Der Rachekampf (Teil 1)

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Wir hatten vor einer Woche einen Brief von Anna erhalten, in dem drin stand, dass sie gegen uns kämpfen möchte. Warum? Stand nicht drin, aber ich konnte es mir denken. Weil Ruki sie nicht liebte.
Wir saßen im Wohnzimmer und unterhielten uns. ,, Warum will sie einen Kampf? Haben wir Ihr irgendetwas getan?", fragte Azusa. ,, Nein. Es ist wegen mir. Es ist pure Eifersucht. Sie liebt mich, aber ich habe mich für Yui entschieden", erklärte Ruki. ,, Na toll. Jetzt müssen wir auch noch wegen einer Eifersuchtsgeschichte kämpfen. Wie öde", schnaubte Raito. ,, Halt den Mund!", zischte Subaru. Ich legte ihm eine Hand auf die Brust, sodass er sich wieder beruhigte. Er beruhigte sich und ich nahm die Hand von seiner Brust. Ruki saß neben mir und hatte einen Arm um mich gelegt. Er gab sich anscheinend die Schuld, dass wir kämpfen mussten. ,, Ich bin in meinem Zimmer, falls du mich suchen solltest", sagte Ruki und stand auf. ,, Ruki!", rief ich und wollte ihm nach, aber Subaru hielt mich zurück. Ich blickte mich nochmal zu Ruki um, doch er war bereits verschwunden. Wie ich Raito doch hasste. ,, Kannst du nicht einmal die Klappe halten?! Immer musst du irgendwelche Sprüche oder Kommentare loslassen! Es nervt!" Die letzten zwei Worte schrie ich. Raito blickte mich mit einem leichten Lächeln im Gesicht an. ,, Du Mistkerl!", schrie ich und wollte auf ihn losgehen, wurde aber im selben Moment von Shuu und Subaru zurückgehalten. ,, Lasst mich los! Er hat es verdient!" ,,Das bringt doch nichts. Wir haben momentan andere Sorgen", versuchte Shuu mich zu beruhigen. ,, Na schön, aber lasst mich bitte wieder los". Subaru und Shuu ließen mich los und ich warf Raito noch böse Blicke zu, bevor ich den Raum verließ. Mann, wenn ich könnte, würde ich Raito sonst wohin schießen, aber so, dass er nicht wieder kommt. Mein Weg führte mich zu Rukis Zimmer und ich klopfte. Als ich keine Antwort hörte, ging ich einfach rein. Im Zimmer war es dunkel und nur zwei Kerzen brannten. Ruki saß mit dem Rücken auf seinem Bett und hatte den Kopf gesenkt. ,, Schatz?", fragte ich und ging ein paar Schritte auf ihn zu. Er hob den Kopf; blickte mich aber nicht an. ,, Alle geben mir die Schuld an diesem Kampf, nur, weil Anna nicht bekommt was sie will" ,, Ich gebe dir überhaupt kein Schuld, aber das weißt du", sagte ich und stand nun vor ihm. ,, Ich weiß, aber die anderen tun es", erwiderte er. ,, Weißt du es? Oder denkst du es?" ,, Ich denke es, bin mir aber hundertprozentig sicher" ,, Von Raito und Kanato wirst du sicher keine Hilfe erwarten, aber von den anderen. Da bin ich mir ganz sicher" ,, Wenn du meinst. Der Kampf ist schon heute Abend" ,,Ich weiß und deshalb möchte ich, dass du dich jetzt zusammenreißt und nicht aufgibst" ,, Na gut". Er stand auf, kam auf mich zu und küsste mich. Dabei drückte er mich an die Wand. Er wanderte zu meinem Hals und biss ohne Vorwarnung zu. ,, Ruki...". Er trank nicht lange, sodass ich noch ein bisschen Kraft für den Kampf hatte.
Es wurde Abend und die Sonne ging bereits unter. Wir standen alle draußen und warteten. In ein paar Minuten würde der Kampf beginnen und wenn ich zugab, hatte ich Angst. Ich wusste nicht, ob welche sterben würden oder schwer verletzt. Dies alles wusste niemand. Doch wir mussten diesen Kampf antreten, sonst kommt Anna noch auf irgendwelche anderen schlimme Gedanken. ,, Es ist Zeit", sagte Reiji, der ganz vorne stand. Raito wollte nicht mit, aber Reiji hatte ihn dazu gezwungen, sonst würde er einen Monat lang kein einziger Tropfen menschliches Blut bekommen. ,, Seid ihr bereit?" Alle nickten. ,, Vergisst nicht, was wir gelernt haben. Ihr schafft das". Wir nickten nochmal. ,, Dann los!", rief Reiji und alle waren blitzschnell verschwunden. Anna wollte den Kampf auf einer riesigen Lichtung abhalten, sodass wir nicht gestört werden. Was für ein Schwachsinn. Nach kurzer Zeit erreichten wir die Lichtung und standen noch immer so, bevor wir los gerannt waren. Ich stand dicht an Rukis Brust, der einen Arm um mich gelegt hatte. Subaru stand uns zur linken und Shuu zur rechten Seite. Die anderen standen entweder hinter oder vor uns. ,, Sie sind da, aber was ist das denn?", hörte ich Reiji. Ich erblickte ein paar Meter entfernt Anna und ihre Truppe. Doch was war das für ein süßer Geruch, bei dem meine Eckzähne zu jucken anfingen. Blut. Menschliches Blut. Das Anna sich eine Menschentruppe zugelegt hatte, hätte ich jetzt echt nicht von ihr gedacht, aber wenn sie unbedingt eine haben wollte, bitte. Doch eines wusste ich. Gegen Menschen haben wir eine größere Chance, als gegen eine Truppe trainierter Vampire.

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