Nein - Das wollte ich auf keinen Fall. Denn was würde passieren wenn der Grund für unsere Streiterei auch noch den Weg in die Presse finden würde. Ich seufzte. „ Ich geh rüber zu ihm.“ „ Danke Niall.“ Wenn Liam nur wüsste wie viel Überwindung mich diese paar Schritte rüber zu seinem Zimmer gekostet hatte. Ich klopfte zweimal bestimmt gegen seine braune Holztür. „ Wer ist da?“ drang durch die Tür. „ Ich bin's“ „ HAU AB!“ Wieder zuckte ich unter seinem harten Ton zusammen. „ Harry bitte. Für die Band.“ Die Worte schienen gewirkt zu haben, denn nur wenige Sekunden später wurde die Tür geöffnet. Ich trat ein und Harry saß bereits wieder auf seinem Bett. Er trug nur eine Boxer und darüber ein lockeres altes Shirt. Er wirkte Müde und sah genauso scheiße aus wie ich mich fühlte. Ich schloss die Tür hinter mir und das Zimmer wurde jetzt nur noch durch einen kleinen Spalt vom Fenster der nicht vom Rollladen bedeckt war erhellt. Ich atmete tief durch. Es tat so weh in seine Augen zu sehen und zu wissen dass er nicht so fühlte wie ich. Ich wollte doch eigentlich gar nicht mit ihm reden und schon gar nicht darüber wie wir uns am besten aus dem Weg gingen. Ich wollte mit ihm zusammen sein. Ich wollte seine Lippen auf meinen Spüren, seinen Herzschlag an meiner Brust und einfach wissen das er für mich da war. Aber genau das würde nie passieren.

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Wieder ein neues Kapitel :))

Ich hoffe ihr mögt es & kommentiert weiter so fleißig :))

Daanke an alle die unser Baby lesen *.*

Why don't you see, what you're doing to me?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt